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Tipps zum Kauf eines Stromspeichers

Über diesen Artikel

Lesezeit

7 Minuten

Veröffentlichung

30.12.2022

Letztes Update

30.12.2022

Sinkende Einspeisevergütungen machen den Eigenverbrauch für Besitzer von Photovoltaikanlagen immer attraktiver. Für effiziente Nutzung solltest du mit einem Stromspeicher planen.

Inhalt des Blogartikels

Tipps zum sinnvollen Kauf und Einsatz deines Stromspeichers

Während auf der einen Seite die Einspeisevergütungen für Solarstrom immer weiter sinken, steigen die Strompreise für Privatkunden in ungeahnte Höhen. Daher ist es sehr sinnvoll, den Anteil am Eigenverbrauch der Energieerzeugung einer Photovoltaikanlage drastisch zu erhöhen. Um die Lücke zwischen Erzeugung bei Sonnenschein und dem Strombedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit zu schließen, solltest du den Einbau eines ausreichend dimensionierten Speichers planen. Worauf es dabei im Einzelnen ankommt und wann sich der Einsatz eines Solarstromspeichers sich wirklich lohnt, verraten wir dir jetzt.

 

Die 10 wichtigsten Tipps und Tricks für die Anschaffung und den Einsatz eines eigenen Stromspeichers

Die meisten Haushalte nutzen weniger als 25 Prozent ihres selbst erzeugten Solarstroms. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich dieser Anteil fast immer deutlich erhöhen. Bis zu 80 Prozent sind möglich, wenn du deinen Speicher richtig planst. Hier erhältst du spannende Tipps, mit denen dir das gelingt!

1. Zahlt sich die Anschaffung eines Stromspeichers für dich wirtschaftlich aus?

Bei Strompreisen, die die 30 Cent pro Kilowattstunde längst hinter sich gelassen haben, rechnet sich die Anschaffung eines Stromspeichers nach 10 bis 15 Jahren. Allerdings halten die Batteriespeicher nicht ewig. Wenn du einen individuellen Stromspeicher planen möchtest, ist es also wichtig, die voraussichtliche Verbrauchssituation deines Haushalts genau zu kennen und die Größe der Photovoltaikanlage entsprechend auszulegen. Wirtschaftlichkeit und völlige Autarkie schließen sich bei Solarstrom in Einfamilienhäusern immer noch aus, weswegen ein Eigenverbrauchsanteil von 80 Prozent derzeit die sinnvolle Grenze darstellt. Darüber würden die Kosten für die PV-Anlage und deinen Stromspeicher den Nutzen übersteigen. Als Faustregel gilt: Wirtschaftlich betreiben kannst du eine Solaranlage mit Stromspeicher, wenn die Speicherkapazität pro Kilowatt Peak der Photovoltaik-Leistung bei etwa 0,8 bis 1 Kilowattstunde liegt.

2. Achte auf die gesunkene Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung, die nach dem EEG für 20 Jahre ab Installation einer Photovoltaikanlage für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom gezahlt wird, ist für neue Anlagen drastisch gesenkt worden. Im Februar 2022 lag sie bei nur noch 6,73 Cent pro Kilowattstunde. Da die Strompreise im gleichen Zeitraum 30, teilweise 50 Cent pro Kilowattstunde erreicht haben, liegt auf der Hand, dass der Eigenverbrauch bares Geld spart. Falls du deine PV-Anlage schon längere Zeit betreibst, kann die Einspeisevergütung allerdings noch deutlich höher liegen – dann musst du genau durchrechnen, ob sich die Investition in einen eigenen Speicher lohnt. Alte Photovoltaikanlagen, die demnächst komplett aus der Förderung fallen, nähern sich außerdem dem Ende ihrer Lebensdauer und erzeugen immer weniger Energie. Die Investition in eine Nachrüstung mit einem Stromspeicher rechnet sich dann in der Regel nicht mehr.

3. Informiere dich über die verschiedenen Arten an Stromspeichern

Wie bei allen Arten von Batterien entscheidet die verwendete Technologie über Effizienz und Lebensdauer der Stromspeicher. Wenn Experten moderne Stromspeicher planen, verwenden sie heute fast immer Lithium-Ionen-Batterien. Ältere Stromspeicher werden oft noch mit Bleibatterien betrieben, wie man sie aus dem Auto kennt. Diese sind weniger effizient und altern schneller, weswegen sie heute kaum noch als Solarstromspeicher angeboten werden. Neue Technologien wie Salzwasser-Stromspeicher stecken in den Kinderschuhen und sind trotz ihrer innovativen Technik noch sehr teuer. Die Art der Nutzung deines Solarstroms ist ebenfalls wichtig. Erzeugt deine PV-Anlage beispielsweise Strom für deine Wärmepumpe, kannst du die Energie zumindest teilweise indirekt in einem Warmwasser-Pufferspeicher der Heizung speichern. Damit kannst du die Größe des Batteriespeichers eventuell reduzieren oder ihn sogar ganz einsparen.

4. Elektroauto als Stromspeicher: Nutze die Wallbox für intelligentes Strommanagement

Viele neuere Elektroautos ermöglichen die Nutzung ihrer Batterien als flexiblen Stromspeicher für deine Photovoltaikanlage. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn dein Speicherbedarf nicht allzu groß ist – und wenn dein Fahrzeug zu Zeiten des größten Strombedarfs nur in der Garage steht und nicht genutzt wird. Dann kannst du überschüssige Sonnenenergie in den Akkus des Elektrofahrzeugs zwischenspeichern. Damit du den Strom dort auch wieder entnehmen kannst, ist eine entsprechende Wallbox bzw. Ladestation mit intelligenter Lade- und Steuertechnik notwendig, die sich in die Photovoltaikanlage integrieren lässt. Dann steht dir der Strom deines Autos auch im Haus zur Verfügung. Die Speicherkapazität bei der Nutzung deines E-Autos als Stromspeicher ist allerdings um einiges geringer als bei einem großen Stromspeicher für die gesamte Solaranlage. Vielleicht lohnt es sich in deinem Fall auch, einen kleineren Photovoltaik-Stromspeicher mit den Möglichkeiten zu kombinieren, die dir dein Elektroauto bietet. So kannst du die Kosten in die Investition reduzieren.

5. Beantrage rechtzeitig die Förderung für Stromspeicher und Wallbox

Sowohl die Installation von Stromspeichern für PV-Anlagen als auch der Einbau einer Wallbox für das Aufladen von Elektrofahrzeugen werden staatlich gefördert. Wichtig ist jedoch, dass du einen Antrag immer vorab stellen musst. Wenn du den Kauf eines eigenen Speichers planen möchtest, solltest du dich also im selben Zuge über passende Förderprogramme informieren und entsprechende Anträge stellen. Für die Nutzung einer Wallbox in Kombination mit PV ist außerdem meist ein zusätzlicher Stromzähler notwendig. Das gilt umso mehr, wenn die Energie auch in die andere Richtung fließen soll, weil das Elektroauto als Stromspeicher dient. Da der Einsatz von Stromspeichern den CO₂-Ausstoß von privaten Haushalten stark reduzieren kann, gibt es neben der bundesweiten KfW-Förderung durch zinsgünstige Kredite auch viele regionale Förderprogramme. Sowohl Bundesländer als auch einzelne Städte unterstützen vielerorts den Kauf von Stromspeichern. Üblicherweise kannst du je nach Wohnort mit Fördermitteln zwischen 100 und 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen.

6. Brauchst du Sonderfunktionen?

Die meisten modernen PV-Stromspeicher bestehen längst nicht mehr nur aus ein paar zusammengeschalteten Autobatterien. Viele Hersteller bieten mehr oder weniger sinnvolle Zusatzfunktionen an, die sich natürlich auch auf den Anschaffungspreis auswirken. So kann der Anschluss eines Wechselrichters die Nutzung als Notstrom-Aggregat ermöglichen. Kannst du bei der Auswahl eines geeigneten Speichers auf solche Funktionen verzichten, senkst du die Investitionskosten.

7. Informiere dich über die Ladezyklen deines Stromspeichers

Die Speicherkapazität und der Anschaffungspreis sind nicht die einzigen Kennzahlen, auf die du achten solltest, wenn du die Anschaffung eines Speichers für Strom planst. Ähnlich wie bei deinem Handyakku hat auch ein Photovoltaik-Speicher nur eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen. Die Zyklenzahl sagt dir, wie oft der Stromspeicher die Energie aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne dass seine Speicherkapazität darunter leidet. Pro Jahr fallen im Einfamilienhaus mit Solaranlage durchschnittlich 150 bis 200 Ladezyklen an. Damit sich der Stromspeicher über eine Laufzeit von zehn bis fünfzehn Jahren rechnen kann, sollte die Zyklenzahl mindestens 4.000 betragen. Allerdings fällt die Speicherkapazität auch nach Erreichen der vom Hersteller angegebenen Ladezyklen nicht schlagartig auf null. Eine Nutzung ist auch mit reduzierter Kapazität weiterhin möglich – die Amortisation dauert dann aber entsprechend länger.

8. Informiere dich über die Funktion von virtuellen Stromspeichern

Vielleicht ist dir die Anschaffung eines Stromspeichers zu aufwändig und lohnt sich aufgrund des Alters deiner Photovoltaikanlage nicht mehr. Um dennoch den Eigenverbrauch zu erhöhen und deine Stromrechnung für Netzstrom zu senken, kannst du deinen Solarstrom gegebenenfalls in eine sogenannte Strom-Cloud einspeisen. Dabei ermöglichen manche Stromanbieter das virtuelle Parken deines eingespeisten Stroms auf einem eigenen Stromkonto. Für diesen ins Netz eingespeisten Strom bekommst du also keine Vergütung. Du kannst aber die „eingezahlte“ Strommenge bei Bedarf wieder aus der Cloud entnehmen. Für diesen Service nimmt der Stromanbieter natürlich eine Gebühr. Ob sich die Nutzung eines virtuellen Stromspeichers im Vergleich zur Anschaffung eines eigenen Stromspeichers lohnt, solltest du individuell durchrechnen. Besitzt du bereits einen eigenen Speicher für Strom, kannst du diesen eventuell als Cloud-Speicher für das Netzwerk zur Verfügung stellen, sofern diese Funktion von deinem Speichersystem unterstützt wird.

9. Achte auf die Garantie deines Stromspeichers

Abhängig von der verwendeten Technologie und den einzelnen Herstellern unterscheiden sich auch die Garantieversprechen für Stromspeicher zum Teil erheblich. Üblich ist eine Leistungsgarantie von zehn Jahren auf die Batteriespeicher, die nach dieser Zeit noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Speicherkapazität besitzen sollten. Hinzu kommt die normale Gerätegarantie auf die technischen Funktionen und elektronischen Bauteile, die herstellerbedingt zwischen zwei und zehn Jahren schwankt. Darüber hinaus gibt es viele weitere individuelle Garantiemodelle, die allerdings oft an sehr detaillierte Bedingungen geknüpft sind und natürlich auch den Preis beeinflussen. Du solltest darauf achten, dass Zusatzkosten im Rahmen der Garantieabwicklung übernommen werden. Dazu zählen beispielsweise Arbeitszeit, Transportkosten und ähnliche Posten auf der Rechnung. Wichtig ist auch die Frage, ab welchem Leistungsverlust eine Garantie überhaupt greift.

10. Stromspeicher planen: Setze auf professionelle Beratung

Wie bei vielen anderen Aspekten der persönlichen Energiewende ist eine professionelle Meinung beim Kauf eines eigenen Speichers für Strom sehr zu empfehlen. Für die Beantragung von Fördermitteln ist sie häufig sogar Voraussetzung. Im Zuge einer Beratung durch Experten kannst du deinen Stromspeicher individuell planen und verschiedene Angebote gemeinsam mit ihm vergleichen. Gute Berater berücksichtigen nicht nur die Größe und den energetischen Zustand des Hauses, sondern auch das persönliche Verbrauchsverhalten im Haushalt bei der Stromnutzung. So sicherst du dir die optimale Wirtschaftlichkeit deines Stromspeichers und hältst deine Eigenverbrauchsquote möglichst hoch.

 

Weitere Tipps rund um die Anschaffung eines Stromspeichers

Die 10 Tipps und Tricks können natürlich nur an der Oberfläche eines sehr komplexen Themas kratzen. Für weitere Informationen und eine praktische Checkliste kannst du hier unser umfangreiches E-Book zum Thema Stromspeicher herunterladen.

Was kosten Stromspeicher?

Die Anschaffung eines Solarstromspeichers ist aktuell noch relativ teuer. Für ein Einfamilienhaus werden für gewöhnlich Stromspeicher mit Kapazitäten zwischen 5 und 15 Kilowattstunden eingesetzt. Der Preis für solche Speicher für deine Anlage liegt derzeit (je nach Hersteller und verwendeter Technologie) zwischen 600 und 1.000 Euro pro Kilowattstunde. Der genaue Preis hängt von Modell und Zusatzfunktionen ab.

Größe und Auslegung der Photovoltaikanlage solltest du dabei ebenso berücksichtigen wie das persönliche Verbrauchsverhalten, die Art der Batteriespeicher sowie Faktoren wie Garantie, Zusatzfunktionen und Lebensdauer. Ob sich die Anschaffung von PV-Speichern im privaten Haushalt lohnt, richtet sich zudem nach der Höhe der aktuellen Einspeisevergütung, der Entwicklung der Stromspeicher sowie dem gewünschten Grad an Autarkie. Welche Kosten und Fördermöglichkeiten im Einzelnen zu erwarten sind, kannst du in unserem ausführlichen zu Preisen, Kosten & Förderung von Stromspeichern nachlesen.

Welchen Stellenwert haben Stromspeicher für die Energiewende?

Zur individuellen Reduzierung des CO₂-Ausstoßes in privaten Haushalten sind Photovoltaikanlagen in Kombination mit Stromspeichern sehr wichtig. Je mehr selbst erzeugten Strom du nutzen kannst, umso besser. Die Stromspeicher verringern außerdem unnötige Stromschwankungen im Netz, wenn aktuell viel Solarstrom erzeugt, aber nicht direkt verbraucht wird. Für die private Energiewende bedeutet die Erhöhung des Eigenverbrauchs durch die Nutzung von Stromspeichern nicht nur eine Reduzierung der direkten Energiekosten, sondern auch einen größeren Anteil an Autarkie. Die Anschaffung lohnt sich aber nur, wenn sich die Mehrkosten der Investition innerhalb der Lebensdauer der Batteriespeicher und der Solaranlage amortisieren können.

Wie komme ich an meinen Stromspeicher?

Wenn alle Faktoren zueinander passen, kann sich die Anschaffung eines Stromspeichers für dich durchaus auszahlen. Greife jedoch vorab immer auf die Expertise eines erfahrenen Beraters zurück, der dir bei der Planung deines individuellen Stromspeichers helfen kann. Ein unverbindliches Beratungsgespräch kannst du hier* vereinbaren. 

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