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Funktion solarer Warmwasserspeicher

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

19.06.2021

Letztes Update

30.11.2021

Warmwasserspeicher solar erwärmen: Heizkosten sparen und Energiebedarf senken

Dass Warmwasserspeicher solar beheizt die Warmwasserbereitung ergänzen können, ist bekannt. Aber welche Größe sollte der Warmwasserspeicher haben und wer benötigt ihn überhaupt?

Inhalt des Blogartikels

Warmwasserspeicher finden sich an vielen Anlagen für Solarthermie

Ein Hauptgrund für den Einsatz eines Warmwasserspeichers für Solaranlagen ist die Tatsache, dass die Energieerzeugung nicht planbar ist. Soll aber warmes Wasser für deine Dusche zur Verfügung stehen, muss die Energie dann verfügbar sein, wenn du sie nutzen möchtest. Nachts oder an bewölkten Tagen wäre es ohne Warmwasserspeicher also schwierig, heiß zu duschen. Außerdem benötigst du die Energie aus der Solaranlage eben nicht ständig, sodass zu Zeiten starker Sonneneinstrahlung die schöne Wärmeenergie oft ungenutzt verpuffen würde.

Hier ergänzt der Warmwasserspeicher solare Anlagen perfekt, denn ähnlich wie in einer Thermoskanne kann somit Wasser für den späteren Gebrauch erwärmt werden.

 

Was genau macht der Warmwasserspeicher?

Thermische Speicher funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip: Die Solaranlage selbst enthält eine Solarflüssigkeit, die im Kollektorsystem auf dem Dach aufgeheizt wird. Diese Flüssigkeit ist unter anderem mit einem Frostschutzmittel versetzt, damit die Solaranlage im Winter keine Frostschäden erleidet. Die Solarflüssigkeit wird ihrerseits zum Heizungssystem geleitet und gibt dort die Wärmeenergie über einen Wärmetauscher an deine Heizung ab.

Da du die Energie oft nicht sofort benötigst, kommt nun der Wärmespeicher zum Einsatz. Innerhalb des Speichers befindet sich Wasser, das an den Heizungskreislauf angeschlossen ist. Es gibt 3 Hauptarten von Wärmespeichersystemen für Solarthermie.

  • Man unterscheidet zunächst zwischen Warmwasserspeichern zur Erwärmung von Trinkwasser und der Nutzung von Pufferspeichern zur reinen Heizungsunterstützung. Beim Pufferspeicher wird das in den Heizkörpern zirkulierende Heizungswasser erwärmt und nicht das zum Verbrauch bestimmte Trinkwasser aus der Warmwasserleitung.
  • Je nach Anlage gibt es die Möglichkeit, auch beide Varianten zu nutzen, dann ist die Rede vom Kombispeicher.

Die gute Isolierung der Solarspeicher sorgt bei allen Modellen dafür, dass die Wärme auch über längere Zeit gehalten werden kann.

Unterschied zwischen monovalenten und bivalenten Wärmespeichern für solare Anlagen

Bei einem monovalenten Warmwasserspeicher wird nur eine Energiequelle genutzt (nämlich die Solarthermie). Entscheidest du dich hingegen für einen bivalenten Speicher, ist die parallele Nutzung einer anderen Wärmequelle (zum Beispiel Nacherwärmung über die vorhandene Heizung, Wärmepumpe oder elektrische Zusatzheizung) möglich.

Bivalente Warmwasserspeicher verfügen also immer über genügend Reserven, auch wenn die Sonne einmal längere Zeit Pause macht oder der Verbrauch an Warmwasser stark angestiegen ist. Bivalente Speicher sind zwar komfortabler, aber auch teurer. Monovalente Warmwasserspeicher sind vor allem für die Nachrüstung interessant, weil der bereits vorhandene Wasserkessel der Heizung ganz normal weitergenutzt wird.

Möchtest du aber neben der Solarthermie beispielsweise auch eine Wärmepumpe nutzen oder die Heizungsanlage insgesamt ersetzen, sind bivalente Solar-Wärmespeicher langfristig sinnvoller.

 

Lohnt sich die Anschaffung von Warmwasserspeichern überhaupt?

Ob sich der Einsatz einer Solarthermieanlage samt Warmwasserspeicher lohnt, hängt vom Energiebedarf deines Haushalts ab und von der Frage, ob die Einsparungen bei der Warmwasserbereitung beziehungsweise Heizungsunterstützung die Investitionskosten in die Solarthermie rechtfertigen.

Für die Auswahl des passenden Warmwasserspeichers ist aber nicht nur dein individueller Heiz- beziehungsweise Warmwasserbedarf entscheidend. Es kommt auch darauf an, inwiefern die restlichen Komponenten deiner Solaranlage auf die Größe des Speichers abgestimmt sind. Ein zu kleiner Speicher mit zu wenig Liter Fassungsvermögen bedeutet, dass viel Energie ungenutzt verloren geht. Ein zu groß dimensionierter Speicher ist hingegen nicht nur unnötig teuer, sondern wird eventuell nicht maximal ausgenutzt, wenn die Kollektorfläche zu gering ist, um diese Wassermenge zu erhitzen.

Pauschale Empfehlungen sind daher kaum möglich. An folgenden Durchschnittswerten für Einfamilienhäuser kannst du dich jedoch orientieren:

Unter diesen Voraussetzungen rechnet sich die gesamte Anlage in einem Zeitraum von 15 bis 22 Jahren. Allerdings hängen diese Daten auch von der Größe deiner Familie, dem Nutzungsverhalten und anderen Faktoren ab. Wird der Warmwasserspeicher rein solar betrieben, musst du beispielsweise Stoßzeiten morgens beim Duschen einkalkulieren.

Förderung von Warmwasserspeichern solarer Anlagen

Grundsätzlich sind Solarthermieanlagen als Einzelmaßnahmen in Bestandsgebäuden im Zuge der Bundesförderung für effiziente Gebäude förderfähig – es gibt also auf Antrag Geld vom Staat. Der Fördersatz liegt hier bei 30 Prozent.

Planst du einen Neubau oder möchtest deinen Bestandsbau komplett sanieren, erhältst du eine Förderung, wenn du dein Haus nach Effizienzhaus-Standard planst. Nutzt dein Haus einen bestimmten Anteil an erneuerbaren Energien, gibt es hier einen sogenannten Erneuerbare-Energien-Bonus (EE-Bonus).

 

Warmwasserspeicher sind für solare Anlagen fast immer sinnvoll

Die Frage, ob du beim Betrieb einer Anlage für Solarthermie einen Warmwasser-Solarspeicher nutzen solltest, wird inzwischen nahezu überall bejaht. Abhängig von der Art der Heizung ist die Anschaffung zwar nicht unbedingt erforderlich. Allerdings ist die Installation aufgrund der vergleichsweisen geringen Anschaffungskosten und der Möglichkeit, die Energiekosten durch den Wärmespeicher langfristig stark zu senken, eigentlich immer sinnvoll.

Eine andere Frage ist, ob es ein Warmwasserspeicher für solare Warmwasserbereitung sein muss oder ob nur das Heizungswasser erwärmt werden soll. Nutzt du beispielsweise eine Trinkwasserstation zur dezentralen Erwärmung, reicht auch ein Pufferspeicher für das Heizungswasser vollkommen aus.

Prinzipiell lassen sich Warmwasserspeicher auch nachrüsten; dies ist mit monovalenten Systemen besonders einfach. Bei der Planung einer neuen Heizung ist hingegen der bivalente Speicher zu empfehlen, da er mehr Möglichkeiten bietet.

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