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Solarthermie selbst bauen

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

21.05.2020

Letztes Update

30.11.2021

Inhalt des Blogartikel

So kannst du dir deine eigene Solarthermie selbst bauen

Solaranlage, Solarthermie, Solarkollektor oder Photovoltaik: Ist das wirklich alles das Gleiche? Nein, natürlich nicht. Es macht einen Unterschied, ob die Kollektoren genutzt werden, um Wärmeenergie oder Strom für den Hausgebrauch zu erzeugen. Photovoltaikanlagen, die mit einem Wechselrichter die Energie in Wechselstrom umwandeln und eventuell in das Stromnetz einspeisen, sind zwar eine tolle Sache, aber kostenintensiv. Anders sieht das beim Sonnenkollektor aus, der Wärme im niedrigen Temperaturbereich speichert und nutzbar macht. Willst du auch für dein Dach eine Solarthermie selber bauen, ist das gar nicht so schwierig.

 

Das brauchst du für den Eigenbau deiner Solarthermie

Hinsichtlich der Leistung wird deine selbstgebaute Anlage zwar mit den gekauften Kollektoren nicht mithalten. Aber die Anlage reicht aus, um einen gewissen Bedarf an Warmwasser in deinem Haus oder deiner Wohnung zu decken und beispielsweise das Wasser im Pool aufzuheizen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, so eine Anlage für Solarthermie selber zu bauen. Wir führen dich Schritt für Schritt von der Einkaufsliste über den Bau bis hin zur Aufstellung und Inbetriebnahme deiner Anlage.

Solarthermie selber bauen: Die Einkaufsliste

Wie sieht so eine Anlage aus? Im Prinzip muss Wasser durch möglichst dünne Schläuche oder Kupferrohre fließen. Dünn deshalb, weil du eine große Oberfläche benötigst. Um diese Wasserleitung herum schaffst du nämlich einen Raum, der sich durch die Sonne aufheizt. Durchfließt das Wasser dieses Umfeld, erwärmt es sich. Je länger und dünner der Schlauch, desto größer die Oberfläche und desto mehr Wärmeenergie nimmt das Wasser auf.

Du brauchst daher:

  • 1 Schalbrett mit den Maßen 150 cm x 60 cm x 2 cm
  • 2 Kanthölzer mit den Maßen 150 cm x 5 cm x 5 cm
  • 2 Kanthölzer mit den Maßen 50 cm x 5 cm x 5 cm
  • 1 Styroporplatte, die etwa 2 cm stark ist
  • 1 Gartenschlauch
  • einige kurze Kupferrohrstücke, alternativ lange Schrauben
  • 1 Sack Sand
  • ausreichend schwarze Teichfolie
  • 1 Glasscheibe oder 1 Plexiglasscheibe
  • 2 Dachlatten mit den Maßen 150 cm x 5 cm x 3 cm
  • 2 Dachlatten mit den Maßen 50 cm x 5 cm x 3 cm und
  • Schrauben

Bauanleitung: In 8 Schritten aus Holz und Sand eine Solarthermie selber bauen

  1. Wir fangen mit dem Schalbrett an: Schneide die Kanthölzer so zu, dass du daraus einen Rahmen auf das Schalbrett legen kannst. Schraube die 5 cm starken Kanthölzer auf das Brett. Sie müssen bündig mit den Kanten abschließen. Im Rahmen müssen 2 Löcher für den Schlauch sein. Du solltest dir also vor Arbeitsbeginn schon einmal grob überlegen, an welcher Seite des Rahmens der Wasserschlauch in den Kollektor tritt und wo er wieder herauskommt.
  2. Lege den Innenraum des Rahmens anschließend mit der Styroporplatte aus. Sie verhindert, dass hier später Wärmeenergie verloren geht. Du baust übrigens gerade die Rückseite deines Sonnenkollektors.
  3. Markiere im nächsten Schritt auf der Styroporplatte den Verlauf des Gartenschlauchs. Dort, wo der Schlauch eine Kurve macht (also Schlaufen bildet), steckst du lange Schrauben oder ein kurzes Stück vom Kupferrohr in das Styropor. Diese Teile fixieren den Schlauch und verhindern, dass er abknickt. Zwischen einzelnen Schlaufen sollten Abstände von etwa 10 cm liegen. Die Abstände sind wichtig: Sind sie zu groß, lassen sie das Wasser zu schnell durch den Solarkollektor fließen, dann erwärmt es sich nicht. Zu kleine Abstände haben zur Folge, dass das Wasser zu lange im Kollektor bleibt.
  4. Jetzt verlegst du den Schlauch auf der Styroporplatte und um die Schrauben/Rohrstücke herum. Die Enden des Schlauchs führst du durch die beiden Löcher im Rahmen.
  5. Den Innenrahmen füllst du nun mit Sand auf – und zwar so viel, dass der Sand bis zur Oberkante der Kanthölzer reicht. Die Räume zwischen dem Schlauch sind danach komplett mit Sand ausgefüllt und der Schlauch selbst ist ebenfalls damit bedeckt. Sandkörner haben insgesamt eine sehr große Oberfläche, über die sie die Wärme zum einen aufnehmen und zum anderen wieder abgeben können.
  6. Als Nächstes schneidest du die Teichfolie so zu, dass sie die gesamte Fläche deiner Solaranlage einnimmt. Die Folie soll also nicht nur den Sand abdecken, sondern auch auf dem Holzrahmen aufliegen.
  7. Auf die Folie legst du im nächsten Schritt noch die (Plexi-)Glasscheibe. Die Scheibe sollte an allen Seiten etwa 2,5 cm kleiner als der Sonnenkollektor sein. Sie deckt also den Sand ab, verläuft aber nicht bis komplett außen auf dem Rahmen.
  8. Im letzten Schritt legst du die zugeschnittenen Dachlatten als Rahmen auf deine Solaranlage und verschraubst sie mit den Kanthölzern. Das geht nur, wenn du ausreichend Platz dafür gelassen hast. Deshalb ist es wichtig, dass die Glasscheibe kleiner als deine Konstruktion ist. Die Platte und die Teichfolie werden mit den Dachlatten so fixiert, dass nichts verrutschen kann.

Jetzt musst du deine selbst gebaute Solarthermie nur noch anschließen

Statte die Enden deines Gartenschlauchs mit den üblichen Anschlüssen und Schlauchverbindungen aus. Du stellst die Anlage am besten so auf, dass sie möglichst lange im direkten Sonnenlicht ist – auf dem Dach deines Hauses ist das zum Beispiel ideal. Dann kannst du deine Solaranlage schon mit der Warmwasserleitung verbinden und in Betrieb nehmen.

Dank der Sonne Warmwasser frei Haus

Eine Solarthermieanlage selber zu bauen, ist kein Hexenwerk. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick, dem richtigen Werkzeug und unserer Anleitung ist das ganz einfach. Die dafür benötigten Komponenten kosten im Baumarkt nicht viel und die Anlage ist in einem Wochenend-Projekt sogar für Berufstätige schnell umgesetzt.

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