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Die Photovoltaik-Preise im Überblick

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

04.02.2023

Letztes Update

04.02.2023

Du möchtest eine Solaranlage kaufen. Dann lautet eine der wichtigsten Fragen: Wie hoch sind die Preise für Photovoltaik? Hier erfährst du mehr.

Inhalt des Blogartikels

Photovoltaik-Preise: Eine kleine Übersicht

Technischer Fortschritt und ein wachsendes Angebot haben dazu geführt, dass die Preise für Photovoltaikmodule und damit auch für komplette Anlagen seit den 2000er Jahren stark gesunken sind. Während du 2006 mit einem Preis von rund 6.000 Euro pro Kilowatt Peak (kWp) rechnen musstest, waren es 2021 nur noch ca. 1.400 Euro. Damit ist der Preis in dieser Zeit um gut 75 % gesunken.

Und das, obwohl sich die Preissenkungen in den letzten Jahren etwas verlangsamt haben und 2021 der Preis sogar geringfügig angestiegen ist. Die jährlichen Betriebskosten liegen jedoch nach wie vor nur bei etwa 1 % der Anschaffungskosten. Das heißt, der Kauf einer Photovoltaikanlage ist im Verlauf der letzten 2 Jahrzehnte preislich attraktiver geworden.

Wir haben die wichtigsten Fragen rund um das Thema Photovoltaik-Preise für dich gesammelt und im Folgenden kurz beantwortet.

 

Wie setzen sich die Photovoltaik-Preise zusammen?

Die Photovoltaikmodule bilden zwar das Herzstück, aber zu einer kompletten Anlage gehören noch weitere Komponenten. Außerdem zählen zum Beispiel auch Planung sowie Montageleistungen zu den Investitionskosten dazu.

Aus den folgenden Bestandteilen setzt sich letztlich der Anschaffungspreis zusammen:

  • Planung der Anlage
  • Photovoltaikmodule
  • Wechselrichter
  • Solarstromspeicher (optional)
  • Unterkonstruktion beziehungsweise Montagesystem
  • Verkabelung
  • Montage und Installation
  • Zweirichtungszähler (für die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz)
  • Inbetriebnahme

Wie hoch sind die Photovoltaik-Preise in Abhängigkeit von der Anlagengröße?

Bei größeren Anlagen ist der Preis pro installierter Leistung in kWp in der Regel etwas günstiger als bei kleineren Anlagen. So ergibt sich bei Installationen mit 3 bis 4 kWp Leistung im Durchschnitt ein Preis von 1.600 bis 1.700 Euro pro kWp. Bei größeren Anlagen mit 8 bis 10 kWp zeigt sich ein Durchschnittspreis von 1.300 bis 1.400 Euro pro kWp.

Damit du einen besseren Überblick über die Preise bekommst, haben wir die durchschnittlichen Preise nach Anlagengröße inklusive Montage, aber ohne Stromspeicher aufgelistet:

  • 3 kWp entspricht circa 5.400 Euro (Preisspanne 4.600 bis 6.300 Euro)
  • 5 kWp entspricht circa 7.600 Euro (Preisspanne: 5.300 bis 9.500 Euro)
  • 6 kWp entspricht circa 9.000 Euro (Preisspanne: 6.500 bis 12.100 Euro)
  • 8 kWp entspricht circa 11.000 Euro (Preisspanne: 9.000 bis 15.000 Euro)
  • 10 kWp entspricht circa 13.300 Euro (Preisspanne: 10.300 bis18.500 Euro)
  • 12 kWp entspricht circa 16.600 Euro (Preisspanne: 15.000 bis 20.000 Euro)

Bitte beachte, dass die Preise ohne Mehrwertsteuer aufgeführt sind. Seit dem 01.01.2023 ist die Lieferung von Photovoltaikanlagen von der Mehrwertsteuer befreit. Diese Regelung gilt für Anlagen, die auf oder in der Nähe von Wohngebäuden errichtet werden.

 

Wie hoch sind die Photovoltaik-Preise für ein Eigenheim?

Wie du sehen kannst, ist eine kleine Photovoltaikanlage mit 3 kWp installierter Leistung bereits für weit unter 8.000 Euro zu haben. Dabei sind Fördermittel, die du für dein Photovoltaik-Projekt beanspruchen kannst, noch gar eingerechnet. Und durch den anteiligen Eigenverbrauch sparst du Kosten für Strom, den du sonst aus dem öffentlichen Netz beziehst. Hinzu kommt die Einspeisevergütung. So rentiert sich die Investition in einigen Jahren.

Hier findest du einen kleinen Überblick über wichtige PV-Komponenten und deren Kosten:

Solarmodule

Wenngleich die Großhandelspreise für Solarmodule in letzter Zeit leicht gestiegen sind, liegen die Endverbraucherpreise immer noch auf einem günstigen Niveau. Allerdings schwanken die Preise von Solarmodulen generell recht stark. Sie sind unter anderem abhängig von der Qualität der PV-Module, dem Herstellungsland und anderen Marktumständen.

Die Solarmodule beeinflussen die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage wesentlich, da sie rund 35 bis 50 Prozent des Gesamtpreises ausmachen. Ein hochwertiges monokristallines PV-Modul mit einer Leistung von 350 bis 450 Watt hat aktuell einen Preis von rund 200 bis 350 Euro. Polykristalline oder Dünnschichtmodule liegen um 20 bis 40 % günstiger im Preis.

Wechselrichter

Die Photovoltaikmodule erzeugen Gleichstrom, den du weder in deinem Haushalt verbrauchen, noch in das Stromnetz einspeisen kannst. Dazu muss er in Wechselstrom umgewandelt werden. Und das ist die Aufgabe eines Wechselrichters.

Die Preise von Wechselrichtern variieren mit der Leistung, die das Gerät verarbeiten muss und welche Funktionen es aufweist. Eine wichtige Eigenschaft ist, ob der Wechselrichter arbeitet, wenn der Strom im Netz ausgefallen ist. Man spricht dann von einer Ersatzstromfunktion. Ist sie nicht vorhanden, stehst du vor der widersinnigen Tatsache, dass du bei einem Stromausfall im öffentlichen Netz nicht einmal deinen solaren Strom nutzen kannst.

Ebenfalls wichtig ist die Qualität, die sich in einer möglichst geringen Verlustleistung zeigt. Ein Unterschied von nur 1 % kann bei einer Solaranlage mit 10 kWp im Jahr bereits einen um 100 Kilowattstunden (kWh) differierenden Verlust bzw. Solarertrag bedeuten.

Als einen üblichen Mittelwert kannst du Kosten von 300 Euro pro Kilowatt Solarleistung ansetzen. Bei einer gängigen Anlage mit 10 kWp Leistung liegt der Preis für den Wechselrichter also um die 3.000 Euro.

Die Lebenserwartung eines Wechselrichters liegt zwischen 10 und 12 Jahren. Bei den heutigen Photovoltaikanlagen wird von einer Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren ausgegangen. Du solltest daher die Kosten für einen Ersatz des Wechselrichters im Laufe der Nutzungsdauer der Anlage einplanen.

Verkabelung

Der Preis für die Verkabelung pro Meter Solarkabel liegt unverändert zwischen 1 und 5 Euro und ist von der Abnahmemenge, dem Querschnitt und dem Leitungsmaterial abhängig. Grob kannst du bei einer Solaranlage um die 10 kWp mit Kosten für die Elektroinstallation in Höhe von 1.000 bis 3.000 Euro rechnen.

Montagesystem

Die genauen Kosten hängen von mehreren Faktoren ab (Größe der Anlage, Schienensystem, Gegebenheiten vor Ort, Höhe der Schneelast etc.). Im Schnitt kommst du bei der oben genannten Anlagengröße auf Montagematerial- und Arbeitskosten um 2.500 bis 4.000 Euro.

Netzanschluss deiner Photovoltaikanlage

Für den Anschluss deiner Anlage an das Stromnetz inklusive Zählerbereitstellung kommen Kosten in Höhe von 500 bis 1.000 Euro auf dich zu. Auch eine Miete des Anschlusses mit monatlichen Kosten von 30 Euro ist möglich.

Stromspeicher Kosten

Nachdem die Preise von Stromspeichern vorerst gesunken waren, sind sie zuletzt wieder gestiegen. Derzeit zahlst du also ca. 700 Euro pro kWh. Ein Speicher für die schon mehrfach erwähnte Anlagengröße 10 kWp kostet demnach zwischen 7.000 und 9.000 Euro.

Anteile der wichtigsten Photovoltaik-Komponenten an den gesamten Investitionskosten

Zusammengefasst setzen sich die Kosten der Komponenten einer PV-Anlage wie folgt zusammen:

  • Solarmodule plus Dachmontage: ca. 50 %
  • Wechselrichter: etwa 10 bis 20 %
  • Montage- und Installationsmaterial: 10 bis 15 %
  • Montagearbeiten, elektrische Verschaltung plus Gerüst: um 15 bis 20 %

Welche Betriebskosten entstehen bei einer Photovoltaikanlage?

Besonders in den ersten Betriebsjahren sind die laufenden Kosten einer Photovoltaikanlage sehr gering. Über die Laufzeit der Anlage kannst du mit jährlich 1 bis 2 % der Investitionskosten rechnen.

Unter die Betriebskosten fallen Wartung und Reinigung, Versicherungen und Rücklagen für den Ersatz teurer Komponenten (zum Beispiel Wechselrichter). Da Photovoltaikanlagen keine mechanisch bewegten Komponenten beinhalten, tritt kaum Verschleiß auf. Meist reicht daher ein Wartungsintervall von 2 Jahren. Das trifft in der Regel auch für die Reinigung der Module zu.

Wartung und Reinigung verursachen Kosten von je 150 bis 250 Euro pro Ereignis. Für die Versicherung fallen zwischen 50 und 100 Euro im Jahr an.

 

Voraussichtliche Entwicklung der Photovoltaik-Preise

Unter der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Situation ist es schwierig, eine annähernd wahrscheinliche Voraussage für die Preisentwicklung von Photovoltaik zu treffen. Die Preise der PV-Module sind in den vergangenen 2 Jahrzehnten schon stark gesunken. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Photovoltaik, bedingt durch staatliche Regulierungen zur Unterstützung der Energiewende, steigt. Wenn nicht in gleicher Weise das Angebot wächst, führt das eher zu wieder steigenden Preisen. Zumal infolge des Ukraine-Krieges und der Sanktionen noch Lieferschwierigkeiten hinzukommen.

Ähnlich pessimistisch sehen wir derzeit die Situation bei Stromspeichern. Es ist auf kurze Sicht nicht mit sinkenden Preisen zu rechnen. Deshalb solltest du das aktuelle Preisniveau nutzen, wenn du mit der Installation einer PV-Anlage liebäugelst. Auch die mit der EEG-Novelle 2022/2023 eingeführten neuen Fördersätze und die verbesserten Einspeisevergütungen sprechen dafür.

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