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Solaranlage reinigen: So geht’s

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

14.05.2021

Letztes Update

30.11.2021

Solaranlage reinigen: Darauf solltest du achten

Muss ich meine Solaranlage reinigen? Diese Frage solltest du dir nicht nur stellen, wenn der Frühjahrsputz ansteht. Eine professionelle Reinigung spart Geld und schützt die Anlage.

Inhalt des Blogartikels

Wann muss ich meine Solaranlage reinigen lassen?

Du musst deine Solaranlage nicht zwingend reinigen, dennoch gibt es hier meist einen hohen Bedarf. Schließlich sind die Solarmodule, egal ob auf dem Dach, an der Fassade oder im freien Gelände montiert, Wind und Wetter ausgesetzt.

Leichte Verschmutzungen wie Staub, Laub, Blütenstaub oder Baumnadeln auf der Modulfläche beseitigt der „Selbstreinigungseffekt“. Dieser gelingt, da Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) für den privaten Bereich und den Einsatz zur solaren Stromversorgung von landwirtschaftlichen Betrieben und Gewerbebetrieben bevorzugt auf Schrägdächern montiert sind. Bedingt durch den Neigungswinkel der Module sorgen Regen und abrutschender Schnee für die erforderliche Reinigung der Solaranlage. Bei auf Flachdächern montierten Photovoltaikanlagen verhält es sich ähnlich.

Aber nicht nur die Solarmodule selbst verschmutzen, sondern auch an den Kanten der Rahmen setzten sich mit der Zeit Staub und Dreck fest.  Hinzu kommen unter Umständen Vermoosung, Flechtenwuchs, Harz von Bäumen sowie Vogelkot, die du nicht so einfach entfernen kannst.

Standort als entscheidender Verschmutzungsfaktor

Vor allem in den Städten sind die Module einigen Verschmutzungsfaktoren ausgesetzt. Hier ist insbesondere die Belastung durch Feinstaub und andere Partikel, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen, hoch. Verursacher sind Kraftwerke, die Industrie, das verarbeitende Gewerbe, der Verkehr und die privaten Haushalte.

Befindet sich deine PV-Anlage in der Nähe eines holzverarbeitenden oder landwirtschaftlichen Betriebes, kannst du davon ausgehen, dass die Photovoltaikmodule besonders hartnäckiger Verschmutzung durch Staub ausgesetzt sind. Dieser Staub ist sehr fein und wird in Verbindung mit Regen schnell zu einer schmierigen und festsitzenden Masse.  

Ähnlich verhält es sich mit Ammoniak aus der Tierzucht. Ammoniak verbindet sich mit dem Staub in der Luft. Kommt dann Niederschlag dazu, hast du schnell einen Schmutzfilm auf den Solarmodulen deiner Solaranlage, der sich nur durch entsprechende Reinigung wieder löst.

 

Woran erkenne ich, ob meine Solaranlage gereinigt werden muss?

Einbußen beim Ertrag können auf eine Verschmutzung hinweisen. Wenn du einen hohen Wirkungsgrad erzielen und die Solarstromproduktion deiner Photovoltaikanlage sichern möchtest, setzt du im Frühjahr eine Durchsicht deiner Anlage und der Modulfläche an. So stellst du sicher, dass im Winter keine Schäden entstanden sind. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, gleich auf erste Anzeichen von Verschmutzungen zu achten.

Da die Solaranlage unter Strom steht, solltest du sie vom Experten reinigen lassen. Dieser kennt sich aus und hat das erforderliche Equipment für die Solarreinigung.

 

Wie läuft die Solarreinigung ab?

Grundsätzlich sind Arbeiten auf dem Dach durch Fangnetze und stabile Leitern zu sichern. Außerdem muss das Reinigungspersonal mit einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) ausgerüstet sein. Die PSA besteht aus einem Anseilsystem, Anschlagpunkten, Seilen und einem Gurt. Auf diese Weise werden Stürze vom oder ins Dach verhindert.

In den meisten Fällen informieren die Hersteller von Photovoltaik darüber, wie ihre Module zu reinigen sind. Diese sind unbedingt einzuhalten. Wenn sie nicht befolgt werden und die Reinigung dadurch Schäden an den Solarmodulen verursacht, erlischt die Garantie.

Die Reinigung sollte nicht in der prallen Mittagssonne stattfinden. Dann sind die Module besonders heiß und das Reinigungswasser verdampft zu schnell. Außerdem können Stockflecken entstehen. Daher solltest du die Solarreinigung idealerweise morgens, abends oder an bewölkten Tagen ansetzen. Trifft zu kaltes Wasser auf die heißen Module, kann es zudem zu thermischen Spannungen kommen, die im schlimmsten Fall das Glas und die Solarzellen zerstören.

Profis reinigen die Anlage immer gemäß den Herstellerangaben. Sie verwenden meist entmineralisiertes Wasser. Reinigungsmittel und chemische Zusätze sind tabu. So entstehen keine Rückstände auf den Modulen, die einbrennen oder sogar Kratzer verursachen können.

Von Hochdruckreinigern ist ebenfalls abzuraten, da sie Sprünge und Risse in der Glasfläche der Modulfläche verursachen können. Experten verwenden spezielle handgeführte oder rotierende Bürsten, beispielsweise auf Teleskopstangen mit innengeführten Wasserleitungen, die eine besonders schonende Reinigung erlauben. Sie wissen auch, welche Teile deiner PV-Anlage nicht mit Wasser in Berührung kommen dürfen.

 

Wie oft muss eine Solaranlage gereinigt werden?

Die Häufigkeit der Reinigung hängt vom Standort und den damit verbundenen Umweltbelastungen ab. Dein Einfamilienhaus solltest du bei moderater Umweltbelastung etwa alle 5 Jahre reinigen lassen. Für Gewerbehallen genügt eine Zeitspanne von 3 bis 5 Jahren.

Befindet sich deine Solaranlage auf einem Stall, kann es je nach Tierart bereits nach einem halben Jahr sinnvoll sein, die Solaranlage zu reinigen. Eventuell genügt auch eine jährliche Reinigung oder alle 2 bis 3 Jahre. Das muss der Fachmann vor Ort entscheiden.

 

Kosten für die professionelle Reinigung von Photovoltaik

Die Reinigung der Photovoltaikanlage durch einen Fachmann kostet durchschnittlich zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Anlagengröße von 50 Quadratmetern sind das 50 bis 150 Euro. Die Gegebenheiten vor Ort nehmen natürlich ebenfalls Einfluss auf die Preisgestaltung.

 

Wie hoch ist der Ertragsverlust durch Verschmutzung?

Schmutz kann wie eine Verschattung einen Teil der Solarzellen verdecken. Dadurch nehmen sie an diesen Stellen kein oder nur wenig Sonnenlicht auf und produzieren dementsprechend keinen oder weniger Solarstrom. Je nachdem wie stark die Verschmutzung ist, kann es zu einer Minderung des Ertrags der kompletten Anlage zwischen 10 und 20 Prozent kommen. Außerdem verursachen nicht beseitigte Verschmutzungen an den Rahmen der Module eventuell einen erhöhten Reparatur- und Instandhaltungsaufwand.

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