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- 10 Solarthermie Tipps und Tricks
Wenn du eine Anlage für Solarthermie planen möchtest, benötigst du Zeit und fachliche Unterstützung. Die besten Solarthermie-Tipps für hohe Erträge findest du in diesem Artikel.
Inhalt des Blogartikels
- Senke deine Heizkosten mit unseren Solarthermie-Tipps
- Die 10 wichtigsten Solarthermie-Tipps und Tricks: So wird deine Solaranlage zum Erfolg
- Was kosten Solarthermieanlagen?
- Welchen Stellenwert hat Solarthermie in der Energiewende?
- Wie komme ich an meine Anlage für Solarthermie?
Senke deine Heizkosten mit unseren Solarthermie-Tipps
Die Warmwasserbereitung ist der Grund dafür, dass deine Heizung auch im Sommer laufen muss. Mit einer Solaranlage kannst du das Warmwasser zum großen Teil kostenlos erwärmen. Wenn die Erträge an Energie hoch genug sind, kannst du allerdings auch die Heizung selbst mit Wärme aus Solarthermie unterstützen und somit Heizkosten sparen.
Die 10 wichtigsten Solarthermie-Tipps und Tricks: So wird deine Solaranlage zum Erfolg
Fachliche Unterstützung ist bei Planung, Installation und Inbetriebnahme einer Solaranlage unbedingt zu empfehlen. Darüber hinaus gibt es viele Aspekte, die für den Ertrag deiner Anlage eine Rolle spielen.
1. Solarthermie oder Photovoltaik? Entscheide dich für eine Variante
Da die Erträge aufgrund der begrenzten Dachfläche der meisten Einfamilienhäuser nur für eine der beiden Varianten ausreichen, solltest du ganz zu Beginn die Entscheidung treffen, ob Solarthermie oder Photovoltaik für dich die richtige Nutzung von Sonnenenergie ist.
Während die Solarthermieanlage Wärme für Heizung und Warmwasser erzeugt, produziert die Photovoltaikanlage Strom. Für die Heizung ist Letzteres vor allem in Kombination mit Wärmepumpen relevant, die ihrerseits Strom verbrauchen. Für die meisten anderen Heizungsanlagen ist die Unterstützung durch Solarthermie sinnvoller, weil sie die Heizkosten direkt reduziert. Die Kombination aus Solarthermie und Photovoltaik ist eher nicht zu empfehlen. Zum einen steigen die Investitionskosten enorm, zum anderen sind die Erträge der einzelnen Komponenten auf der gleichen Fläche einfach zu gering.
2. Willst du solare Heizungsunterstützung oder nur Warmwasser bereiten?
Solltest du eine Anlage für Solarthermie planen, wird eine der ersten Fragen des Heizungsbauers sein, ob du damit lediglich warmes Wasser für Bad und Küche bereiten möchtest, oder ob auch die Heizung insgesamt mit Solarenergie unterstützt werden soll.
Für die Heizungsunterstützung muss die Solaranlage um einiges größer dimensioniert sein, was die Anfangsinvestitionen erhöht. Außerdem sollte sowohl der Bedarf für Warmwasser als auch der Raumwärmebedarf bekannt sein.
Fehlen Erfahrungswerte, weil es sich um einen Neubau handelt, solltest du unbedingt auf die Expertise von Energieberatern und Fachbetrieben zurückgreifen.
3. Größe und Ausrichtung der Solaranlage bestimmen maßgeblich die Erträge
Nicht nur die Größe des Dachs ist wichtig, sondern auch dessen Ausrichtung zur Sonne sowie der Neigungswinkel. Allerdings sind die letzten beiden Faktoren bei der Solarthermieanlage weniger entscheidend als bei Photovoltaik.
Wenn Profis eine Anlage für Solarthermie planen, spielt der Ertrag an Wärme die größte Rolle – und der kann in einem heißen Sommer unabhängig vom direkten Lichteinfall voll ausreichend sein. Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude sind oft die größeren Probleme. Lediglich bei reiner Nordausrichtung ist eine Solaranlage in der Regel wirtschaftlich nicht sinnvoll.
4. Zustand und Ausrichtung des Dachs wirken sich auf die Größe der Solaranlage aus
Oft wird bei der Aufzählung von Solarthermie-Tipps vergessen, dass auch die Tragfähigkeit des Dachs ausreichend sein muss, denn eine Solaranlage wiegt aufgrund der darin zirkulierenden Solarflüssigkeit einiges.
Ein älteres Dach solltest du gegebenenfalls vorher sanieren. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch gleich die Gebäudedämmung auf den neuesten Stand bringen. Problematisch kann die Errichtung einer Solaranlage auf dem Dach werden, wenn dein Gebäude unter Denkmalschutz steht. Moderne Solaranlagen lassen sich heutzutage beispielsweise dank Flachkollektoren optisch ansprechender installieren als früher.
5. Solarthermie planen: Kenne deinen Wärmebedarf
Es gibt für die Berechnung der Größe einer Anlage für Solarthermie-Tipps und Tricks, die Fachleute zusätzlich zu ihren Erfahrungswerten nutzen. Zu den wichtigsten Faktoren zählt hierbei der Wärmebedarf in deinem Haushalt. Dieser setzt sich aus dem Warmwasserbedarf und dem Raumwärmebedarf zusammen.
Richtwerte für die Planung lassen sich nach dem bisherigen Bedarf für Warmwasser und der Art der bisherigen Warmwasserbereitung bestimmen. In Bestandsgebäuden bezieht sich das also auf die bisherige Heizungsanlage und ob sie mit Öl, Gas, Strom, Holz oder eventuell sogar dezentral mit Fernwärme betrieben wurde.
Auch die Größe des Trinkwasserspeichers (aus dem das warme Wasser für Dusche und Küche stammt) ist wichtig. Je kleiner er dimensioniert ist, desto leichter lässt er sich mit der Energie aus der Solarthermieanlage auf die gewünschte Temperatur bringen. Allerdings ist der Vorrat an Warmwasser dann auch schneller erschöpft.
Die Größe des Speichers muss sich also ebenfalls an deinem zu erwartenden (oder bekannten) Durchschnittsverbrauch orientieren. Nutzt du die Solarthermieanlage auch zur Heizungsunterstützung, muss die Größe der zu beheizenden Wohnfläche ebenso bekannt sein wie die Art der Wärmeverteilung. Nutzt du klassische Heizkörper, sind die benötigten Vorlauftemperaturen deutlich höher als bei einer Flächenheizung (Fußbodenheizung oder Wandheizung).
6. Der richtige Speicher für deine Solarthermieanlage
Um eine Anlage für Solarthermie zu planen, musst du dir frühzeitig Gedanken um einen geeigneten Speicher für die Wärme machen. Da die Sonne nicht immer scheint und du auch in der Nacht oder bei Regen warm duschen möchtest, muss das Warmwasser in einem Pufferspeicher auf Abruf vorgehalten werden. Soweit ist das auch bei klassischen Heizungen der Fall, sofern du keinen Durchlauferhitzer nutzt.
Bei der Wahl von Pufferspeichern gibt es für Solaranlagen aber einige Besonderheiten. Ein einfacher Pufferspeicher enthält lediglich Wasser für die Heizung, also nicht für die Bereitung von Warmwasser. Soll gleichzeitig auch warmes Wasser bereitgestellt werden, benötigst du einen Kombispeicher, der sowohl Heizwasser als auch Warmwasser enthält.
Sogenannte Schichtenspeicher gelten als besonders effizient und nutzen die physikalischen Eigenschaften unterschiedlich temperierter Wasserschichten. Je nach Größe und Art des Speichers fallen zusätzliche Kosten an. Außerdem benötigst du gegebenenfalls mehr Platz für die Aufstellung eines großen Kombispeichers. Ein unterer Richtwert für die Größe des Speichers liegt bei 60 Litern Speicherkapazität pro Quadratmeter Kollektorfläche.
7. Welche Kollektoren eignen sich am besten für deine Solaranlage?
Bei Anlagen für Solarthermie wird hauptsächlich zwischen zwei Arten von Kollektoren unterschieden. Im sogenannten Flachkollektor befindet sich ein Absorber, der die auftreffende Sonnenenergie aufnimmt. Diese Absorber bestehen in der Regel aus Kupfer und sind für eine bessere Energieausbeute mit einer schwarzen Schicht versehen. Durch die flache Bauweise ähneln sie optisch den Kollektoren von Photovoltaikanlagen.
Sogenannte Röhrenkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren arbeiten etwas effizienter, da hier die Absorber in einzelne Röhren eingebettet sind, in denen ein Vakuum herrscht. Dadurch reduziert sich der Wärmeverlust enorm. Mehrere Röhren sind zu Modulen zusammengefasst, die du bei Bedarf einzeln austauscht.
Im Gegensatz zum Flachkollektor ist der Röhrenkollektor effizienter. Seine Erträge liegen zwischen 10 und 30 Prozent über denen des Flachkollektors. Er ist aber auch in der Anschaffung und bei der Installation deutlich teurer. Röhrenkollektoren eignen sich besonders dann, wenn du nicht nur warmes Wasser, sondern auch genügend Wärme für die Heizungsunterstützung generieren möchtest. Sie sind auch eine gute Alternative, wenn die Dachfläche sehr begrenzt ist und der Ertrag mit Flachkollektoren nicht ausreichend wäre.
Für die reine Warmwasserbereitung musst du bei Flachkollektoren eine Fläche von 1,5 m² pro Person einplanen. Bei Röhrenkollektoren reichen bereits 1,25 m². Bei Heizungsunterstützung ist der Unterschied noch deutlicher (2,25 m²/Person vs. 1,75 m²/Person).
8. Ist die Nachrüstung von Solarthermie in Bestandsgebäuden sinnvoll?
Tatsächlich dienen die meisten verbauten Anlagen für Solarthermie heute der Unterstützung vorhandener Heizsysteme und sind erst nachträglich installiert worden. Zur Unterstützung einer konventionellen Heizungsanlage, die mit Öl oder Gas betrieben wird, zählt Solarthermie zu denen, die am sinnvollsten sind, um die Heizkosten nachhaltig zu senken und die Umweltbelastung durch fossile Energieträger zu reduzieren.
Bei der kompletten Umrüstung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien steigen die Gesamtinvestitionen für die Nachrüstung entsprechend. Außerdem ist zu prüfen, ob du für die Wärmepumpe nicht besser eine Photovoltaikanlage nutzt, um den Strombedarf der Heizung zu decken.
9. Vor dem Kauf Angebote für Solarthermie vergleichen
Aufgrund der individuellen Unterschiede bei Gebäuden und beim Heizverhalten gibt es keine pauschalen Empfehlungen für die exakte Umsetzung. Beratung, Planung und Installation der Solaranlage müssen immer sehr individuell erfolgen und auf deine persönlichen Umstände abgestimmt sein.
Die Kosten unterscheiden sich zum Teil gewaltig, abhängig von den örtlichen Lohnkosten für die Installation, dem Hersteller der Komponenten sowie für spätere Wartung und Pflege der Anlage. Ist dein Dach beispielsweise schwer zugänglich, erhöht dies den Installations- und Wartungsaufwand. Daher solltest du die Angebote verschiedener Anlagenbauer einholen und sorgfältig vergleichen. Achte aber nicht nur auf den Preis. Referenzen von zufriedenen Kunden sind langfristig ebenso wichtig wie sinnvolle Wartungsverträge und eine Garantie.
Generell werden Solarthermie Anlagen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit Zuschüssen staatlich gefördert. Außerdem gibt es für Modernisierungen von Wohngebäuden zum Effizienzhaus die Möglichkeit, alternativ einen zinsgünstigen KfW-Kredit zu beantragen. Welche Variante für dich am sinnvollsten ist, kannst du zusammen mit einem Experten im Rahmen einer persönlichen Beratung erfahren.
Energieberatung und Begleitung der Maßnahmen durch Experten ist für viele (aber nicht alle) Förderprogramme übrigens eine Grundvoraussetzung. Einer der wichtigsten Solarthermie-Tipps lautet, nicht auf eigene Faust mit dem Bau zu beginnen, da Förderungen nicht rückwirkend gewährt werden.
10. Schütze deine Investition mit einer guten Versicherung
Bei Installation einer Solarthermieanlage solltest du in jedem Fall eine gute Versicherung abschließen, die dich gegen finanzielle Verluste absichert. Extremwetterereignisse wie Hagel und Sturm können ebenso eine Solaranlage ruinieren wie Feuer oder Vandalismus durch Dritte. Auch wenn du bereits Hausrat- und Gebäudeversicherungen besitzt, sollte der Versicherungsschutz unbedingt entsprechend angepasst werden, da eine Solaranlage längst nicht immer automatisch mitversichert ist. In den meisten Fällen ist eine zusätzliche Versicherung erforderlich, deren Deckungssumme nicht zu niedrig angesetzt werden sollte.
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Was kosten Solarthermieanlagen?
Zur Reduzierung der Kosten für Installation und Planung einer Anlage für Solarthermie gute Tipps zu finden, ist nicht schwer. Das Problem ist, dass pauschale Angaben aufgrund der vielen Variablen in der Regel nicht zielführend sind. Daher haben wir in einem weiteren Artikel genauere Informationen zur Berechnung der Kosten für Solarthermie detailliert aufgeführt.
Orientieren kannst du dich jedoch an groben Richtwerten. So liegen die Kosten für eine Solarthermieanlage zur ausschließlichen Warmwasserbereitung für ein Einfamilienhaus zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Soll gleichzeitig die Heizung mit der Solaranlage unterstützt werden, steigen die Kosten auf rund 10.000 Euro. Probleme in den Lieferketten und eine erhöhte Nachfrage können die Preise allerdings steigen lassen.
Die Amortisation der Solaranlage ist je nach Investitionskosten und Inanspruchnahme von Fördermöglichkeiten nach 15 bis 20 Jahren zu erwarten. Aufgrund der geringen Betriebskosten von nur rund 100 bis 200 Euro im Jahr (Strom, Wartung und Versicherung), sparst du unterm Strich richtig viel Geld bei den Heizkosten. Daher lohnt sich eine Solarthermieanlage für die meisten privaten Haushalte durchaus.
Denke auch daran, dass sich reine Öl- und Gasheizungen nie amortisieren, weil sie immer Brennstoff benötigen.
Welchen Stellenwert hat Solarthermie in der Energiewende?
Anlagen für Solarthermie spielen vor allem eine unterstützende Rolle, da sie in unseren Breiten nicht für eine ganzjährige und alleinige Wärmeerzeugung geeignet sind. Eine Ausnahme stellen allenfalls extrem energieeffiziente Passivhäuser mit Wohnraumlüftung dar.
Doch auch im herkömmlichen Einfamilienhaus kannst du mit einer Solarthermieanlage deine Heizkosten beträchtlich senken. Ob du lediglich die Warmwasserbereitung oder die komplette Heizungsanlage unterstützen möchtest, bleibt dir überlassen.
Gerade durch die drohende Energiekrise rücken Solarthermieanlagen wieder stärker in den Fokus, weil sie klassische Öl- und Gasheizungen spürbar entlasten können. Das merkst du zuerst im Geldbeutel, aber auch Umwelt- und Klimaschutz profitieren von jeder eingesparten Kilowattstunde, die nicht durch fossile Energieträger erzeugt wird.
In Kombination mit erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse (Pelletheizung) oder Wärmepumpe ergeben sich weitere Möglichkeiten, wenngleich hier auch immer die Eignung der Solarthermie im Gesamtkonzept zu prüfen ist.
Wie komme ich an meine Anlage für Solarthermie?
Wenn du dich für Solarthermie begeistern kannst, solltest du unbedingt fachlichen Rat für Planung, Installation und Nutzung einholen. Vereinbare ein unverbindliches Beratungsgespräch und erhalte weitere wertvolle Solarthermie-Tipps von erfahrenen Expertenteams.
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Kann ich eine Solarthermieanlage auf einem älteren Dach installieren?
Sofern Größe und Ausrichtung des Dachs stimmen, spricht nichts gegen die Installation einer Solaranlage. Zu prüfen sind auf jeden Fall Tragfähigkeit und ggf. Denkmalschutzauflagen. Außerdem sollte das Dach in einem guten Zustand und möglichst gut gedämmt sein.
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