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Eine Photovoltaikanlage für den Balkon

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

26.07.2019

Letztes Update

01.12.2021

Inhalt des Blogartikel

Wie funktionieren Photovoltaikanlagen auf dem Balkon?

Wohnungsbesitzer, die ihren eigenen Solarstrom erzeugen möchten, können dies seit Anfang 2018 endlich tun: Seitdem sind kleine Photovoltaikanlagen für den Balkon durch die VDE-Norm für elektrotechnische Sicherheitsbestimmungen erlaubt. Dabei handelt es sich um Plug-and-Save-Module bzw. Plug-and-Play-Module, die man ganz einfach an einer Steckdose anschließen kann. Diese Art von PV-Anlagen lassen sich zum Beispiel am Balkongeländer, im Garten, auf der Terrasse oder an der Hausfassade montieren.

Das Funktionsprinzip von Photovoltaikanlagen, die man am Balkon anbringt, ist das gleiche wie bei den „gewöhnlichen“ Anlagen auf dem Dach. Ein solches Balkonkraftwerk schließt man einfach an eine Steckdose an und der erzeugte Solarstrom wird in das Stromnetz der Wohnung bzw. des Hauses eingespeist. Zuerst wird der Strom aus der steckerfertigen Solaranlage genutzt und nur noch zusätzlich benötigter Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen. Elektrogeräte im Haushalt, wie Kaffeemaschine, Kühlschrank oder Computer, lassen sich so umweltfreundlich mit Strom versorgen.

 

Aus was besteht eine Mini-Photovoltaikanlage für den Balkon?

Die kleinen PV-Anlagen für den Balkon gibt es im Baumarkt oder auch online zu kaufen. Diese werden mit einem Wechselrichter geliefert.

 

Was sind die Vorteile einer Mini-Photovoltaikanlage auf dem Balkon?

  • Eine Mini-PV-Anlage eignet sich sowohl für Einfamilienhäuser als auch für Wohnungen. Auch Mieter können dadurch etwas für die Energiewende tun.
  • Die Installation ist simpel – so auch der Betrieb. Das Plug-and-Play-Modul verfügt über einen integrierten Mikro-Wechselrichter und wird über einen Stecker ganz einfach an eine Steckdose angeschlossen. Der dabei erzeugte Solarstrom fließt ins Hausnetz und wird sofort für die entsprechenden Verbraucher im Haushalt verwendet.
  • Durch eine Mini-Photovoltaikanlage auf dem Balkon ist es schnell möglich, Stromkosten zu sparen – unter anderem auch durch die Option, dass integrierte Batterien als Speichermedium dienen und man überschüssigen Strom für eine spätere Nutzung aufheben kann.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Mini-PV-Anlagen bei einem Umzug ohne Probleme mitnehmen lassen.

 

Ist die Anmeldung einer Photovoltaikanlage auf dem Balkon notwendig?

Laut VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) müssen auch steckerfertige PV-Anlagen für den Balkon angemeldet werden. Führe deshalb auch hier eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur durch und informiere dich bei deinem Netzbetreiber.

 

Fallen Mini-Solaranlagen unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz?

Ja, steckerfertige Solaranlagen fallen unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und du kannst daher von der Einspeisevergütung profitieren. Die Menge des vergüteten Stroms wird allerdings gering ausfallen.

 

Was gibt es bei einer Mini-Photovoltaikanlage zu beachten?

  • Bei den Mini-Solaranlagen sind technische Normen einzuhalten. Das Gerät darf entsprechend der neuen Norm DIN VDE 0100-551-1 (VDE V 0100-551-1) an jeden Stromkreis angeschlossen werden. Um das Gerät normgerecht anzuschließen, muss der Stromkreis eine spezielle Einspeisesteckdose haben, die mit der maximalen Anschlussleistung markiert ist.
  • Wenn du einen vorhandenen Stromkreis nutzen möchtest, muss eine Elektrofachkraft prüfen, ob die Leitung für die Einspeisung ausreichend dimensioniert ist. Es ist möglich, dass hier die vorhandene Sicherung gegen eine kleinere Sicherung ausgetauscht werden muss, um den Stromkreis vor Überlastung oder Brand zu schützen. Der geforderte Austausch der Haushaltssteckdose gegen eine spezielle Energiesteckdose sowie eine feste Installation muss ein Fachmann übernehmen.
  • Ein Solarmodul ist über die Steckdose lediglich im Stande, nur auf einer Phase Strom zu liefern. Wenn auf der Phase, auf die das Modul einspeist, keine Verbraucher angeschlossen sind, geht der Strom also verloren. Du kannst aber mehrere Solarmodule an unterschiedlichen Phasen anschließen, für einen festen Modulanschluss sorgen oder eine Verteilerbox nutzen.
  • Wenn du mehr Strom produzierst, als du gerade benötigst, wird dieser in das Stromnetz gedrückt. Dein Stromzähler würde in diesem Fall rückwärtslaufen, was nicht zulässig ist. Du benötigst also in jedem Fall eine Rücklaufsperre in deinem Zähler.
  • Unabhängig von einer Rücklaufsperre im Stromzähler handelt es sich um eine Netzeinspeisung, wenn ein Plus an Strom in das Stromnetz gedrückt wird. Dies ist nur zulässig, wenn du eine Einspeisung angemeldet hast und die Regelungen des EEG einhältst.
  • Veränderungen an Mietwohnungen müssen vom Vermieter oder von der Eigentümergemeinschaft abgesegnet werden.

 

Wie hoch ist der Ertrag einer Photovoltaikanlage auf dem Balkon?

Um darzustellen, wie hoch der Ertrag durch eine Mini-Solaranlage auf dem Balkon ist, bieten sich unterschiedliche Beispiele oder Umrechnungen an. Eine davon besagt: Mit drei Modulen à 150 Watt mit guter Südausrichtung ist es möglich, circa 15 Prozent eines Jahresverbrauchs eines typischen Vierfamilienhaushalts einzusparen. Ein weiteres Beispiel: Wenn das Balkonkraftwerk jährlich 300 Kilowattstunden Strom für je 7 Cent produziert und Hausbesitzer den Bezug von Netzstrom für 29 Cent pro Kilowattstunde vermeiden, kann das bei aktuellen Strompreisen pro Jahr eine Ersparnis von 87 Euro bedeuten. Der Ertrag ist natürlich stark von den Verbrauchsgewohnheiten und den Aufstellbedingungen des Moduls abhängig.

 

Gibt es Risiken bei einer Photovoltaikanlage auf dem Balkon?

Nein. Laut Tests und Untersuchungen sind die Leistungen kleiner Mini-Solaranlagen zu schwach, um das Stromnetz zu überlasten. In den meisten Fällen wird der erzeugte Solarstrom ohnehin direkt verbraucht und nicht in das öffentliche Netz eingespeist. Demnach besteht weder Brandgefahr noch eine Gefahr durch Überspannungsschäden. In jedem Fall sind die Vorgaben einer normgerechten Inbetriebsetzung einzuhalten.

 

Was kosten Photovoltaikanlagen für den Balkon?

Die Preise für ein Balkonkraftwerk variieren stark je nach Anbieter. Diese bewegen sich zwischen 299 und 1.300 Euro.

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