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Die 10 besten Tipps und Tricks zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage

Über diesen Artikel

Lesezeit

6 Minuten

Veröffentlichung

07.12.2022

Letztes Update

07.12.2022

Solarstrom liegt im Trend. Allerdings solltest du vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage Tipps und Tricks kennen, mit denen sich teure Fehler bei der Investition vermeiden lassen.

Inhalt des Blogartikels

Photovoltaikanlage-Tipps: So wird Solarstrom zum Erfolgsmodell

Moderne Solarmodule werden immer leistungsfähiger, während die allgemeinen Strompreise und andere Energiekosten steigen. Daher setzen viele Hausbesitzer auf den Bau einer Photovoltaikanlage (kurz PV-Anlage) auf ihrem Dach, um eigenen Solarstrom für den direkten Eigenverbrauch, zum Aufladen ihres Elektroautos, zum Betrieb einer Wärmepumpe oder für die Warmwasserbereitung der Heizungsanlage zu erzeugen.

Die Einspeisevergütung, die früher der Haupttreiber für Investitionen in solaren Strom war, ist hingegen immer weniger interessant. Experten empfehlen, vor der Anschaffung einer Photovoltaikanlage Tipps und Tricks für Planung, Kauf, Installation und Betrieb zu befolgen, die sich über die Jahre bewährt haben. Andernfalls drohen teure Fehlentscheidungen, die sich bei einer langfristigen Investition in eine PV-Anlage sehr negativ auswirken können. Darum haben wir die wichtigsten Tipps und Tricks in Sachen Solarstrom in der folgenden Liste für dich zusammengefasst.

 

10 Tipps für die Anschaffung und Nutzung deiner Photovoltaik

Die optimale Nutzung von Energie ist bei Solarstromanlagen besonders wichtig. Da sie nur dann Strom erzeugen, wenn die Sonne scheint, ist schon vor dem Kauf einiges zu beachten. Für den effizienten Betrieb empfiehlt sich ein möglichst hoher Eigenverbrauch, denn die Einspeisevergütung sinkt immer weiter, während die Strompreise steigen. Zum Glück gibt es für den optimalen Betrieb deiner Photovoltaikanlage Tipps und Tricks, die wir dir gerne verraten.

1. Kenne deinen Strombedarf

Um eine Photovoltaik sinnvoll planen und betreiben zu können, solltest du deinen Strombedarf im Voraus möglichst genau kennen. Wohnst du bereits in einem Gebäude, das mit einer Solaranlage nachgerüstet werden soll, lässt sich der Stromverbrauch deiner Familie meist relativ gut anhand des bisherigen Verbrauchs hochrechnen. Beachte aber, dass Änderungen durch energetische Sanierung oder Heizungsmodernisierungen auch Auswirkungen auf den Strombedarf haben.

Bei Neubauten ist die Einschätzung oft etwas schwieriger, weil Vergleichswerte fehlen. Neben dem reinen Verbrauch an Kilowattstunden (kWh) ist die Art der Stromnutzung wichtig – denn die Verteilung über den Tag hinweg ist bei einer Photovoltaik aufgrund der Abhängigkeit vom Tageslicht natürlich ein entscheidender Faktor.

2. Die Einspeisung von Solarstrom lohnt sich immer seltener

Bestehende PV-Anlagen profitieren von der vergleichsweise hohen Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die ab dem Installationszeitpunkt über 20 Jahre hinweg garantiert gezahlt wird. Dadurch lohnte es sich überwiegend eher, den Eigenverbrauch über den Netzstrom vom Stromanbieter zu decken und den selbst erzeugten Solarstrom zu verkaufen. Inzwischen ist das aufgrund der hohen Strompreise und der niedrigen Einspeisevergütung für neue Photovoltaikanlagen nicht mehr sehr sinnvoll.

Je höher dein Eigenverbrauch, desto rentabler arbeitet deine Photovoltaik. Schwierig wird es, den aktuellen Strombedarf mit der Stromerzeugung in Einklang zu bringen. Da du den erzeugten Solarstrom oft nicht direkt benötigst und verbrauchst, ist die Integration eines Stromspeichers sinnvoll. Dadurch steigen zwar die Investitionskosten, doch besonders beim Betrieb einer Wärmepumpe kannst du deine Energiekosten durch einen hohen Eigenverbrauch von Solarstrom senken.

3. Plane die Größe deiner Photovoltaikanlage sorgfältig

Die richtige Dimensionierung ist sehr wichtig. Ist deine Photovoltaikanlage zu groß ausgelegt, kannst du sie nicht effizient nutzen. Die Einspeisung lohnt sich nicht mehr im Vergleich zum Aufwand. Entsprechend große Stromspeicher sind für einen Privathaushalt einfach zu teuer.

Fällt die Größe der Solaranlage hingegen zu klein aus, lohnt sich die Stromerzeugung im Vergleich zu den Anschaffungskosten ebenfalls nicht. Natürlich muss auf dem Dach auch die notwendige Fläche zur Deckung des Strombedarfs zur Verfügung stehen. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass Module unterschiedlicher Hersteller und Funktionsweisen auch verschiedene Strommengen liefern.

Generell kannst du dich aber nach dieser Faustformel richten: Für 1 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung benötigst du ca. 6 bis 8 Quadratmeter Solarfläche. Damit lassen sich im Verlauf eines Jahres ca. 1.000 kWh Solarstrom erzeugen. (Die genauen Werte hängen von Ausrichtung und Leistungsausbeute der Solarmodule ab.)

4. Ausrichtung: So platzierst du Solarmodule optimal auf dem Dach

Früher galt die Faustregel, dass nur eine Südausrichtung der Dächer eine ausreichende Stromproduktion mit Solarmodulen ermöglicht. Auch der Einfallwinkel des Sonnenlichts wirkt sich auf den Ertrag aus. Bei modernen Modulen sind diese Faktoren allerdings nicht mehr entscheidend, da sie auch mit indirektem Sonnenlicht und sogar diffuser Einstrahlung gut zurechtkommen.

Photovoltaikanlagen lassen sich heute auch ohne Weiteres auf Dächern betreiben, die nach Osten bzw. Westen ausgerichtet sind. Tatsächlich erzeugen Solaranlagen mit Ost-West-Ausrichtung im Tagesverlauf oft dann Strom, wenn sich Verbrauchsspitzen bemerkbar machen (also am Morgen und Abend und weniger am Mittag). Wenn dein Dach nicht perfekt nach Süden ausgerichtet ist, muss das also kein Nachteil sein. Viel wichtiger ist es, die allgemeine Ausrichtung des Hauses zu beachten. Im Jahresverlauf können Verschattungen durch Nachbargebäude, Bäume etc. auftreten, die sich sehr stark auf die Stromproduktion auswirken.

5. Veranda mit Südausrichtung für maximalen Stromertrag nutzen

Falls dein Dach in Ost-West-Ausrichtung mit Solarmodulen bestückt wird, solltest du nach Möglichkeit eine Veranda in Südausrichtung einplanen. Diese ist bei den meisten Häusern ohnehin vorgesehen. Wenn du die Veranda überdachst, kannst du sie ebenfalls mit Solarmodulen bestücken und somit eine zusätzliche Dachfläche zur Energiegewinnung nutzen. Das erhöht zwar die Investitionskosten etwas, ermöglicht dir aber eine maximale Nutzung der Sonnenenergie.

6. Welche Module sind am besten für deine Photovoltaikanlage geeignet?

Generell wird zwischen polykristallinen und monokristallinen Solarmodulen unterschieden. Diese variieren in Funktionsweise, Ertrag und Anschaffungskosten teilweise erheblich. Polykristalline Module sind in der Regel etwas günstiger, weisen aber einen geringeren Wirkungsgrad auf. Die effizienteren monokristallinen Solarmodule eignen sich aufgrund des sehr hohen Wirkungsgrades unter Umständen auch für Gebäude, die keine optimale Ausrichtung zur Sonne aufweisen sowie für kleinere Dächer. Sogar senkrecht montierte Solarmodule an Fassaden sind möglich.

Eine weitere Variante sind Solarziegel, die sich optisch besser integrieren lassen, aber im Vergleich zu anderen Solarmodulen deutlich teurer sind. Welche Variante für dich infrage kommt, hängt von deinen Anforderungen und den örtlichen Gegebenheiten (zum Beispiel Denkmalschutz) ab. Bei der Lebensdauer kannst du bei allen Varianten beruhigt sein: Die meisten Hersteller geben inzwischen rund 25 Jahre Garantie auf ihre Solarzellen.

7. Kombination von Photovoltaikanlage mit anderen erneuerbaren Energien

Gerade im Bereich der Heizung lassen sich Photovoltaikanlagen sehr gut in ein Energiekonzept integrieren. So kannst du den Solarstrom im Sommer beispielsweise zur Erwärmung deines Warmwassers nutzen und somit den Heizungsbetrieb stark reduzieren.

Doch auch im Herbst und Winter kann eine Solaranlage oft noch genug Strom erzeugen, um zum Beispiel eine Wärmepumpe zu unterstützen. Diese Kombination ist besonders sinnvoll, denn Wärmepumpen benötigen nur Strom für den Eigenbetrieb. Wenn du diesen selbst erzeugen kannst, nutzt du weitgehend kostenlose Umweltenergie zum Heizen. Die Kombination von Solarthermie und Photovoltaik ist ebenfalls interessant, scheitert in der Regel aber an der begrenzten Dachfläche. Hier ist es besser, sich für eine Variante zu entscheiden, statt zwei Anlagen zu kombinieren, von denen keine wirklich effizient arbeiten kann.

8. Elektroauto mit PV-Anlagen koppeln

Wenn du ein Elektroauto hast oder eines anschaffen möchtest, bietet sich der Eigenverbrauch von Solarstrom natürlich besonders an. Hierfür muss deine Ladestation bzw. Wallbox entsprechend in das System integriert werden. Interessant ist außerdem, dass die Batterien vieler neuerer Elektroautos parallel als Stromspeicher für die PV-Anlage genutzt werden. Je mehr Solarstrom du für deine Elektromobilität nutzt, desto umweltfreundlicher bist du unterwegs.

9. Lass dich von Spezialisten beraten.

Egal, ob du ein neues Haus baust oder ein Bestandsgebäude energetisch sanieren möchtest: Experten können dir bei der Planung einer Photovoltaikanlage Tipps geben, mit denen du teure Fehlplanungen vermeidest. Je früher du die Spezialisten in die Planung einbindest, desto besser. Schließlich kann eine PV-Anlage umso sinnvoller in ein Gebäude integriert werden, je weniger Änderungen erforderlich sind.

Nach der ersten Beratung ist eine professionelle Planung wichtig, die alle Aspekte deiner Energienutzung berücksichtigt. Gleiches gilt für die Installation: Obwohl du manche Arbeiten auch selbst erledigen kannst, sollten gefährliche Klettertouren auf dem Dach nur von Fachleuten durchgeführt werden. Für die elektrische Installation und Inbetriebnahme benötigst du schon aus rechtlichen Gründen professionelle Hilfe.

10. Nach der Installation: So bleibt deine Anlage effizient

Nach der Inbetriebnahme solltest du ein Konzept für Wartung und Instandhaltung deiner Photovoltaik haben. Die langjährige Garantie hängt bei vielen Herstellern ebenfalls von einer regelmäßigen, fachkundigen Wartung ab.

Obwohl Photovoltaikanlagen meist problemlos arbeiten, können Verschmutzungen, Beschädigungen und elektrische Probleme zu versteckten Leistungseinbußen führen.

Wichtig: Schließe unbedingt eine eigene Versicherung für deine Photovoltaikanlage ab. Unwetter mit Hagel oder Blitzschlag sollten unbedingt abgedeckt sein, denn ansonsten riskierst du den kompletten Verlust deiner Investition.

 

Weitere wichtige Informationen und Tipps zur Photovoltaikanlage

Wir beantworten dir natürlich auch noch weitere Fragen, die du dir vor dem Kauf deiner PV-Anlage stellst:

Was kostet Photovoltaik?

Die Gesamtkosten für eine Photovoltaikanlage setzen sich zusammen aus:

  • Anschaffungskosten
  • Wartungskosten
  • Reinigungskosten
  • eventuelle Reparaturkosten
  • Versicherung

Die jährlich wiederkehrenden Kosten musst du ins Verhältnis zur Lebensdauer der Anlage (ca. 20 bis 30 Jahre) setzen. Abzuziehen sind staatliche Fördermittel, die deine Kosten insgesamt senken. Dazu zählen sowohl Zuschüsse, die du nicht zurückzahlen musst, als auch zinsgünstige Kredite, die dir die Finanzierung erleichtern. Prinzipiell lohnt sich eine Photovoltaikanlage dann, wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Wie lange das dauert, hängt vom Einzelfall und diversen variablen Faktoren (zum Beispiel Höhe von Einspeisevergütung und Strompreisen) ab. Du findest detailliertere Informationen über die Kosten von Photovoltaikanlagen und zu Fördermöglichkeiten in unserem Artikel.

Wie wichtig sind PV-Anlagen für die Energiewende?

Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern sind nicht nur für die persönliche Energiewende wichtig, sondern auch im Hinblick auf eine Dezentralisierung der Stromversorgung. Die dezentrale Stromerzeugung entlastet große Kraftwerke und stabilisiert die Stromnetze.

Photovoltaik ist umwelt- und klimafreundlich, weil keine Emissionen für die Energieerzeugung anfallen. Der Bezug von kostenlosem Solarstrom ist also nicht nur für deinen Geldbeutel interessant. Möchtest du zudem die Vorteile einer Wärmepumpe oder anderer erneuerbarer Energiequellen für die Heizung deines Hauses nutzen, ist die Ergänzung durch Solarstrom besonders vorteilhaft.

Wie kommst du an deine persönliche PV-Anlage?

In jedem Fall solltest du dich schon in der Planungsphase professionell durch Experten beraten lassen. Melde dich einfach hier für eine unverbindliche Erstberatung an – und schon bald hast du deine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Eine professionelle Energieberatung ist übrigens für die Inanspruchnahme vieler Förderprogramme ohnehin Voraussetzung.

Wichtig: Eine Beantragung von Fördermitteln ist nachträglich nicht mehr möglich. Informiere dich also unbedingt vor Kauf und Installation über die Möglichkeiten.

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