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7 Fehler bei der Montage von Photovoltaik

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

19.02.2021

Letztes Update

01.12.2021

Montage von Photovoltaik: Welche Fehler sollten auf keinen Fall auftreten?

Nur eine fachgerecht montierte Photovoltaikanlage funktioniert richtig. Fehler werden durch hohe Reparatur- und Instandsetzungskosten bestraft. Aber das muss nicht sein.

Inhalt des Blogartikels

Fehler bei Montage von Photovoltaik sind unnötig und kosten Geld

Ohne Sachkenntnis und Erfahrung geht es nicht, denn bei der Montage einer Photovoltaikanlage durch Laien kann einiges schiefgehen. Um das zu verhindern und damit du jahrzehntelang erfolgreich Solarenergie „einsammeln“ kannst, solltest du immer einen Fachbetrieb beauftragen. Er ist dann auch für die ordnungsgemäße und normgerechte Ausführung zuständig. Ist die Solaranlage fertig installiert, gibt es niemanden, der sie abnimmt: weder das Energieversorgungsunternehmen noch der Hersteller. Es erfolgt keine unabhängige technische Prüfung oder Begutachtung der Anlage. Es ist daher empfehlenswert, einen Gutachter bei der Abnahme hinzuzuziehen.

Stellt der Hersteller der jeweiligen Bauteile bei einer Reklamation eine unsachgemäße Montage oder Installation fest, kann die Garantieleistung wegfallen. Die Montageempfehlungen der Modulhersteller sollten daher strikt eingehalten werden.

Als Betreiber einer Photovoltaikanlage bist du allein dafür verantwortlich, dass die Installation der Anlage so erfolgt, dass von ihr keine Gefahr für Dritte ausgeht. Passiert es dann doch, dass beispielsweise herabfallende Teile oder gar ein Modul Passanten verletzen oder ein Auto beschädigen, bist du in der Pflicht. Eine Betreiber-Haftpflichtversicherung ist daher empfehlenswert. Stellst du Fehler bei der Montage oder Installation fest oder arbeitet deine Photovoltaik nicht wirtschaftlich, ist dein erster Ansprechpartner das Unternehmen, das die Anlage geplant und errichtet hat.

 

Diese Fehler sollten bei der Montage von Photovoltaikanlagen vermieden werden

Du hast eine Photovoltaikanlage erworben? Prima. Dann kann es ja direkt an die Installation des Montagesystems, der Solarmodule und der weiteren Komponenten für die Anlage gehen. Im Idealfall engagierst du einen Solarteur. Aber auch Betriebe aus den Bereichen Dachdeckerei und Elektrotechnik bringen oft das Know-how für eine professionelle Montage von Photovoltaik mit.

Entscheide dich am besten für eine Firma, die schon mehrere Photovoltaikanlagen erfolgreich montiert und installiert hat. Übrigens: Einige Hersteller weisen ausdrücklich darauf hin, dass ihre Solar-Montagesysteme nur qualifizierte Fachbetriebe montieren dürfen. Nachfolgend zeigen wir dir 7 Fehler, die bei der Montage einer Photovoltaikanlage zu vermeiden sind.

Photovoltaik-Montage Fehler 1: Schlecht montierte Dachhaken

Wenn du dich für die Aufdachmontage entschieden hast, werden die Solarmodule auf einem Metallrahmen über den Dachziegeln montiert. Um diesen auf dem Dach zu befestigen, kommen u-förmige Dachhaken zum Einsatz. Diese werden unter dem Dachziegel auf dem Sparren verschraubt und anschließend an der Unterkante des Ziegels nach außen geführt. Dachhaken verteilen das Gesamtgewicht der Anlage. Das entlastet das Dach.

Es ist äußerst wichtig, dass man die angegebene Anzahl von Dachankern strikt einhält: Je höher die Anzahl an Dachankern, umso geringer ist der Druck auf den Dachstuhl. Das ist vor allem bei älteren Dachstühlen von großer Bedeutung.

Dachhaken dürfen auf gar keinen Fall auf dem Ziegel aufliegen. Die dadurch entstehenden Spannungen führen dazu, dass der Ziegel früher oder später zerbricht. Dadurch wird das Dach undicht und Feuchtigkeit gelangt in den Dachboden. Regenwasser kann dann in Stecker und Buchsen gelangen und Schäden verursachen. Achte außerdem darauf, dass die Höhe der Dachhaken so gewählt wird, dass sie auch bei größeren Schneelasten nicht aufliegen.

Der Dachhaken muss so montiert werden, dass es zu einer zentrischen Lasteinleitung kommt. Konkret bedeutet das, den Dachhaken mittig und nicht am Rand vom Sparren zu befestigen. Darüber hinaus müssen Dachhaken in jedem Fall die richtige Tragfähigkeit für die Anlage aufweisen. Die genauen Herstellervorgaben zu den Anzugsmomenten der Schrauben und notwendigen Abständen der Dachhaken zu den Ziegeln sind in jedem Fall einzuhalten.

Photovoltaik-Montage Fehler 2: Unterkonstruktion bei Aufdach- und Flachdachmontage

Aufdachmontage Schrägdach: Nicht exakt dachparallel montiert

Stelle sicher, dass der Monteur bei der Begehung des Dachs auf Unebenheiten achtet. Vor allem bei älteren Dachstühlen kann es im Laufe der Jahre durch Wind, Schnee oder Temperaturschwankungen zu Verformungen kommen. Sollten diese vorliegen, kann man die Photovoltaikanlage durch höhenverstellbare Dachhaken so montieren, dass diese Unebenheiten ausgeglichen werden (das Montagesystem und somit die Anlage also eben sind). Andernfalls kann es zu Verschattungen auf den Solarmodulen und folglich zu Leistungseinbußen kommen. 

Flachdachmontage: Undichte Durchdringungspunkte

Ein besonderer Schwachpunkt bei der Aufständerung von PV-Modulen auf einem Flachdach sind die Durchdringungspunkte. Damit sich die Unterkonstruktionen bei Sturmböen nicht verschieben oder abheben, ist die Verankerung im Untergrund des Dachs eine Lösungsvariante. Das bedeutet, dass für die dazu notwendigen Befestigungspunkte das gut abgedichtete Flachdach durchstoßen werden muss. Ist die PV-Anlage komplett montiert, müssen diese „Löcher“ wieder zu 100 Prozent abgedichtet werden. Ansonsten kommt es an diesen Stellen bei Regen oder Schneeschmelze zu schädlichen Wassereintritten in das Dach.

Photovoltaik-Montage Fehler 3: Schlecht verlegte Solarkabel

Solarkabel sollte der Fachmann sorgfältig an der Unterkonstruktion oder dem Modul befestigen und eine Schlaufenbildung vermeiden. Locker verlegte Kabel werden bei Wind ständig hin- und herbewegt. Sie können dadurch aufscheuern. Fehlt die Isolierung, können schlimmstenfalls bei hohem Stromfluss heiße Lichtbögen entstehen und einen Brand verursachen. Aber auch schon allein das ständige Schlagen der Kabel auf das Dach erzeugt unangenehme Geräusche, die sich eventuell auf die darunterliegenden Räume übertragen.

Generell sind alle stromführenden Teile so zu verlegen, dass Beschädigungen von außen nicht möglich sind, beispielsweise mit Kabelkanälen. Grundsätzlich sind natürlich immer die Brandschutzvorschriften einzuhalten.

Allein aus Sicherheitsgründen sind bei der Verlegung von Kabeln folgende Fehler zu vermeiden:

  • der Witterung ausgesetzte, wild über das Dach hinweg verlegte Kabel
  • durch die Regenrinne geführte Leitungen
  • an scharfen Kanten oder unter den Dachziegeln eingeklemmte Kabel
  • im Wasser liegende Stecker und Buchsen
  • falsch beschriftete Kabel

Photovoltaik-Montage Fehler 4: Falsch ausgewähltes Material

Beim Material für die Solaranlage ist selbst bei den kleinsten Komponenten darauf zu achten, dass diese richtig ausgewählt sind. So müssen die Klemmen für die Solarmodule sowie die Befestigungsschrauben für die Klemmen immer passend sein.

Achte darauf, dass ausschließlich die vom Hersteller empfohlenen Produkte verwendet werden. Das betrifft auch den vorgegebenen Kabelquerschnitt oder die Leitungslänge. Pass auf, dass der Elektriker nicht anfängt zu basteln, beispielsweise mit Lüsterklemmen schnell hergestellte Verbindungen.

Photovoltaik-Montage Fehler 5: Wechselrichter befindet sich an einem ungeeigneten Standort

Der Wechselrichter sollte immer zugänglich sein. Falls eine geeignete IP–Schutzklasse vorliegt, ist die Montage eines Wechselrichters auch draußen möglich. Ein Vordach oder ähnliches sollte ihn dann aber vor Witterungseinflüssen (zum Beispiel direkte Sonne, starker Regen und Schnee) schützen.

Achte generell immer auf die Einhaltung der erforderlichen Schutzklassen für den jeweiligen Montageort. Das gilt für alle elektrischen Komponenten (Verteilerkästen usw.). Die Installation sollte auch auf keinen Fall in staubigen und sehr schmutzigen Umgebungen erfolgen, denn Schmutz auf den Geräten kann die Wärmeabfuhr beeinträchtigen. Am besten ist es, den Wechselrichter in einem kühlen Ort unterzubringen; das kann der Keller oder auch die Garage sein. Denn während der Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom entstehen Verluste in Form von Wärme, die abgeleitet werden muss. Zu hohe Temperaturen können die Lebensdauer des Wechselrichters negativ beeinflussen. Bereits eine Temperaturerhöhung von 10 Grad Celsius kann die Lebenserwartung um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Photovoltaik-Montage Fehler 6: Unvollständige Anlagendokumentation

Zu einer fehlerfrei montierten und installierten Photovoltaikanlage gehört eine vollständige Anlagendokumentation, die nach der Fertigstellung der PV-Anlage dir als Kunden zu übergeben ist. Leider wird diese oft vergessen. In der Norm DIN EN 62446-1 (VDE 0126-23-1): 2019-04 ist genau festgelegt, welche Angaben und Dokumentationen notwendig sind, um den korrekten Betrieb zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem:

  • Systemdaten
  • Inbetriebnahmedatum
  • Aufstellungsort
  • Angaben zu allen beteiligten Firmen
  • Stromlaufplan der kompletten PV- Anlage
  • Datenblätter zu Modulen und Wechselrichter
  • Angaben zum Montagesystem
  • Informationen zu Betrieb und Wartung

Spätestens im Fall eines Fehlers sind diese Unterlagen relevant und nützlich. Zudem benötigst du sie bei der späteren Wartung und Inspektion der Anlage. Sorge von Anfang an dafür, dass diese Dokumente vorliegen, denn Jahre später (wenn zum Beispiel manche Bauteile oder Module vom Markt sind) kann sich eine Zusammenstellung als mühsam und schwierig erweisen.

Photovoltaik-Montage Fehler 7: Schlecht gesicherte Baustelle

Mache auf gar keinen Fall aus Kostengründen Abstriche bei der Baustellensicherung. Es müssen alle Vorschriften der Berufsgenossenschaft eingehalten werden. Dazu gehören mindestens ein gesichertes Gerüst, Fangnetze für herabfallende Werkzeuge und Anlagenteile sowie genug ebene Fläche, um die Module abzulegen. Monteure müssen mit Auffanggurten gesichert sein. Bei Missachtung der Vorschriften wird die Baustelle gesperrt und alle Beteiligten werden zur Verantwortung gezogen. Auch du als Bauherr haftest bei Personenschäden mit.

 

Fehler bei der Montage von Photovoltaik vermeiden und zuverlässig Solarstrom erzeugen

Eine qualifizierte Planung und normgerechte Ausführung sind das A und O, wenn es um die Montage deiner Photovoltaikanlage geht. Schließlich möchtest du, dass sie 20 Jahre und länger ohne größere Probleme die berechneten Erträge und Einsparungen liefert. Montagefehler sind gar nicht so selten. Überlass darum die Montage einem Fachmann. Bei einer Eigenmontage zahlst du unter Umständen drauf.

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