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Nutzung von Solarenergie in Deutschland
Wenn die Energie- und Klimawende gelingen soll, ist die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien unverzichtbar. Auf welchem Stand sind wir bei der Solarenergie in Deutschland?
Inhalt des Blogartikels
- Möglichkeiten, Solarenergie in Deutschland einzusetzen
- Welchen Stellenwert hat Solarenergie in Deutschland?
- Ziele vom Bund
- Fördermöglichkeiten im Überblick
- Exportiert Deutschland Solarenergie ins Ausland?
- Hat Solarenergie in Deutschland eine Zukunft?
Möglichkeiten, Solarenergie in Deutschland einzusetzen
Bislang gibt es weltweit 2 Möglichkeiten, Solarenergie zu nutzen. Sie stehen auch in Deutschland zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Photovoltaik und Solarthermie.
Solarenergie mit Photovoltaik nutzen
Photovoltaik (PV) ist die Umwandlung der starken Lichtstrahlung der Sonne in Strom. Diese Umwandlung erfolgt in aus Halbleitern bestehenden Solarzellen, die zu größeren Solarmodulen zusammengefasst sind. Sie werden häufig auf Dächern installiert und liefern Strom für das zugehörige Gebäude. Es gibt jedoch auch andere Anwendungen.
Solarenergie mit Solarthermie nutzen
Solarthermie nutzt die Wärmeenergie der Sonnenstrahlung. Die Solarthermie-Module befinden sich ebenfalls meist auf Hausdächern. Die Sonnenwärme wird innerhalb der Module in einer Flüssigkeit gespeichert und über einen Kreislauf in das Gebäude geleitet. Dort gibt die Flüssigkeit ihre Wärme über Wärmetauscher an den Heizkreislauf und/oder die Warmwasserbereitung des Hauses ab.
Welchen Stellenwert hat Solarenergie in Deutschland?
Unsere bisherige Energieerzeugung basiert vor allem auf fossilen Energieträgern. Bei der Verbrennung dieser Energieträger entstehen klimaschädliche Gase, die bereits zu einer gefährlichen Klimaveränderung geführt haben. Zudem neigen sich die Vorräte dieser Bodenschätze absehbar dem Ende zu.
Deshalb ist es wichtig, die Energieerzeugung auf die Nutzung erneuerbarer Energien umzustellen. Dabei kommt der Sonne eine Schlüsselrolle zu. Denn abgesehen von den Nachtstunden ist die Sonnenstrahlung überall auf der Erdoberfläche kostenlos verfügbar. Die heutigen technischen Mittel machen die Energie einfach nutzbar – ohne, dass dabei Umwelt- und Klimaschäden entstehen.
Verbreitung von Photovoltaik
Derzeit beträgt der Anteil der Photovoltaik an der Nettostromproduktion in Deutschland rund 10 Prozent. Im Jahr 2020 wurden 184.000 neu in Betrieb gegangene Photovoltaikanlagen gemeldet. Das bedeutet einen Kapazitätszubau von rund 5 Gigawatt peak. Damit stieg die installierte Kapazität auf insgesamt 54 Gigawatt peak. Die Anzahl installierter Photovoltaikanlagen beträgt Ende 2020 ca. 2 Millionen. Die Zahlen beinhalten private und gewerbliche Anlagen sowie Solarparks.
Verbreitung von Solarthermie
Auch der Anteil der Solarthermie an der Wärmeerzeugung in Deutschland steigt. Im Jahr 2020 wurden 83.000 Solarthermieanlagen neu installiert. Der Bestand derartiger Anlagen liegt damit Ende 2020 bei 2,5 Millionen. Insgesamt beträgt jedoch der Anteil der Solarthermie an der Gesamtwärmeerzeugung durch erneuerbare Energien nur rund 5 Prozent.
Ziele vom Bund
Die Bundesregierung möchte für Deutschland bis 2045 die Klimaneutralität erreichen. Eine der Maßnahmen, um dies zu erreichen, ist ein beschleunigter Zubau von Photovoltaik-Kapazitäten. Derzeit gilt noch das mit der Ende 2020 beschlossenen Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für 2030 beschlossene Ziel von 100 Gigawatt peak installierter Leistung.
Da die installierte PV-Leistung Ende 2020 54 Gigawatt peak betrug, müssen einschließlich 2021 innerhalb von 10 Jahren Anlagen mit einer Leistung von 46 Gigawatt peak neu errichtet werden. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass im gleichen Zeitraum Photovoltaikanlagen vom Netz gehen werden, weil sie das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Entsprechend kritisieren Fachverbände der Solarbranche die bislang festgeschriebenen Ziele als nicht ausreichend.
Fördermöglichkeiten im Überblick
Für die Errichtung der Anlagen kannst du eine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten – zum Beispiel eine KfW-Förderung im Rahmen der Sanierung des Gebäudes zum Effizienzhaus. Die Installation von Solaranlagen wird bei Bestandsgebäuden auch als Einzelmaßnahme mit einem KfW-Kredit gefördert.
Darüber hinaus erfolgt die Förderung des Betriebs einer Photovoltaikanlage in Form der Vergütung jeder Kilowattstunde, die du in das öffentliche Stromnetz einspeist. Länder, Kommunen und Stromversorger bieten meist ebenfalls Förderprogramme an.
Post-EEG-Anlagen
Ab dem Jahr 2000 wurden PV-Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz durch die Zahlung einer festen Vergütung für eingespeisten Solarstrom gefördert. Diese Förderung hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Das heißt, dass die Förderung für die ersten Anlagen jetzt ausläuft. Die Betreiber erhalten keine EEG-Vergütung mehr für ihren eingespeisten Strom.
Die einzige Möglichkeit ist, den überschüssigen Strom an Dritte zu verkaufen. Seit kurzem gibt es eine Regelung, dass die PV-Anlagenbetreiber ihren Strom weiter bei ihrem bisherigen Stromversorger einspeisen dürfen. Dafür erhalten sie den Strompreis, der an der Strombörse EEX gezahlt wird, abzüglich einer Gebühr für den Stromversorger.
Für Betreiber kleiner PV-Anlagen ist diese Einspeisevergütung nicht attraktiv. Derzeit entstehen erste Anbieter, die private PV-Anlagen zu virtuellen Kraftwerken zusammenschließen und so den Betreibern eine attraktivere Vergütung garantieren wollen. Allerdings ist es auch möglich, dass solche Anlagen außer Betrieb gesetzt bzw. durch Neuinstallationen ersetzt werden. Das würde wiederum einen gewissen Schub für die Hersteller von Solaranlagen bedeuten.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Bundesländer konzentrieren sich aktuell auf die Förderung von Batteriespeichern im Zusammenhang mit der Errichtung von Photovoltaikanlagen. Das betrifft zum Beispiel Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Thüringen. Fördervoraussetzungen und die Art bzw. Höhe der Förderung unterscheiden sich von Land zu Land. Eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten findest du online in der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums.
Exportiert Deutschland Solarenergie ins Ausland?
Nein, Deutschland exportiert keine Solarenergie ins Ausland. Es existiert zwar ein Exportüberschuss bei Strom, dieser stammt aber hauptsächlich von Kohlekraftwerken. Was exportiert wird, sind Komponenten zur Errichtung von PV-Anlagen. Doch die Exporte gehen seit Jahren zurück.
Hat Solarenergie in Deutschland eine Zukunft?
Das aktuelle Ziel von den insgesamt installierten PV-Anlagen mit einer Leistung von 100 Gigawatt peak reicht nicht aus, um die von der Bundesregierung avisierte Klimaneutralität Deutschlands 2045 zu erreichen. Bei der Ende 2020 erfolgten EEG-Novellierung für 2021 hatte der Gesetzgeber angekündigt, dass das Zubauziel in der Photovoltaik im Laufe des Jahres an die Erfordernisse angepasst werden soll. Das ist jedoch vor der Bundestagswahl nicht passiert.
Es ist Aufgabe der neuen Bundesregierung, ein realistisches Ziel für den Ausbau der Photovoltaik festzulegen und auch die entsprechenden Förderinstrumente zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass der Staat den Ausbau der Photovoltaik weiter fördert.
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Wie viel Energie generiert eine PV-Anlage in Deutschland?
Unter den geografischen und meteorologischen Bedingungen in Deutschland produziert eine PV-Anlage mit einer Nennleistung von 1 Kilowatt peak zwischen 950 und 1260 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Eine solche Anlage (4 bis 6 Module) benötigt eine Fläche von 8 bis 10 Quadratmetern.
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