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Wie sieht die Preisentwicklung von Photovoltaik aus?
Seit Januar 2021 steigen die Preise für PV-Module – ein kurzfristiger Trend oder sind die Zeiten sinkender Kosten vorbei? Hier erfährst du mehr zur Preisentwicklung von Photovoltaik.
Inhalt des Blogartikels
- Wohin geht die Reise bei der Preisentwicklung von Photovoltaik?
- Welche Faktoren beeinflussen den Preis von Photovoltaik?
- Welche Anschaffungen fallen generell für eine Photovoltaikanlage an?
- Kosten einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus 2021
- Prognose: Wie steht es um die zukünftige Preisentwicklung von Photovoltaik?
- Lohnt sich eine Photovoltaikanlage im Jahr 2021?
Wohin geht die Reise bei der Preisentwicklung von Photovoltaik?
Hast du dir als Vorsatz für dieses Jahr vorgenommen, eine Photovoltaikanlage zu installieren? Das ist ein guter Zeitpunkt, denn die Preise ziehen langsam wieder an. Die Preisentwicklung von Photovoltaik (PV) gestaltete sich in den letzten Jahren immer vorteilhafter für Interessenten. Allein in den vergangenen 4 Jahren sind die Preise für Photovoltaik um 50 Prozent gesunken.
Doch Preissenkungen wie in den vergangenen Jahren sind bei Photovoltaik zukünftig eher unwahrscheinlich. Die Produktion bietet kaum noch Optimierungspotenziale, um die Kosten zu reduzieren. Gleiches gilt für die Fertigungskapazitäten.
Wie sah die Preisentwicklung von Photovoltaik in den letzten Jahren aus?
Generell fielen die Preise für Solaranlagen in den letzten Jahrzehnten stetig. 2007 musstest du noch etwa 4.000 bis 5.000 Euro für PV-Module mit 1 kWp (Kilowatt Peak) Leistung bezahlen, 2021 bezahlst du 1.200 bis 1.500 Euro inklusive Montage der Anlage.
Warum sind die Preise für Photovoltaik überhaupt gesunken?
In den frühen Jahren der Photovoltaikanlagen waren die Absatzzahlen noch gering, die Serienfertigung noch nicht so ausgebaut wie heute und wesentlich weniger Firmen bedienten den Markt. Mit wachsender Konkurrenz mussten die Unternehmen ihre Preise immer wieder nach unten korrigieren. Kostenreduktionen bei der Herstellung sowie die zunehmende Nachfrage und Verbreitung von Photovoltaik führten zu stark sinkenden Preisen. Die Produktion von Solarmodulen wurde zudem durch Materialeinsparungen immer günstiger, da so weniger Rohstoffe für deren Herstellung benötigt werden.
Da darüber hinaus der Wirkungsgrad von Solarmodulen immer besser wurde, hat sich die nötige Fläche, um 1 Kilowattstunde Strom zu produzieren, reduziert – für Nutzer also eine weitere Ersparnis. Zudem mussten die Hersteller zusätzlich auf die ständig sinkende Einspeisevergütung reagieren, was den Preis für Photovoltaikanlagen nochmals fallen ließ.
Preise steigen wieder
Laut Handelsplattform pvXchange sind die Spotmarktpreise für die meisten PV-Module seit Dezember 2020 auch 2021 gestiegen. Hocheffizienzmodule sind sogar über 3 Prozent teurer geworden. Die Preissteigerungen beziehen sich auf die Netto-Preise und sind keine Endkundenpreise für PV-Module. In Deutschland muss der Wert für eine schlüsselfertige Anlage mit einem Faktor von 4 bis 6 multipliziert werden.
An dieser Preisentwicklung wird sich wohl in den kommenden Monaten auch nichts ändern. Viele asiatische Hersteller und Lieferanten haben teilweise die Preise bereits erhöht, andere haben angekündigt, dass sie nachziehen werden. Die aktuelle Preisentwicklung für Photovoltaik beruht vor allem auf politischen Einflüssen und Transportproblemen zwischen Asien und dem Rest der Welt. Allerdings hat die Coronapandemie dazu geführt, dass an der Börse Platin, Silber und Kupfer zu extrem gestiegenen Preisen gehandelt werden. Das sind alles Metalle, die in der Produktion von Solarzellen und Modulen unverzichtbar sind.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis von Photovoltaik?
Ein wichtiger Preisfaktor bei Photovoltaikanlagen ist die Wahl des Solarmoduls, das je nach Typ mehr oder weniger kostet. Zudem ist die Größe der zu belegenden Fläche entscheidend. Folgende Solarmodule stehen aktuell zur Auswahl:
Monokristalline Solarzellen
- sehr effektiv und leistungsfähig
- ideal für kleinere Dachflächen mit Südausrichtung
- vergleichsweise teuer
Polykristalline Solarzellen
- geringerer Wirkungsgrad als monokristalline Solarzellen
- Einsatzbereich größere Dachfläche
- relativ günstig
Dünnschichtmodule
- niedrigerer Wirkungsgrad als mono- und polykristalline Solarzellen
- relativ leicht
- geringer Preis
- ideal für Dachflächen, auf denen sehr viele Module installiert werden sollen
Die Gesamtkosten für die Anbringung einer Photovoltaikanlage hängen zudem von zusätzlich anfallenden Dacharbeiten, notwendigen Umbauten am Haus (zum Beispiel für die Verkabelung), der Installation eines Zählerschranks (falls noch nicht vorhanden), dem eventuellen Aufbau eines Gerüsts oder der Anschaffung eines Stromspeichers ab.
Aber auch die Herstellermarke von Modulen und Wechselrichtern sowie das Herkunftsland beeinflussen die Kosten. Dies sind 2021 die zentralen PV-Leitmärkte:
- China
- USA
- Japan
- Indien
China ist mit knapp 70 Prozent weltweit die bedeutendste Produktionsstätte. Der Anteil Europas beträgt 4 Prozent. Für asiatische Solarmodule zahlst du 2021 circa 80 bis 150 Euro pro Stück. Solarmodule aus deutscher Produktion kosten etwa 120 bis 200 Euro.
Aufgrund der zuvor genannten Faktoren ist die Preisspanne bei Photovoltaikanlagen auch verhältnismäßig groß.
Wichtig ist beim Kauf, dass du auf die Qualität achtest – Solaranlagen haben eine lange Lebensdauer, die du auch ausnutzen solltest, um deren Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Vergleiche also mehrere Angebote und wäge das Preis-Leistungs-Verhältnis genau ab.
Welche Anschaffungen fallen generell für eine Photovoltaikanlage an?
Wenn du eine Photovoltaikanlage kaufen möchtest, musst du eine hohe Anfangsinvestition leisten. Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Komponenten:
- Montagegestell (Unterkonstruktion inklusive Dachhaken)
- Photovoltaikmodule
- Wechselrichter
- Solarkabel
- Zähler
- Montagematerial
- eventuell Solarspeicher
Die Module haben inklusive der Montage auf dem Dach einen Anteil an den Gesamtkosten von etwa 50 Prozent. Der Wechselrichter schlägt mit etwa 15 bis 20 Prozent zu Buche, für Kabel, die Unterkonstruktion und Dachhaken sind es circa 10 bis 15 Prozent sowie weitere 15 bis 20 Prozent für die Montage, Installation und das Gerüst. Hinzu kommen Kosten für die Planung sowie Betriebskosten für Versicherungen, Wartung und eventuelle Reinigungen und Reparaturen.
Für einen typischen Privathaushalt reicht zumeist eine Anlage von 5 bis 10 kWp aus. Die richtige Leistungsgröße der PV-Anlage hängt aber unter anderem auch von deinem Nutzungsverhalten und dem konkreten Strombedarf ab.
Übrigens: „kWp“ steht für Kilowatt Peak. Mit dieser Einheit wird die Nennleistung der Photovoltaikanlage angegeben, die aber nur unter genormten Bedingungen erreicht wird. Die tatsächliche Leistung der Solaranlage weicht aufgrund der vielen beeinflussenden Faktoren wie Wetter, Dachneigung und Dachausrichtung von der Norm ab.
Kosten einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus 2021
Anfang 2021 kostet eine schlüsselfertige Photovoltaikanlage durchschnittlich 1.300 Euro pro Kilowatt Peak. Um einen 4-Personen-Haushalt mit Solarstrom zu versorgen, ist eine 5-kWp-Photovoltaikanlage vollkommen ausreichend. Insgesamt bezahlst du somit rund 9.500 Euro brutto.
Kommt noch ein Solarstromspeicher dazu, wird das Ganze um einiges teurer. Allerdings sind die Preise für Stromspeicher seit 2013 um 50 Prozent gefallen und so halbwegs bezahlbar. Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden bieten sich Speicher mit einer nutzbaren Speicherkapazität von 5 bis 8 Kilowattstunden an. Bei einem Durchschnittspreis von 1.100 Euro pro Kilowattstunde kostet dich dein Stromspeicher 5.500 bis 9.000 Euro. Somit kostet dann deine komplette Photovoltaikanlage für dein Einfamilienhaus 15.000 bis 18.500 Euro.
Prognose: Wie steht es um die zukünftige Preisentwicklung von Photovoltaik?
Ende 2020 sind die Preise für PV-Module seit vielen Jahren erstmals wieder etwas gestiegen. Dieser Trend hält 2021 an. Sollten die Preise doch irgendwann wieder sinken, dann eher marginal. Erst mit neuen technischen Entwicklungen, mit denen eine kostengünstigere Produktion und höhere Wirkungsgrade einhergehen, könnte es auch wieder zu spürbaren Preissenkungen bei der Photovoltaik kommen. Neue technische Ansätze sind beispielsweise die Verwendung eines größeren Lichtspektrums, nanobasierte Solarzellen oder Solarfarben, mit denen Gebäude angestrichen werden können. Es wird in diesen Bereichen fleißig geforscht und entwickelt.
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage im Jahr 2021?
Mit entsprechender Förderung erhöhst du die Wirtschaftlichkeit deiner Anlage. Aktuell lohnt sich eine Photovoltaikanlage vor allem dann, wenn du so viel des erzeugten Stroms wie möglich selbst verbrauchst. Die Einspeisevergütung ist deutlich gefallen und nicht mehr so gewinnbringend wie noch vor einigen Jahren.
Jedoch sind die Stromkosten angestiegen:
- Dein selbst erzeugter Solarstrom kostet dich etwa 10 bis 14 Cent pro Kilowattstunde.
- Für Strom aus dem Netz zahlst du 2021 im Schnitt 32 Cent pro Kilowattstunde.
- Im März 2021 beträgt die Einspeisevergütung 7,92 Cent pro Kilowattstunde.
Man muss kein großer Rechenkünstler sein, um festzustellen, dass sich eine Photovoltaikanlage nicht nur für die Umwelt, sondern auch für deinen Geldbeutel lohnt.
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Was kostet eine 10 kWp Photovoltaikanlage?
Die Photovoltaik Preisentwicklung ist interessant, denn in den letzten Jahren sind die Preise stetig gesunken. Derzeit liegen die Kosten für eine Anlage mit einer Leistung von 10 kWp bei 14.000 Euro. Hinzu kommen noch Kosten für einen optionalen Stromspeicher.
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