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- Photovoltaik-Installation: Ablauf & Voraussetzungen
Ist die Entscheidung für Solarstrom einmal gefallen, geht es mit der Planung los. Wir informieren dich zum Ablauf und den Voraussetzungen der Photovoltaik-Installation.
Inhaltsverzeichnis
- Wie aufwendig ist die Photovoltaik-Installation?
- Grundlegende Voraussetzungen
- Photovoltaik-Installation auf Schrägdächern
- Photovoltaik-Installation auf Flachdächern
- Der weitere Ablauf der Photovoltaik-Installation
Wie aufwendig ist die Photovoltaik-Installation?
Grundsätzlich ist die Montage einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) innerhalb weniger Tage zu bewerkstelligen. Im Einzelfall hängt der tatsächliche Aufwand allerdings von den örtlichen Gegebenheiten, der Dachart und anderen Faktoren ab.
Auch der Zeitpunkt der Installation einer Solaranlage wirkt sich auf Zeitbedarf und Kostenaufwand aus. Im Herbst oder Winter kann zum Beispiel das Wetter zu Verzögerungen führen.
Bei Schrägdächern muss fast immer ein Gerüst aufgestellt werden, um die sichere Montage zu gewährleisten. Daher ist eine der wichtigsten Fragen, ob das Gebäude ein Flachdach oder ein Schrägdach aufweist.
Grundlegende Voraussetzungen
Bevor eine PV-Anlage auf einem Dach installiert werden kann, sollten einige Dinge vorab geklärt sein.
So muss beispielsweise die Größe der geeigneten Dachfläche für die erforderliche Leistung der Photovoltaikanlage ausreichend sein. Die Ausrichtung sollte zur Charakteristik der Solarmodule passen. Obwohl moderne Anlagen auch mit diffuser Sonneneinstrahlung gut zurechtkommen, bleiben Süd- bzw. Ost-/West-Ausrichtungen die bevorzugte Wahl.
Module oder andere Komponenten wie der PV-Wechselrichter sind bei Dieben begehrt. Aufgrund der hohen Kosten lohnt sich eine gute Versicherung.
Achte auch auf einen ausreichenden Blitzschutz, um Beschädigungen der Anlage und des Gebäudes zu verhindern. Die Elektronik sollte gut vor Witterungseinflüssen oder Beschädigungen durch Vandalismus und/oder Tiere geschützt sein und das Montagesystem zu den Gegebenheiten vor Ort passen.
Du musst die Photovoltaikanlage beim Netzbetreiber anmelden. Außerdem kann es – zum Beispiel bei denkmalgeschützten Gebäuden – zu weiteren Genehmigungspflichten kommen.
Photovoltaik-Installation auf Schrägdächern
Der häufigste Fall ist in unseren Breiten die Montage einer Solaranlage auf dem Schrägdach. Hierfür hast du hauptsächlich 2 Montage-Optionen – die Indach-Montage und die sogenannte dachparallele Aufdach-Montage.
Indach-Montage
Bei der Indach-Photovoltaik werden die Solarmodule anstelle von Dachziegeln eingesetzt und fügen sich nahtlos in die Dachkonstruktion ein. Diese Montageart eignet sich allerdings vor allem für Neubauten, da es beim Altbau aufwändig sein kann, eine existierende Dachkonstruktion für eine Indach-Montage vorzubereiten.
Eine Ausnahme stellt die Dachsanierung beim Altbau dar, wo du natürlich entsprechend besser planen kannst. Als dritte Variante gibt es inzwischen die Verwendung von Photovoltaik-Dachziegeln, die allerdings noch wenig verbreitet und vergleichsweise kostenaufwändig ist.
Aufdach-Montage
Der Regelfall ist die Nachrüstung einer Photovoltaikanlage auf dem Schrägdach mittels dachparalleler Aufdach-Montage. Dabei werden die Solarmodule auf dem existierenden Dach befestigt. Für die Ausführung kommen je nach Solaranlage und Dachkonstruktion unterschiedliche Methoden in Frage.
Normalerweise wird eine Unterkonstruktion aus Metallschienen mittels Dachhaken an den Dachziegeln befestigt. Verstellbare Schienen können gegebenenfalls auch einen ungünstigen Einfallwinkel bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Eine unsachgemäße Montage führt bei Dachziegeln allerdings schnell zu Rissen oder Brüchen, die Folgeschäden wie eindringende Feuchtigkeit nach sich ziehen können.
Einige Firmen bevorzugen daher den Austausch der normalen Dachziegel gegen Metallziegel oder Blechdach-Teile, die sich für die Befestigungshaken besser eignen oder bereits ab Werk über Befestigungsmöglichkeiten verfügen.
Wenn die Unterkonstruktion steht, werden die Solarmodule mittels Modulklemmen daran befestigt. Anschließend erfolgt die Verkabelung, die je nach Hersteller auch innerhalb der Metallschienen in Kabelkanälen verlaufen kann.
Die Besonderheiten bei Schrägdächern
Neben der Dachneigung und Ausrichtung des Gebäudes ist die Parallelität der Solarmodule wichtig für eine gleichmäßige Leistungsausbeute. Insbesondere bei älteren Dächern können sich Dachbalken und andere Teile der Dachkonstruktion mit der Zeit verändern und zu Unebenheiten führen, die bei der Installation der Photovoltaikanlage ausgeglichen werden müssen. Solche Veränderungen treten in manchen Fällen auch nach der Montage auf und sollten entsprechend im Auge behalten werden.
Photovoltaik-Installation auf Flachdächern
Für die Installation auf einem Flachdach kommt ein Flachdach-Montagesystem zum Einsatz, das den notwendigen Anstellwinkel der Solarmodule im Vergleich zur Sonneneinstrahlung herstellt. Korrekt ausgerichtete Flachdach-Anlagen haben heutzutage ebenso hohe Erträge wie Schrägdach-Konstruktionen.
Zudem gibt es inzwischen die Möglichkeit für Fassaden-Solaranlagen, die aber vor allem an gewerblich genutzten Objekten zum Einsatz kommen. Der Ablauf der Montage ist ähnlich wie beim Schrägdach, da auch hier Befestigungen der Unterkonstruktion am Dach erforderlich sind.
Die Besonderheiten bei Flachdächern
Bei der Photovoltaik-Installation auf dem Flachdach ist die fachgerechte Befestigung besonders wichtig. Hierbei kommt es häufig zu Fehlern, durch die das Flachdach undicht werden kann. Außerdem ist die Berechnung von örtlich üblichen Wind- und Schneelasten noch wichtiger als beim Schrägdach, um die Sicherheit der Solaranlage und des Gebäudes bei allen Witterungsbedingungen zu gewährleisten.
Der weitere Ablauf der Photovoltaik-Installation
Wenn die Solarmodule fest mit der Dachkonstruktion verbunden sind, wird die Anlage verkabelt.
Kann ich die Photovoltaikanlage selbst installieren?
Wer handwerklich versiert ist und die Unfallgefahr beachtet, kann theoretisch die einzelnen Komponenten einer Solaranlage selbst installieren. Allerdings solltest du die elektrische Installation immer einem qualifizierten Elektriker überlassen. Dies ist laut Niederspannungsverordnung ohnehin zwingend vorgeschrieben, wenn die Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden soll. Außerdem ist es aus Gründen der Betriebssicherheit nicht sinnvoll, wenn sich Laien an elektrischen und elektronischen Installationen versuchen.
Nicht zuletzt kann es zu Problemen mit der Gewährleistung des Anlagenherstellers oder mit der eigenen Gebäudeversicherung führen, wenn du die Photovoltaikanlage selbst installierst. Ein professioneller Installationsbetrieb ist also meist die bessere Wahl.
Die elektrische Planung
Schon bei der Planung der Photovoltaikanlage musst du frühzeitig überlegen, ob du eine parallele Schaltung oder eine Reihenschaltung der Module bevorzugst.
Bei der Reihenschaltung werden einzelne Solarmodule miteinander gekoppelt, die eine ähnliche Leistung aufweisen. Die Leistung einzelner Module kann je nach Ausrichtung und eventuellen Verschattungen unterschiedlich ausfallen. Bei der Reihenschaltung richtet sich die Gesamtleistung immer nach dem schwächsten Modul.
Bei der Parallelschaltung ist die Spannung aller angeschlossenen Photovoltaikmodule identisch. Diese Anschlussvariante eignet sich vor allem für größere Solaranlagen.
Sind die einzelnen Solarmodule miteinander verkabelt, kann der eigentliche Anschluss an das Hausnetz erfolgen. Hierfür werden die Kabel mittels spezieller Elektroinstallationsrohre oder Installationsschläuche durch die Wärmedämmung des Gebäudes nach innen verlegt. Bei Neubauten sind manchmal bereits Kabelkanäle für die spätere Photovoltaik-Installation vorhanden. Es ist sehr wichtig, dass die Dämmung bei der Verlegung nicht beschädigt wird.
Damit der von den Solarmodulen erzeugte Gleichstrom überhaupt nutzbar wird, ist der Anschluss an einen Wechselrichter erforderlich. Dieser sollte an einem geeigneten Ort platziert werden, um unnötig lange Kabelwege und andere ungünstige Betriebsbedingungen (Hitzestau, Verschmutzungen etc.) zu vermeiden. Zu beachten ist, dass Solarkabel viel stärker beansprucht werden als andere elektrische Komponenten, da sie zumindest zum Teil der Witterung ausgesetzt sind und einen zur Anlagenleistung der Photovoltaik passenden Kabelquerschnitt aufweisen müssen.
Schon aus diesen Gründen sollte auch diese Arbeit ein Fachbetrieb erledigen. Nach Abschluss der Installation weist dich der Installateur in die Besonderheiten der Photovoltaik ein.
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Lohnt sich die Installation einer PV-Anlage, wenn das Dach nicht nach Süden ausgerichtet ist?
Moderne Solarmodule kommen mit diffusem Licht besser zurecht als ältere Anlagen. Sie erzeugen auch dann noch viel Strom, wenn es keine direkte Sonneneinstrahlung gibt. Eine Photovoltaik-Installation lohnt sich folglich auch abseits der Südausrichtung.
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