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Tragbare Solaranlage: Alle Infos

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

04.10.2021

Letztes Update

30.11.2021

Wann ist eine tragbare Solaranlage eine gute Investition?

Ob für Camping, Freizeit oder im Notfall: eine tragbare Solaranlage verspricht eine autarke Stromversorgung. Doch was leisten mobile Solarpanels wirklich?

Inhalt des Blogartikels

Wo kommt eine tragbare Solaranlage zum Einsatz?

Früher reichte die Leistung mobiler Solarzellen allenfalls für den Betrieb eines Taschenrechners aus. Der technische Fortschritt hat den Aufbau von Solarmodulen verändert. Komplexe Solaranlagen sind mittlerweile kleiner, leichter und sogar tragbar.

Da auch die Preise für tragbare Solaranlagen gesunken sind, eignen sie sich längst nicht mehr nur für teuer ausgestattete Expeditionen von Weltenbummlern, sondern auch für den Einsatz in der Freizeit, im Urlaub und Alltag. Letzteres überrascht viele Menschen, die eine mobile Photovoltaikanlage bislang eher im Bereich des Campingurlaubs, auf dem Balkon oder im Kleingarten vermuteten.

Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal zeigen, wie schnell du von der Stromversorgung abgeschnitten sein kannst. Wenn die Akkus von Handy und Taschenlampe leer sind, kann eine tragbare Solaranlage unter Umständen lebensrettend sein. Da mobile Solargeräte für den Einsatz in Fahrzeugen wie Wohnmobilen entwickelt wurden, liefern die Solarmodule meistens eine Spannung von 12 Volt.

 

Ohne Batterie sind tragbare Solaranlagen keine Notstrom-Aggregate

Tragbare Solaranlagen liefern genauso wie stationäre Photovoltaik auf dem Dach nur Strom, wenn die Sonne scheint. Für eine wirklich autarke Solaranlage und Stromversorgung beim Camping oder im Schrebergarten benötigst du einen Stromspeicher in Form einer oder mehrerer Batterien. Solarzellen laden diese während der Sonnenstunden auf.

Da Stromspeicher aber sperrig sind und das Gewicht erhöhen, werden die meisten tragbaren Solaranlagen ohne eigene Batterie verkauft. Für den direkten Einsatz als Stromspender eignen sich tragbare Solaranlagen also vor allem, um kleinere Verbraucher wie Handy, Laptop oder eine Kühlbox aufzuladen.

Zur echten Notstromversorgung größerer Verbraucher ist ein tragbares Solarmodul aufgrund der begrenzten Größe und Leistung also nur in Verbindung mit einer Batterie zu gebrauchen. Wenn du entsprechende Spannungswandler (zum Beispiel aus dem Kfz-Bereich) anschließt, liefert eine tragbare Solaranlage über den Stromspeicher bei Bedarf auch 220 Volt. Hierbei kommt es aber auf die Leistungsfähigkeit und Kapazität der jeweiligen Akkus an.

Tragbare Systeme, die auch in den Rucksack passen, verfügen dabei aus Gewichtsgründen naturgemäß über eine geringere Kapazität als solche, die sich an externe Batterien (zum Beispiel am Wohnmobil) anschließen lassen.

 

Welche Arten tragbarer Solaranlagen gibt es?

Die oben aufgezeigten Einsatzbereiche machen deutlich, dass du beim Kauf einer tragbaren Solaranlage zunächst wissen solltest, wofür du sie benötigst. Zum gelegentlichen Aufladen eines Smartphones im Garten benötigst du eine andere Leistung als für den Betrieb der gesamten Elektrik des Wohnmobils.

Die Bauform mobiler Photovoltaikanlagen hat sich in den letzten Jahren durch Fortschritte bei der Technologie für Solarmodule verändert. Oft ist die Rede vom Solarkoffer. Dieser Begriff geht auf die vergleichsweise sperrigen Solaranlagen zurück, die noch mit dicken und schweren Modulen ausgestattet waren. Um diese zu schützen und zu transportieren, wurden sie in entsprechende Koffer integriert.

Mittlerweile gibt es aber zahlreiche faltbare Solaranlagen, die sich unkompliziert transportieren lassen, nicht mehr so empfindlich sind und überdies mehr Leistung bieten als die alten Solar-Systeme. Während sich einige Modelle sogar einfach zusammenrollen lassen, musst du andere auf einem Ständer montieren.

Je nach Ausstattung kannst du mit den Solarmodulen auch eine leere Autobatterie aufladen. Doch Vorsicht: Direkte Starthilfe ist in der Regel nur möglich, wenn ein entsprechend leistungsfähiger Akku zwischengeschaltet ist. Das kann beispielsweise eine Kfz-Powerbank sein, die dein Fahrzeug mit Überbrückungskabeln startet.

Eine tragbare Solaranlage ist auch für das Wiederaufladen von Powerbanks jeglicher Art als eiserne Stromreserve sehr zu empfehlen. Tatsächlich gibt es mittlerweile sehr günstige Powerbanks, die selbst über eingebaute Solarzellen verfügen. Das Aufladen dauert zwar relativ lange, aber du bist mit einem solchen Gerät im Notfall mehr oder weniger unabhängig vom Stromnetz.

 

Ist für tragbare Solaranlagen ein Laderegler erforderlich?

Ohne Laderegler kannst du eine Solaranlage nicht betreiben, da sich die Ladung der Batterie ansonsten nicht steuern lässt. Eine Ausnahme stellen mobile Solaranlagen dar, die über direkte Anschlüsse für Endgeräte (meist USB) verfügen. Dann ist ein Laderegler bereits eingebaut. Ansonsten musst du ihn separat anschließen. Meist wird er mitgeliefert.

 

Leistung und Kosten mobiler Solarpanels

Die Leistung hängt maßgeblich von der Zahl der Solarmodule und deren Funktionsweise ab. Da mit einer größeren Leistung auch Format sowie Gewicht zunehmen und der Preis steigt, eignen sich die meisten mobilen Solaranlagen nur für den Betrieb kleinerer Elektrogeräte und zum Aufladen von Batterien.

Hinzu kommt der Zeitfaktor: Möchtest du die Akkus möglichst schnell laden, benötigst du mehr Solarleistung als bei einem langsamen Aufladen über mehrere Tage. Steht dein Wohnmobil beispielsweise häufig ungenutzt an einem Ort, wird die Batterie ausreichend geladen. Bei täglichem Gebrauch musst du hingegen mehr Leistung erzeugen.

Entsprechend der Ausstattung und der Leistung gestaltet sich auch die Preisspanne. Die Leistung selbst hängt eng mit der Art der Photovoltaikmodule zusammen. Moderne Dünnschichtmodule liefern beispielsweise auch bei diffuser Sonneneinstrahlung (also bei schlechtem Wetter oder niedrigem Sonnenstand im Winter) mehr Strom als klassische monokristalline Solarzellen. Dafür sind sie aber auch teurer.

Was die Kosten angeht, ist ein sperriger und schwerer Solarkoffer um einiges günstiger als eine leichte falt- oder rollbare Solaranlage. Hinzu kommen die Leistungsunterschiede. Möchtest du dauerhaft mit einer Photovoltaikanlage auf dem Balkon, im Garten oder beim Camping viel Strom erzeugen, musst du mit Kosten im vierstelligen Bereich für eine gute Solaranlage rechnen.

Transportable Modelle für unterwegs leisten weniger, sind aber auch bereits für einige 100 Euro zu haben. Bereits ab ca. 20 Euro bekommst du Solar-Powerbanks, die in jedem Haushalt im Fall eines spontanen Stromausfalls gute Dienste leisten, zum Beispiel zum Aufladen des Handys.

Eine staatliche Förderung ist für tragbare Solaranlagen nicht vorgesehen. Nutzt du sie aber im Rahmen eines sogenannten Balkonkraftwerks, um Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, gibt es bestimmte Fördermöglichkeiten.

 

Vor- und Nachteile tragbarer Solaranlagen

Ein großer Vorteil transportabler Solaranlagen ist, dass du sie frei platzieren und bei Bedarf der Sonne nachführen kannst. Das ist bei einer fest installierten Solaranlage auf dem Wohnmobil oft nicht möglich, weil du auf dem Campingplatz in der Regel nicht ständig umparken kannst. Hier findest du alle Vor- und Nachteile in der Übersicht:

Vorteile

Nachteile

  • lassen sich nach Bedarf auf die Sonne ausrichten
  • niedriges Gewicht
  • bei schlechtem Wetter schnell wieder verpackt
  • speziell beim Dauercampen oder im Kleingarten keine Diebstahlgefahr, weil die Solaranlage bei Abwesenheit nicht dauerhaft installiert bleiben muss
  • je nach Modell kannst du Endgeräte direkt laden
  • je nach Größe und Leistung sind günstige Einsteigermodelle erhältlich
  • bei manchen Modellen ist ein aufwändiger Aufbau erforderlich
  • ohne zusätzlichen Stromspeicher nur bedingt nutzbar
  • geringe Größe bedingt geringe Leistung, meist nur für kleinere elektrische Verbraucher nutzbar

 

Tragbare Solaranlagen sind mehr als ein Spielzeug

Mobile Solaranlagen waren früher vor allem teure, solare Spielzeuge für Abenteurer und Technik-Freaks. Inzwischen gibt es aber viele erschwingliche Modelle auf dem Markt, die den flexiblen Einsatz der tragbaren Solaranlage im Garten, auf dem Balkon, beim Camping oder auch in Notfällen erlauben.

Ohne zusätzlichen Stromspeicher eignen sie sich aber nicht als echte Notstromversorgung. Wer eine kontinuierliche Aufladung stationärer Geräte (zum Beispiel im Kleingarten oder Wohnmobil) möchte, benötigt entweder mehrere mobile Module oder sollte auf eine fest montierte Solaranlage auf dem Dach setzen.

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