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Photovoltaik mieten oder kaufen - was ist besser?

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

14.03.2022

Letztes Update

21.03.2022

Inhalt des Blogartikel

Photovoltaik: Anlage mieten oder kaufen?

Wer von nachhaltigem Solarstrom profitieren möchte, hat heutzutage mehrere Möglichkeiten: Du kannst eine Anlage für Photovoltaik selbst planen und kaufen oder aber eine Solaranlage mieten. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile dieser beiden Optionen? Wo sind die finanziellen Unterschiede? Und wie funktioniert die Anmietung einer Photovoltaikanlage überhaupt?

 

Wie lässt sich eine Photovoltaikanlage mieten?

Wenn du keine Anlage kaufen möchtest, kannst du eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) mieten. Viele Unternehmen oder auch Stadtwerke bieten mittlerweile Solaranlagen zur Miete an. Das verantwortliche Unternehmen plant und installiert für gewöhnlich die PV-Anlage und kümmert sich um Wartung und Reparaturen, sollten diese anfallen. Hausbesitzer zahlen eine monatliche Miete an das Unternehmen, verbrauchen den erzeugten Strom aus der Solaranlage selbst oder speisen ihn gegen eine Vergütung in das öffentliche Netz ein.

 

Worauf solltest du achten, wenn du eine PV-Anlage mieten möchtest?

Bevor du dich dazu entscheidest, eine Photovoltaikanlage zu mieten, solltest du dich über die Voraussetzungen und möglichen Verpflichtungen informieren. Sobald ein Vertragsentwurf von einem Anbieter vorliegt, ist es wichtig, ihn genau prüfen.

Im ersten Schritt ist zu beachten, dass du auch die gemietete PV-Anlage beim Finanzamt anmelden musst, wenn du überschüssigen Strom einspeist und somit gewerblich handelst. Die Einnahmen daraus musst du in der jährlichen Steuererklärung angeben. Je nachdem fällt für dich steuerrechtlich auch die Umsatzsteuer an, sofern du nicht von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machst. Darüber hinaus musst du als Mieter deine Photovoltaikanlage bei der Bundesnetzagentur anmelden, wenn du von der Einspeisevergütung profitieren möchtest.

Als Mieter solltest du dir außerdem konkrete Gedanken zu Versicherung und Brandschutz machen, sollte dies nicht Vertragsbestandteil sein. Was die Voraussetzungen und Pflichten angeht, unterscheidet sich die Miete einer PV-Anlage in vielen Punkten also kaum von dem Kauf.
Bezüglich der vertraglichen Vereinbarungen mit dem „Vermieter“ der Solaranlage solltest du dir unter anderem die folgenden Fragen stellen:

  • Wie sieht die Haftungslage aus? Wer haftet für was? Wer kümmert sich um Reparaturen, wenn diese anfallen?
  • Wie sehen die Kündigungsrechte aus?
  • Wird die PV-Anlage nach der Vertragslaufzeit deinstalliert oder kannst du sie nach der Mietdauer weiter nutzen? Falls ja, wie hoch sind die Kosten dafür?
  • Fallen sonstige Kosten, wie zum Beispiel für die Miete eines zusätzlichen Stromzählers, an?
  • Wer erhält die Einspeisevergütung, sollte eine Einspeisung des Solarstroms ins öffentliche Netz stattfinden? Oder ist generell nur der Eigenverbrauch möglich?
  • Wie steht es um das Zutrittsrecht des Vermieters zur Anlage? Ist das vertraglich geregelt?

 

Kosten von Photovoltaik: Mieten vs. kaufen

Beim Kauf einer Photovoltaikanlage fallen (bei einem klassischen Einfamilienhaus) Kosten zwischen 12.000 und 14.000 Euro an. Darin enthalten sind die Kosten für Material (Solarmodule, Wechselrichter etc.), Montage und laufenden Kosten pro Jahr wie Versicherung, Wartung oder Reparaturen an der Solaranlage. Wer hingegen eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach installieren lässt und „nur“ anmietet, spart die anfänglichen hohen Investitionskosten und zahlt eine überschaubare monatliche Miete. Diese beträgt je nach Laufzeit, Dachfläche und Anlage 40 bis 100 Euro. Je mehr man als Hausbesitzer den erzeugten Strom selbst nutzt, umso mehr Stromkosten spart man. Oft geht die PV-Anlage nach der Vertragslaufzeit von durchschnittlich 10 bis 25 Jahren in den Besitz des Hauseigentümers über, wodurch du langfristig deine Stromkosten reduzierst. In beiden Fällen – ob du nun Photovoltaik mietest oder kaufst – erhöht ein Stromspeicher deine Eigenverbrauchsquote.

Ein fremdes Dach für Photovoltaik anmieten

Eine weitere Option für die Nutzung einer Photovoltaikanlage ist es, ein fremdes Dach dafür anzumieten. Als Mieter bist du dann allein für die Installation der Anlage verantwortlich und zahlst einen vertraglich definierten Mietbetrag an den Eigentümer des Daches, das du mietest. Rechne bei einer Vertragslaufzeit über 20 Jahre mit einem durchschnittlichen m2-Preis von 50 bis 80 Euro pro Monat. Diese Option bietet sich an, wenn dein eigenes Haus nicht über genug Dachfläche verfügt, um eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich nutzen zu können. Es gibt mittlerweile einige Energieagenturen, Umweltinitiativen oder kommunale Verwaltungen, die Online-Börsen für Solardächer anbieten, um Dachbesitzer und interessierte Mieter zusammenzubringen.

 

Was genau spricht nun dafür, eine Photovoltaikanlage zu mieten?

Die Vorteile des Mietmodells für eine Solaranlage sind die wegfallenden Anfangsinvestitionen sowie der höhere Komfort. Der Rechercheaufwand und die Planung der Anlage entfallen, da dies das vermietende Unternehmen übernimmt. Es kümmert sich zudem um Installation, Wartung und Reparaturen. Allerdings müssen diese natürlich (je nach vertraglichen Vereinbarungen) zusätzlich bezahlt werden. Ein möglicher Nachteil bzw. eine zu bedenkende Bedingung ist die langjährige Bindung an den Vermieter, die oft bis zu 25 Jahre beträgt. Entscheidungen bezüglich der Photovoltaikanlage triffst du also (im Vergleich zum Kauf) nicht allein. Inwiefern sich die Miete einer Solaranlage lohnt, ist unter anderem von dem konkreten Mietpreis, der Anlagengröße sowie dem Verhältnis von Eigenverbrauch und Einspeisung abhängig. Zudem solltest du dich fragen, ob die Solaranlage nach Vertragslaufzeit in deinen Besitz übergeht oder wieder abgebaut wird. Im letzten Fall hast du mit der Miete keine nachhaltige Investition getätigt.

 

Photovoltaik mieten oder kaufen: Was sagt deine finanzielle Situation

Bei der Entscheidung für den Kauf oder die Miete von Photovoltaik kommt es auf deine individuelle (finanzielle) Situation und deine Prioritäten an: Verfügst du über genug Kapital für die Anschaffung einer Solaranlage, ist dieses Szenario lukrativer – vor allem, wenn du Förderungen in Anspruch nimmst. In diesem Fall investierst du langfristig und triffst alle Entscheidungen bezüglich der Anlage selbst. Dafür musst du dich allerdings intensiver mit der Thematik Photovoltaik bzw. Photovoltaikanlage auseinandersetzen, um (mithilfe eines Fachmanns) die Anlage (langfristig) zu planen. Das Mieten einer Photovoltaikanlage ist trotz allem rentabel, wenn ein Kauf nicht infrage kommt. Der Strom aus einer gemieteten Solaranlage ist schließlich günstiger als der Strom aus dem öffentlichen Netz – und verhilft dir in jedem Fall zu einer kleinen Energiewende für dein Heim.

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