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Diese besonderen Regelungen gelten für Photovoltaik in Hamburg
Die Bundesregierung fördert die Nutzung von Solarstrom. Auch einzelne Bundesländer erlassen in diesem Zusammenhang gesetzliche Regelungen. Hamburg ist hier besonders aktiv.
Inhalt des Blogartikels
- Wissenswertes über Photovoltaik in Hamburg
- Regelungen für Photovoltaik in Hamburg
- Photovoltaik-Anbieter in Hamburg
- Fördermöglichkeiten für Photovoltaik in Hamburg
- Lohnt sich Photovoltaik in Hamburg?
Wissenswertes über Photovoltaik in Hamburg
Hamburg – und überhaupt Deutschlands Norden – ist bekannt für Schmuddelwetter. Und tatsächlich haben die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg mehr Sonnenstunden im Jahr als die nördlichen Regionen. Daher liegt in Bayern und Baden-Württemberg der Anteil von Solarstrom an der Strommenge aus erneuerbaren Energien derzeit bei beeindruckenden 30 Prozent. Doch auch Hamburg liegt mit immerhin 20 Prozent bei dieser Kennzahl nicht schlecht.
Aber es gibt noch eine Menge Reserven. Im Rahmen der Solaroffensive Hamburg hat daher das Unternehmen Hamburg Energie GmbH den online abrufbaren Solaratlas Hamburg geschaffen. Nach Eingabe deiner Adresse bekommst du einen Ausschnitt des Stadtplans von Hamburg dargestellt, auf dem die Dachfläche deines Hauses farblich hervorgehoben ist. Die Farben Rot, Orange, Gelb und Grün kennzeichnen die Eignungsklasse deines Daches und geben eine Prognose über den zu erwartenden Stromertrag pro Jahr. Rot gekennzeichnete Dächer sind bedingt geeignet und lassen einen Ertrag von 700 bis 800 Kilowattstunde (kWh) pro Quadratmeter und Jahr erwarten. Die grün gekennzeichnete Eignungsklasse 4 verspricht einem Stromertrag von über 1.000 kWh solaren Strom pro Quadratmeter und Jahr.
So kannst du dich als Hausbesitzer sehr schnell orientieren, ob und wie gut dein Hausdach für die Installation einer Solaranlage eignet. Das ist eine wichtige Information für dich, denn Hamburg setzt mit seinem Ende 2020 verabschiedeten Klimaschutzgesetz den Fokus eindeutig auf die verstärkte Nutzung von Solarenergie.
Regelungen für Photovoltaik in Hamburg
Ausschlaggebend ist das eben schon erwähnte Hamburger Klimaschutzgesetz. Während der Bund und einzelne Bundesländer und Kommunen versuchen, mit Förderinstrumenten den verstärkten Einsatz von Photovoltaik zu erreichen, geht Hamburg einen ganz anderen Weg. Im Paragraf 16 des Gesetzes legt Hamburg eine Photovoltaik-Pflicht fest.
Demnach muss der Hausbesitzer bei Neubauten, die ab dem 01.01.2023 errichtet werden, das Dach mit einer Photovoltaikanlage ausstatten. Bei Bestandsbauten gilt diese Pflicht ab 2025 für den Fall einer Gebäudesanierung, bei der die Dachhaut vollständig erneuert wird. Mittlerweile wurden die Festlegungen des Klimaschutzgesetzes durch Rechtsverordnungen weiter konkretisiert.
Zu dieser Pflicht hat der Hamburger Gesetzgeber eine Reihe von Ausnahmefällen genannt. Zum Beispiel würde die Ausnahmeregelung greifen, wenn sich auf dem betreffenden Dach eine Photovoltaikanlage nicht wirtschaftlich betreiben ließe. Die Pflicht entfällt auch, wenn die gesamte nutzbare Dachfläche bereits mit einer Solarthermieanlage belegt ist.
Eine weitere Besonderheit ist, dass du dich zur Erfüllung der Pflicht eines Dritten bedienen kannst. Das bedeutet, du darfst deine Dachfläche bzw. eine bereits installierte Photovoltaik an einen Dritten zur Errichtung und zum Betrieb einer solchen Anlage verpachten.
Diese im Vergleich mit anderen Bundesländern extreme Maßnahme dient dazu, die Hamburger Zielstellungen zur Vermeidung des Klimakillers CO₂ in den festgelegten Zeiträumen zu erfüllen. Die Stadt Hamburg will ihre CO₂-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 1990 um 55 Prozent reduzieren. Und für die zweite Hälfte des Jahrhunderts besteht das Ziel in der völligen CO₂-Neutralität.
Photovoltaik-Anbieter in Hamburg
Hast du dich für den Kauf einer Photovoltaikanlage entschieden, weißt aber noch nicht, welcher Anbieter der richtige für dich ist oder welche Grundlagen erst noch geschaffen werden müssen? Wir verschaffen dir einen kleinen Überblick über die derzeitigen Top-Photovoltaik-Anbieter und -Berater Hamburgs:
SolarZentrum Hamburg |
Das Solarzentrum Hamburg wird durch den Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein e.V. der DGS betreut. Durch diese Kooperation kannst du sicher sein, dass Unabhängigkeit, Neutralität und Expertise bei deiner Beratung an erster Stelle stehen. Hier erhältst du nützliche Informationen rund um Sonnenergie und Photovoltaik. |
enerix |
enerix ist seit 2007 das erste bundesweit tätige Fachunternehmen, welches Energielösungen für Hausbesitzer und Gewerbebetriebe bietet. Entstanden ist enerix aus einem Netzwerk eigenständiger, regionaler Unternehmer. |
Solaratlas |
2009 wurde der Solaratlas von HAMBURG ENERGIE ins Leben gerufen und ist seither im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg. Hier wirst du individuell beraten und kannst darauf vertrauen, dass du als Privatkunde im Vordergrund stehst – und nicht die anonymen Investoren. |
SOLARFUCHS |
SOLARFUCHS setzt sich seit 2000 für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Solarenergie ein. Du findest bei SOLARFUCHS von der Beratung, über die Planung bis hin zum Bau alles, was dein Photovoltaik-Herz begehrt. |
Nordic Solar GmbH |
Einst in Eutin gegründet, zog der Hauptsitz der Nordic Solar GmbH 2012 nach Lübeck. Seit 2014 triffst du auch in Hamburg auf spezielles Know-How auf dem Gebiet der regenerativen Energiegewinnung. |
Fördermöglichkeiten für Photovoltaik in Hamburg
Auch in Hamburg greifen in erster Linie die Fördermöglichkeiten des Bundes. Die Maßnahmen sind in der ab 01.07.2021 gültigen Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude gebündelt.
Gefördert werden auch Einzelmaßnahmen wie die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade. Dazu existiert das KfW-Kreditprogramm 270. Die Beantragung erfolgt über die Hausbank. Die Fördersumme und die Zinskonditionen hängen von den voraussichtlichen Kosten der Maßnahme, deiner persönlichen Bonität und deinen Sicherheiten ab.
Nach wie vor gibt es die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz für die Einspeisung von nicht verbrauchten solaren Strom aus deiner Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz. Das ist aber nicht mehr lukrativ. Aktuell (September 2021) liegt die Vergütung bei etwas über 7 Cent pro Kilowattstunde. Das ist weniger als ein Viertel des kWh-Preises, den du bei Strombezug an deinen Stromanbieter zahlen musst. Du bekommst die Vergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme der Anlage. Und zwar zu dem Einspeisepreis, der im Monat der Inbetriebnahme gültig war. Dieser Preis sinkt monatlich.
Richtig lukrativ und sinnvoll wird die Installation einer PV-Anlage, wenn du sie in ein umfassendes Neubau- oder Sanierungsprojekt einbindest. Dann winken hohe Förderungen, sofern dein Projekt bestimmten Anforderungen genügt. Dein Bau- oder Sanierungsvorhaben muss einen Effizienzhaus-Standard erreichen, um überhaupt gefördert zu werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, eine Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse) bei dem Vorhaben zu erreichen. Das kannst du durch den Einbau eines neuen Heizsystems, das zur Deckung des Heizwärme- und eventuell Kühlungsbedarfs des Gebäudes zu mindestens 55 Prozent erneuerbare Energien verwendet.
Ein Beispiel
Du sanierst dein Haus zu einem Effizienzhaus 40. In dem Rahmen baust du eine Wärmepumpe für die Heizung ein. Den dazu nötigen solaren Strom erzeugst du mit der ebenfalls neu installierten PV-Anlage. Durch diese Maßnahmen erhöht sich dein Förderkredit von 120.000 Euro um 30.000 Euro auf 150.000 Euro. Auf die 30.000 Euro bekommst du einen Tilgungszuschuss von 50 Prozent (entspricht 15.000 Euro). Und auf die restliche Kreditsumme von 120.000 Euro einen Tilgungszuschuss von 5 Prozent (entspricht 6.000 Euro).
Die beiden zusätzlichen rückzahlungsfreien Tilgungszuschüsse addieren sich auf 21.000 Euro. Damit schenkt dir der Staat praktisch deine Photovoltaikanlage.
Lohnt sich Photovoltaik in Hamburg?
Bei genauer Betrachtung stellt sich die Frage gar nicht erst: Denn durch die Hamburger Gesetzgebung bist du in absehbarer Zeit ohnehin gezwungen, Photovoltaik einzusetzen. Doch bei geschickter Projektgestaltung und Ausnutzung der staatlichen Fördermöglichkeiten hast du deine Solaranlage auf einen Schlag refinanziert. Fortan musst du keinen oder nur noch wenig Strom vom öffentlichen Anbieter hinzukaufen und sparst sofort eine Menge Geld.
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Wusstest du schon?
Entfällt in Hamburg die Photovoltaik-Pflicht, wenn auf dem Dach eine Solarthermie-Anlage installiert ist bzw. wird?
Ja. Laut dem Hamburger Klimaschutzgesetz entfällt die Photovoltaik-Pflicht, wenn die nutzbare Dachfläche vollständig für eine Solarthermieanlage verwendet wird.
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