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Die Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

11.09.2020

Letztes Update

30.11.2021

Inhalt des Blogartikel

Wie sieht es wirklich aus mit der Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie?

Eine Solarthermieanlage verwertet die Wärme der Sonne direkt zum Aufheizen von Wasser. Die Warmwasserbereitung und das Beheizen von Häusern ganz ohne eine vorherige Brennstofflieferung ist eine attraktive Idee. Trotzdem solltest du die Frage der Wirtschaftlichkeit deiner Solarthermie sachlich für dein Haus beurteilen. Das fängt schon damit an, dass die Sonne nicht so flexibel verfügbar ist wie ein fossiler Brennstoff. Letztlich wird sich nur eine kostensparende Lösung durchsetzen können.

 

Die Realität von Solarthermie und ihrer Wirtschaftlichkeit

Die ökologische Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie ist auf jeden Fall gegeben. Denn die Verbrennung fossiler Brennstoffe wird durch die Energie der Sonne ersetzt. Im Gegensatz zur Photovoltaik ist die Technologie der Solarthermie recht einfach und erfordert keine ökologisch problematische Rohstoffgewinnung und auch keinen großen Aufwand von Energie für die Herstellung der Anlage. Die ökologische Bilanz ist also auf jeden Fall positiv.

Die ökonomische Wirtschaftlichkeit wiederum ist von etlichen verschiedenen Faktoren abhängig. Sie steigt allgemein mit intensiverer Nutzung eines Gebäudes. In einem konkreten Fall ergibt eine fachmännisch ausgeführte Dimensionierung der Anlage einen Anhaltspunkt für die möglichen Einsparungen pro Jahr und ein Verhältnis zu den aufzubringenden Anschaffungs- und Wartungskosten.

Neben dem rein finanziellen Aspekt solltest du noch daran denken, dass du mit Heizenergie aus der Sonne ein Stück weit unabhängig von Brennstofflieferungen bist. Das Grundproblem einer Solaranlage ist allerdings die eingeschränkte Verfügbarkeit der Sonnenenergie im Vergleich zur Verfügbarkeit von Brennstoffen. Zum Beispiel scheint die Sonne genau dann weniger intensiv, wenn im Winter am meisten Energie zum Heizen gebraucht wird.

 

Davon ist die Wirtschaftlichkeit abhängig

Für die Planung der Solarthermie sind alle Kostenpunkte zu betrachten. Dazu gehören die Anschaffung der Geräte, ihr Transport und die Installation. Während des Betriebs fallen zudem laufende Aufwendungen für die Wartung der Solarthermie an. 

Die Dimensionierung einer Solaranlage ist einer der wichtigsten Punkte für den Erfolg der Installation. Diese Analyse sollte von einem Fachmann durchgeführt werden und hängt auch von baulichen Voraussetzungen ab, wie beispielsweise der Isolation des Gebäudes und den eingebauten Fenstern. Ist die Anlage zu klein, brauchst du zur Unterstützung mehr Brennstoffe. Eine zu große Anlage jedoch stellt mehr warmes Wasser als nötig zur Verfügung und verursacht sinnlos höhere Installationskosten.

Die Ausrichtung der Solaranlage sollte möglichst nach Süden erfolgen. Inwieweit das möglich ist, hängt von den bautechnischen Gegebenheiten ab. Dieser Punkt entscheidet wesentlich über die erforderliche Fläche der Kollektoren.

Energiegewinnung aus der Sonne ermöglicht grundsätzlich immer eine Einsparung bei der Warmwasserbereitung und bei der Heizung. Da in Deutschland eine Heizung im Winter unabdingbar ist, sollten unbedingt beide Funktionen vorgesehen werden. Diese Wahl hat letztendlich auch eine wesentliche Auswirkung auf die Höhe der Förderung, die du für deine Solarthermie abrufen kannst. Für eine Kombination beider Funktionen und eine Mindestgröße des Wasserkessels sind die Förderungen am höchsten.

In mittleren Breiten kann der Bedarf an Warmwasser und insbesondere an Heizenergie in der kalten Jahreszeit jedoch kaum ausschließlich mit Sonnenenergie gedeckt werden. Es wird also auf jeden Fall eine zusätzliche Heizungsunterstützung erforderlich sein, wenn es sich beim Objekt nicht um ein reines Sommerhaus handelt. Es lässt sich auch die Solarthermieanlage als Ergänzung der konventionellen Heizung sehen. Als von der Sonne unabhängige Heizungsunterstützung kommt eine Anlage mit Gas- oder Ölfeuerung in Frage. Besonders ökologisch ist eine Wärmepumpe in Verbindung mit Geothermie.

 

Was kostet eine Solarthermie und wie viel kannst du damit sparen?

Wie hoch ist die Wirtschaftlichkeit mit einer Solarthermie? Für die Entscheidung des Einbaus einer solchen Anlage ist diese Frage zentral. Die endgültige Antwort wird dir nur ein Fachmann geben können, der dein Haus begutachtet und die Anlage korrekt dimensionieren kann.

Als Richtwert für eine Anlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung betrachten wir ein Einfamilienhaus mit einem Wasserspeicher von 300 Litern und einer Kollektorfläche von 5 Quadratmetern. Die Kosten für eine solche Anlage betragen etwa 3.500 bis 5.000 Euro. Zur Auswahl stehen Flach- oder Vakuumröhren-Kollektoren, von denen letztere weniger Platz für die gleiche Leistung erfordern. Bei einem Tank von mehr als 400 Litern solltest du berücksichtigen, dass dann weitergehende Bestimmungen betreffend der Reinhaltung des Wassers im Tank gelten.

Förderungsmöglichkeiten bietet das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Bei einer Kollektorfläche von mindestens 3 Quadratmetern und dem Einbau eines Pufferspeichers mit einem Volumen von 200 Litern bezuschusst das BAFA den Einbau einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung mit bis zu 30 Prozent.

Die Amortisationszeit ist durch die erzielte Einsparung bestimmt, die bei etwa 150 bis 250 Euro im Jahr liegen wird. Zusammen mit der Förderung ergibt das eine Amortisationszeit von ungefähr 12 Jahren. Die Lebensdauer der Anlage ist allerdings wesentlich größer und das bedeutet, dass du nach diesen 12 Jahren noch mindestens 2 Jahrzehnte auf die jährliche Einsparung zählen kannst.

 

Wann erreicht die Solarthermie keine Wirtschaftlichkeit?

Eine ehrliche Analyse der Wirtschaftlichkeit einer Solarthermie muss auch diesen Fall berücksichtigen, der zwar selten, aber nicht unmöglich ist. Unwirtschaftlich ist eine teure Installation der Solarthermie, die zu wenig in Anspruch genommen wird, um die entstandenen Anschaffungskosten einzusparen. Nachdem auch eine Solarthermieanlage nur eine beschränkte Lebensdauer besitzt, wäre ein solcher Fall beispielsweise ein Ferienhaus, das nur wenig und dann im Winter benutzt wird. Die Anlage ist im Winter wenig effektiv und es wird kaum eine Heizungsunterstützung erzielbar sein.

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