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- Photovoltaik-Voraussetzungen – Planung & Umsetzung
5 wichtige Voraussetzungen für die Photovoltaik
Eigener Solarstrom ist nach wie vor voll im Trend. Doch leider ist nicht jedes Haus geeignet. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen für Photovoltaik.
Inhalt des Blogartikels
- Was ist Photovoltaik?
- Überlegungen vor dem Kauf einer Solaranlage
- Voraussetzung Nr. 1: Beachte die ideale Neigung und Ausrichtung deines Dachs für die Photovoltaik
- Voraussetzung Nr. 2: Vermeide Verschattungen von Photovoltaikmodulen
- Voraussetzung Nr. 3: Lass dein Dach vor der Installation der PV-Anlage prüfen
- Voraussetzung Nr. 4: Kontrolliere, ob eine Genehmigung für die Photovoltaikanlage erforderlich ist
- Voraussetzung Nr. 5: Erledigungen, falls du deinen Strom aus der Photovoltaik einspeisen möchtest
- Beziehe immer einen Fachmann in die Planung und Umsetzung ein
Was ist Photovoltaik?
Wichtigste Bestandteile jeder Photovoltaikanlage sind die Solarzellen, die in PV-Modulen zusammengefasst sind. Für den sicheren Halt auf dem Dach werden die Module auf Unterkonstruktionen aus Aluminium oder Stahl verschraubt. Fällt Sonnenlicht auf die Solarzellen, erzeugen diese sofort Gleichstrom. Damit du den Solarstrom für deine Elektrogeräte nutzen kannst, wandelt ein Wechselrichter den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um.
Überlegungen vor dem Kauf einer Solaranlage
Mit der Anschaffung einer Photovoltaikanlage sind relativ hohe Kosten verbunden. Es ist daher sinnvoll, wenn du dir im Vorfeld Gedanken darüber machst, ob in deinem Fall die Installation so einer Anlage sinnvoll ist. Eigentlich müssen nur wenige Voraussetzungen gegeben sein:
- tragfähiges Dach
- richtige Lage
- ausreichend Lichteinfall
- ausreichend Abstand zu Grundstücksgrenzen
Wenn du neu baust, erkundige dich unbedingt, ob deine Nachbarn vorhaben, Bäume zu pflanzen. Eventuell könnten sie in einigen Jahren deine PV-Anlage verschatten. Schaue dir auch den Bebauungsplan genau an. Falls große Mehrfamilienhäuser geplant sind, können diese dir einen Teil der wichtigen Sonneneinstrahlung nehmen. Wenn du in einem denkmalgeschützten Gebäude wohnst, kann dir die Installation einer Solaranlage unter Umständen sogar verboten werden.
Aber auch Aufbau, Zustand und Alter der Unterkonstruktionen können eine Rolle spielen. Es ist daher ratsam, vor Kauf und Installation immer erst von einem Fachmann prüfen zu lassen, ob die Voraussetzungen für Photovoltaik gegeben sind.
Plane deine Photovoltaikanlage vorausschauend
Möchtest du in absehbarer Zeit auf E-Mobilität umsteigen und mit deinem Solarstrom laden? Dann berücksichtige die entsprechenden Anschlüsse und passe die Dimensionierung der PV-Anlage entsprechend an. Gleiches gilt, wenn du mit einer Wärmepumpe heizen möchtest und die erforderliche elektrische Energie von deinem Dach kommen soll. Soll ein Solarspeicher deine Anlage ergänzen, dann achte darauf, dass auch entsprechend Platz im Keller oder einem Hauswirtschaftsraum vorhanden ist.
Aller Anfang ist schwer? Keineswegs! Wir erleichtern dir den Photovoltaik-Start, indem wir im folgenden Blogbeitrag kompakt die wichtigsten Voraussetzungen zusammenfassen, die du vor der Installation einer Photovoltaikanlage beachten solltest.
Voraussetzung Nr. 1: Beachte die ideale Neigung und Ausrichtung deines Dachs für die Photovoltaik
Im ersten Schritt solltest du dich fragen, ob eine geeignete Fläche vorliegt, die den wirtschaftlichen Betrieb einer Photovoltaikanlage ermöglicht. Dachneigung und -ausrichtung sind hier entscheidend: Am effektivsten ist es, wenn die Sonnenstrahlen im rechten Winkel auf die Kollektoren beziehungsweise Module der Solaranlage treffen. Dafür sollte ein Dach eine Neigung von 30 bis 36 Grad haben.
Zeigt die Photovoltaikanlage nach Süden, kann sie die Sonnenenergie optimal ausnutzen. Bei Dächern mit West- und Ostausrichtung sind aber auch noch gute Erträge für den Solarstrom zu erzielen. Wählst du eine etwas größere Dachfläche, ist dieses Manko ausgeglichen. Du kannst aber sowohl die Dachfläche auf der Ostseite als auch auf der Westseite mit Photovoltaikmodulen belegen. Mit so einer Ausrichtung profitierst du vom Sonnenverlauf und kannst sogar mehr Sonnenenergie einfangen.
Voraussetzung Nr. 2: Vermeide Verschattungen von Photovoltaikmodulen
Bei einer Verschattung handelt es sich ganz einfach um einen Schatten, der auf ein Photovoltaikmodul fällt. Entstehen können diese Verschattungen zum Beispiel durch hohe Gebäude, Schornsteine, Bäume, Antennen, Satellitenschüsseln, Blitzableiter oder bei der Flachdachmontage auch durch andere Solarmodule, wenn die Abstände zwischen den einzelnen Modulreihen zu gering sind.
Verschattungen sind bei Solaranlagen immer problematisch, da sie zu Energieverlusten führen: Der Bereich der Solarzelle, auf den der Schatten fällt, erzeugt wenig bis gar keinen Strom. Zudem legt bei einer Photovoltaikanlage in Serienschaltung immer genau das Modul mit der wenigsten Sonneneinstrahlung die Menge des insgesamt fließenden Solarstroms fest. Energieeinbußen sind hier also vorprogrammiert. Besteht die PV-Anlage beispielsweise aus 5 Modulen und hat einen Nutzungsgrad von 77 Prozent, dann kann die Teilverschattung nur eines Moduls dazu führen, dass der Nutzungsgrad auf 67 Prozent sinkt.
Du siehst: Schon ein kleiner Schatten kann bei der Photovoltaik zu erheblichen Verlusten in der Erzeugung von Strom führen – berücksichtige diese Voraussetzung also genau, wenn du deine Solaranlage planst.
Voraussetzung Nr. 3: Lass dein Dach vor der Installation der PV-Anlage prüfen
Bevor du eine Photovoltaikanlage montieren lässt, solltest du dir wichtige Fragen zu deinem Dach stellen:
- Sind noch Reparaturen notwendig?
- Würden diese Reparaturen in Zukunft noch durchführbar sein oder müssen diese vorab geschehen?
- Soll noch ein Dachfenster eingebaut werden?
Zudem musst du an einen besonders wichtigen Faktor denken: die Dachstatik. Dach und Haus müssen imstande sein, das Gewicht der Photovoltaikanlage zu tragen. Dabei fallen Solarmodule, Gestelle und Befestigungsmaterial „ins Gewicht“ sowie eventuelle Wind- und Schneelasten.
Eine Statikprüfung des Dachs sowie des gesamten Gebäudes vor der Montage ist deshalb unerlässlich. Bei einer Statikprüfung sollte der Fachmann auch regionale Besonderheiten beachten, wie zum Beispiel, ob in deinem Gebiet im Winter starker Schneefall herrscht oder generell starke Winde wehen. Nicht richtig gesicherte PV-Anlagen auf Flachdächern können bei Sturm- oder Orkanböen regelrecht abheben und so zur Gefahr für Leib und Leben werden.
Du benötigst für die Statikprüfung die Baupläne des Gebäudes sowie die beim Bau erstellten Statikunterlagen. Solltest du diese Unterlagen nicht mehr vorliegen haben, dann frage beim Bauamt nach oder bei dem Unternehmen, das den Bau durchgeführt hat.
Voraussetzung Nr. 4: Kontrolliere, ob eine Genehmigung für die Photovoltaikanlage erforderlich ist
Kleinere Anlagen als Aufdachmontage von Privathäusern sind an sich genehmigungsfrei. Jedoch kann es durch die jeweilige Landesbauordnung zu Einschränkungen kommen. Eine Genehmigung kann zum Beispiel erforderlich sein, wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht oder das Anbringen einer Photovoltaikanlage nicht dem Charakter der umliegenden Architektur und den zukünftigen Bebauungsplänen entspricht.
Weiterhin musst du dich womöglich um eine Genehmigung kümmern, wenn es sich um ein öffentliches Gebäude oder eine große Anlage auf einem Mehrfamilienhaus handelt.
Ob in deinem Fall eine Genehmigung für das Anbringen einer Photovoltaikanlage – hier gibt es übrigens Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern – erforderlich ist, solltest du bei einem Fachmann, bei deiner Gemeinde oder auch bei den für dich zuständigen Bauämtern erfragen. Allerdings bist du als Bauherr dafür verantwortlich, dass die Bestimmungen der Baunormen und eventueller kommunaler Vorschriften eingehalten werden.
Voraussetzung Nr. 5: Erledigungen, falls du deinen Strom aus der Photovoltaik einspeisen möchtest
Wenn du den Strom aus deiner Photovoltaikanlage gegen eine Einspeisevergütung in das öffentliche Stromnetz einspeisen möchtest, solltest du die folgenden technischen und formellen Punkte berücksichtigen.
5.1 Technische Komponenten, die du für eine Einspeisung des Solarstroms brauchst
Zu den technischen Komponenten, die du für eine Einspeisung benötigst, zählen
- ein Netzeinspeisegerät (NEG), das unter anderem den Netzanschluss überwacht, Fehlströme erkennt und Betriebsdaten speichert,
- ein Einspeisezähler, der die Strommenge misst, die ins öffentliche Netz eingespeist wird und
- ein Einspeisemanagement, um die Leistung der Anlage jederzeit verringern und somit eine Überlastung des öffentlichen Stromnetzes vermeiden zu können.
5.2 Anmeldung beim Netzanbieter
Du musst bei deinem örtlichen Stromanbieter einen Netzanschluss beantragen – und zwar vor der Montage der Photovoltaikanlage. Dieser Antrag stellt gleichzeitig die Anmeldung zur Einspeisung dar. Es kann bis zu 8 Wochen dauern, bis der Antrag bearbeitet wird.
In dieser Zeit musst du zudem eine Netzverträglichkeitsprüfung abschließen. Bei Anlagen bis 10 kWp (Kilowatt Peak) Leistung sollten bei der Netzverträglichkeitsprüfung keine Probleme auftreten.
Darüber hinaus bist du verpflichtet, deine Anlage bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) anzumelden, was du ganz einfach online über das Portal der Bundesnetzagentur erledigen kannst.
Nach der Inbetriebnahme deiner Anlage wird ein sogenanntes Inbetriebnahmeprotokoll erstellt, das zusammen mit der Anmeldungsbescheinigung der Bundesnetzagentur an den Netzbetreiber übermittelt wird. Erst wenn du alle erforderlichen Unterlagen eingereicht hast, erhältst du die Einspeisevergütung durch deinen Netzbetreiber.
Beziehe immer einen Fachmann in die Planung und Umsetzung ein
Über die 5 wichtigen Voraussetzungen für die Photovoltaik weißt du nun Bescheid. Somit bist du gut für die Kommunikation mit einem Solarteur oder anderem Fachmann gerüstet, denn ohne diese geht es nicht. Deine Photovoltaikanlage muss ganz auf deine individuellen Bedürfnisse und die bauliche Situation vor Ort zugeschnitten sein. Für dich ist das Ganze vielleicht Neuland, für den Fachmann ist es jedoch Tagesgeschäft.
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Welche Vorrausetzungen benötigt eine Photovoltaikanlage
Folgende 5 Voraussetzungen müssen für die Photovoltaik erfüllt sein: die richtige Dachneigung, keine Verschattungen, Statik des Daches prüfen, eine baubehördliche Genehmigung einholen und die Anlage bei Netzbetreiber und Bundesnetzagentur anmelden.
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