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Photovoltaik-Versicherungen - Arten, Kosten & Vergleich

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

15.02.2022

Letztes Update

22.02.2022

Endlich ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Nur was passiert bei unvorhergesehenen Schäden an der Photovoltaik oder sogar durch die Anlage? Diese Versicherungen gibt es.

Inhalt des Blogartikels

Darum lohnt sich eine Photovoltaik-Versicherung

Eine Photovoltaikanlage ist diversen Risiken ausgesetzt, wie zum Beispiel Beschädigungen während der Montage oder Wartung, Kabelbrand, Diebstahl oder ganz einfach dem Wetter. Durch Sturm, Hagel oder Blitzschlag kann es jederzeit zu Schäden an der Anlage kommen.

Du hast viel Geld in deine Photovoltaikanlage investiert und natürlich möchtest du dich so gut wie möglich vor diesen Risiken und möglichen Ertragsausfällen schützen. Grundsätzlich soll die Versicherung Schäden an der Photovoltaikanlage abdecken, aber auch Schäden, die von der Anlage selbst oder durch ihren Betrieb verursacht werden. Dafür bieten sich verschiedene Versicherungen an.

Zum Beispiel kannst du eine separate Versicherung für die Photovoltaik abschließen oder die Anlage in eine bestehende Versicherung wie die Gebäude- oder Haftpflichtversicherung aufnehmen. Im folgenden Blogbeitrag findest du die wichtigsten Informationen zum Thema Versicherung für eine Photovoltaikanlage.

Wann benötige ich eine Versicherung für meine Photovoltaikanlage?

Um entscheiden zu können, welchen Versicherungsschutz du wirklich benötigst, solltest du dir im ersten Schritt überlegen, welchen Gefahren deine Photovoltaikanlage tatsächlich ausgesetzt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Schadens jeweils ist. Wie schon zuvor geschildert, können aber auch Schäden an Dritten durch deine Photovoltaikanlage verursacht werden, beispielsweise nach einem Sturm durch herabfallende Bauteile oder Module.

Ereignisse und damit verbundene Schäden

Schau dir im Schadensfall bzw. bestenfalls bereits vorab die Leistungen deiner aktuellen Versicherungen an – vielleicht übernehmen diese schon einige Schäden?

Schließe in deine Überlegungen alle möglichen Faktoren mit ein, wie in etwa die Platzierung der Photovoltaikanlage sowie den Zugang zum eigenen Grundstück und zu benachbarten Gebäuden, die eventuell Schaden nehmen könnten. Wenn du keinen Strom einspeist, brauchst du beispielsweise auch keinen Versicherungsschutz gegen einen Ertragsausfall.

Wenn du dir also bereits im Vorfeld Gedanken darüber machst, was du bezüglich deiner Solaranlage genau versichern möchtest und dich informiert hast, was deine Wohngebäudeversicherung und deine Haftpflichtversicherung eventuell bereits abdecken, kannst du bei der Versicherungsprämie Geld sparen.

Diese Ereignisse können beispielsweise Schäden an deiner Photovoltaikanlage verursachen:

  • Blitz
  • Sturm
  • Hagel
  • Feuer
  • Kurzschluss und Überspannung
  • Diebstahl
  • Vandalismus
  • Marderbiss
  • Bedienungsfehler

Wie hoch ist das Risiko eines Schadens an der Photovoltaikanlage?

Blitze und Überspannungen stehen in den Statistiken der Versicherer ganz oben. Sie zeigen aber auch, dass Photovoltaik nur in sehr seltenen Fällen einen Brand auslöst.

TÜV Rheinland und Fraunhofer ISE haben über die Dauer von rund 4 Jahren die Brandrisiken bei Photovoltaikanlagen untersucht. Das im Frühjahr 2015 veröffentlichte Ergebnis zeigt, dass es in diesem Zeitraum zu rund 210 Fällen kam, in denen durch Photovoltaikanlagen Brände verursacht wurden. Nur in etwa 80 Fällen war auch das Gebäude vom Brand betroffen. Unter Berücksichtigung der damals in Deutschland installierten über 1,5 Millionen Anlagen handelte es sich nach Auffassung der Experten bei den insgesamt 210 Fällen damals um eine sehr geringe Zahl (etwa 0,014 Prozent). Hauptursachen waren zumeist Installations-, Produkt- und Planungsfehler.

Hinsichtlich Hagel belegen Auswertungen, dass dadurch verursachte mechanische Schäden auch eher gering sind.

Haftungsregelung: Was sichert deine Photovoltaik-Versicherung nicht ab?

Als Betreiber einer Photovoltaikanlage haftest du für Schäden, die anderen zugefügt werden. Beispiele:

  • Teile der Solaranlage fallen herunter und verursachen dadurch Personen- und Sachschäden.
  • Das Feuer eines Anlagenbrandes greift auf das Nachbarhaus über.
  • Die Photovoltaikanlage verursacht Störungen im Stromnetz.

Wurde eine Photovoltaikanlage fachgerecht geplant, montiert und installiert, dann ist es nach Meinung von Experten eher unwahrscheinlich, dass du es mit solchen Schäden zu tun haben wirst. Aber ausschließen kannst du es natürlich nicht.

 

Versicherungen für Photovoltaikanlagen: Optionen und Vergleich von Leistungen

Wenngleich für Photovoltaikanlagen keine Versicherungspflicht besteht und bestimmte Schadensszenarien eher unwahrscheinlich sind, solltest du dich versichern. Denn passiert dann doch das vermeintlich Unwahrscheinliche, kann es schnell so richtig teuer werden.

Die Haftpflicht- und Montageversicherung lohnt sich in jedem Fall

Für Schäden, die durch die Photovoltaikanlage entstehen, ist eine Photovoltaik-Haftpflichtversicherung sinnvoll. Wenn du dich für Schäden absichern möchtest, die an der Photovoltaikanlage entstehen, solltest du eine eigenständige Photovoltaikversicherung abschließen.

Wie bereits erwähnt, genügt es mitunter auch, eine bestehende private Haftpflicht- und/oder Gebäudeversicherung um die möglichen Photovoltaikschäden zu ergänzen.

Die Montageversicherung ist ebenfalls durchaus sinnvoll, sollte aber vom Solarteur oder dem installierenden Handwerksbetrieb abgeschlossen werden. Frage daher zur Sicherheit vor Baubeginn nach und kläre für diesen Fall die Haftungszuständigkeiten ab.

Option 1: Die Photovoltaikversicherung als Teil der (Wohn)Gebäudeversicherung

Wenn es sich um eine Photovoltaikanlage auf deinem Wohnhaus handelt, kannst du diese in deine bestehende Wohngebäudeversicherung integrieren. Oft wird die Anlagengröße beispielsweise auf 15 Kilowatt Peak beschränkt. Kommt es zu Schäden durch Sturm, Blitzschlag, Hagel oder Feuer, sind diese damit abgedeckt. Selbst für einen Ertragsausfall und teilweise Schäden durch Überspannung besteht in vielen Fällen ein Versicherungsschutz.

Viele Gebäudeversicherungen schließen heutzutage Schäden an Photovoltaikanlagen sogar schon von Anfang an mit ein.

Wenn du deine Photovoltaikanlage nicht in die Wohngebäudeversicherung integrieren möchtest, versäume nicht, deine Versicherung davon in Kenntnis zu setzen, dass sich auf deinem Haus eine Photovoltaikanlage befindet. Teile ihr auch die Anlagenleistung und die Investitionssumme mit. Machst du das nicht, kann sich der Versicherer im Schadensfall auf eine Obliegenheitsverletzung berufen und sich weigern, die vollständige Leistung zu übernehmen, weil du die durch die Photovoltaikanlage entstandene Gefahrenerhöhung nicht angezeigt hast. Ein formloses Schreiben reicht vollkommen.

Übrigens: Diese Anzeigepflicht betrifft auch Solarthermieanlagen und Wärmepumpen.

Kontaktiere also am besten deine bestehende Gebäudeversicherung bereits vorab und frage nach, inwiefern deine Anlage abgedeckt ist oder ob sie im Nachgang eingeschlossen werden kann.

Option 2: Schäden an der Photovoltaik mit der  Haftpflichtversicherung abdecken

Es kann passieren, dass eine Photovoltaikanlage einen sogenannten Fremdschaden verursacht, also dass beispielsweise ein Photovoltaikmodul vom Dach rutscht und einen Passanten verletzt. Für diese Fälle sollte deine Anlage in deiner Haftpflichtversicherung integriert sein.

Die Betreiberhaftpflicht als Alternative

Ist das nicht möglich oder können nicht alle Fremdschäden abgedeckt werden, kannst du alternativ eine Betreiberhaftpflicht oder Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht (HuG) abschließen.

Übrigens: In der Photovoltaikversicherung oder Allgefahrenversicherung ist meist keine Haftpflicht integriert. Eine Haftpflichtversicherung benötigst du in jedem Fall.

Option 3: Die eigenständige Photovoltaikversicherung

Der Schutz einer klassischen Photovoltaikversicherung bezieht sich auf alle Anlagenteile inklusive Stromspeicher – also alles, was zum einwandfreien Betrieb deiner Solaranlage erforderlich ist. Versichert sind Module, Montagerahmen, Unterkonstruktion, Befestigungselemente, Wechselrichter, Zähler und Verkabelung.

Ob eine eigenständige Photovoltaikversicherung für dich sinnvoll ist, hängt auch von der Anlagengröße ab. Denn je mehr Module du auf dem Dach hast, desto größer und teurer ist der mögliche Schaden.

Grundsätzlich ist der Schutz einer Photovoltaikversicherung im Vergleich zur Wohngebäudeversicherung umfangreicher. Für gewöhnlich umfasst so eine separate Versicherung viele Schadensfälle bei der Photovoltaik, die in etwa durch Hagel, Sturm, Blitzschlag und Brand entstehen können.

Wenn es weitere Schadensursachen gibt, die du in die Police aufnehmen möchtest, ist das meist gegen einen Aufpreis möglich. Beispiele für weitere Schadensursachen sind Konstruktions- und Materialfehler, Bedienungsfehler, Diebstahl oder auch Vandalismus.

Darüber hinaus kannst du je nach individuellem Wunsch noch weitere Komponenten in die Photovoltaikversicherung integrieren, wie zum Beispiel Überspannungsschutzvorrichtungen, Blitzschutzeinrichtungen, Trafos, Akkus oder eine Überwachungsanlage.

Die Sonderregelung: Allgefahrenversicherung inkl. Absicherung bei Ertragsausfall

Um solches Stückwerk zu vermeiden, kannst du dich gleich für eine Allgefahrenversicherung entscheiden. Bei den Photovoltaikversicherungen vieler Versicherer handelt es bereits um Allgefahrenversicherungen. Durch diese Versicherung sind neben dem Ersatz beschädigter Teile auch die Kosten für Aufräumarbeiten, Entsorgung, Bergung, Gerüstaufstellung oder Erd- und Maurerarbeiten mit dabei.

Die Ertragsausfallversicherung ist in der Regel ebenfalls Bestandteil. Inzwischen ist oft auch eine Haftpflichtversicherung im Angebot inkludiert.

 

Kosten einer Photovoltaikversicherung: Rechnung und Vergleiche lohnen sich!

Je nach Versicherung und Umfang variieren die Kosten deiner Photovoltaikversicherung. Du kannst aber von Kosten zwischen rund 50 und 100 Euro im Jahr ausgehen.

Kommt es zu einem Schaden, wird zwischen einem Teilschaden und Totalschaden unterschieden:

  • Teilschaden: Die Wiederherstellungskosten liegen unter dem Neuwert.
  • Totalschaden: Die Wiederherstellungskosten liegen über dem Neuwert.

Vor allem für Betreiber großer Solaranlagen lohnt sich eine separate Photovoltaikversicherung. Ist die Anlage nicht auf dem Hausdach, sondern beispielsweise auf einem Gartenhäuschen installiert, ist sie ebenfalls interessant.

Überprüfe daher unter anderem, was die jeweilige Versicherung bei der Photovoltaik genau abdeckt und wie hoch die Selbstbeteiligung sowie die Erstattungen im Einzelnen sind.

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