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Klimaneutrales Energiesystem 2045
Im Oktober 2021 wurde die dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität veröffentlicht, welche vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (dena) durchgeführt wurde. Die Studie präsentiert eine umfassende Modellierung von einem klimaneutralen Energiesystem in 2045: Wie kann es 2045 aussehen und welche Schritte und Lösungen sind nötig, um dieses Ziel zu erreichen?
Mithilfe eines Multi-Stakeholder-Ansatzes wurde das Szenario KN100 entworfen, welches Annahmen und Einsichten aus Wissenschaft und Forschung ebenso wie die Expertise gesellschaftlicher Akteure mit branchenspezifischer Praxiserfahrung zusammenführt, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Klimaneutralität in Deutschland erreicht werden kann. Die Studie nimmt systematisch die Endverbrauchssektoren Verkehr, Industrie und Gebäude sowie das Energiesystem in den Blick. Im Fokus stehen dabei der Ausbau erneuerbarer Energien, der Umbau der Industrie und die Elektrifizierung im Verkehrs- und Gebäudesektor, welche nicht nur kostengünstig und effizient ist, sondern auch die Emissionen verringert.
Laut diesem Szenario sinkt bis 2045 der Energieverbrauch um 41 Prozent im Vergleich zu 2018. Wichtige Faktoren sind dabei der Einsatz innovativer Technologien, Energieeffizienzsteigerungen sowie Veränderungen im Konsum- und Mobilitätsverhalten. Strom und Wasserstoff ersetzen zunehmend konventionelle Energieträger wie Erdgas, Öle und Kohle. Die Nachfrage nach Ölen sinkt in besonderem Maße, da im Verkehr Diesel und Benzin und im Gebäudesektor weniger Heizöl verwendet wird.
- Im Verkehrssektor nehmen umweltfreundlichere Verkehrsträger wie der öffentliche Straßenpersonennahverkehr sowie Schienenverkehr gegenüber Inlandsflügen oder PKW-Verkehr zu. Außerdem steigt die Anzahl an Elektrofahrzeugen. Bis 2045 sind in dem Szenario der Studie 93 Prozent aller PKW im deutschen Fahrzeugbestand elektrisch.
- In der Industrie tragen innovative Prozesstechnologien, Energieeffizienzsteigerungen sowie Veränderungen der Produktionsmengen und höhere Recyclingquoten dazu bei, den Endenergieverbrauch zu verringern.
- Im Gebäudesektor sind insbesondere Sanierungen und effizientere Heizungen relevant. Insbesondere der Verbrauch von Heizöl und methanbasierten Gasen wird reduziert und durch den Einsatz von Wasserstoff sowie Wärmepumpen ersetzt.
Anteil von Wind- und Sonnenenergie steigt weiter
Insgesamt gewinnt die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie weiter an Bedeutung und erreicht 2045 einen Anteil von 85 Prozent an der Bruttostromnachfrage. Neben Strom nehmen auch Wasserstoff sowie Wasserstoff-Folgeprodukte eine zentrale Rolle ein.
Die Studie zeigt somit eine Perspektive auf, wie wir die Energiewende in den nächsten Jahrzehnten umsetzen können. In erster Linie geht es darum, Lösungsansätze aus Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen, um Impulse für eine gesellschaftliche Debatte und politische Entscheidungsprozesse zu geben und einen Weg aufzuzeigen, wie das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden kann.
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