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Der Fernseher läuft, die Waschmaschine im Keller ist auf vollen Hochtouren, die Spülmaschine arbeitet vor sich hin und irgendwo hängt bestimmt ein Handy an der Steckdose: Wir benötigen über den Tag verteilt Strom, mal mehr und mal weniger. Können wir aber auch steuern, wann der Strom wohin fließen soll? Ist es möglich, den Eigenverbrauch an Strom aus der Photovoltaik (PV) zu erhöhen? Und lohnt sich das Ganze überhaupt? Über das und mehr informiert der folgende Blogbeitrag.
Der Begriff Eigenverbrauch ist selbsterklärend: Der Strom, den eine Photovoltaikanlage produziert, gelangt über einen Wechselrichter in das Hausnetz, wo er als Energie für alle Elektrogeräte zur Verfügung steht. Du verbrauchst den Solarstrom somit zum eigenen Zweck. Wenn du mehr Strom produzierst als verbrauchst, hast du die Wahl:
Für einen Photovoltaik-Eigenverbrauch spricht, dass du damit günstiger und nachhaltiger lebst. Der selbst erzeugte Strom macht Hausbesitzer nämlich zu einem Großteil unabhängig von steigenden Strompreisen und schont das Klima.
Der Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom ist nicht zu verwechseln mit der Autarkie durch Photovoltaik, auch wenn sie natürlich zusammenhängen.
Hier musst du also in zwei unterschiedliche Richtungen denken, um die Begriffe zu unterscheiden:
Ein Vergleich: Im Sommer herrscht durch die vielen Sonnenstunden prozentual gesehen zumeist ein geringerer Eigenverbrauch, weil die Anlage mehr Energie produziert als du verbrauchen kannst. Dafür steigt die Autarkie, weil du ohne Probleme den benötigten Strom im Haushalt abdeckst. Im Winter ist es genau umgekehrt: Du verbrauchst einen großen Teil des (wenig) erzeugten Solarstroms und die Autarkie ist geringer, da du schneller zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen musst.
Durch die Kombination aus Photovoltaikanlage und Speicher lässt sich eine sehr hohe Eigenverbrauchs-Quote erzielen. Bei der Planung der PV-Anlage ist besonders wichtig, den eigenen Stromverbrauch genau zu ermitteln und die Größe von Anlage und Speicher
entsprechend auszulegen, um so viel vom eigenen Photovoltaik-Strom wie möglich verbrauchen zu können. Photovoltaikanlage und Speicher zusammen ermöglichen es, einen Eigenverbrauch von 60 bis 80 Prozent zu erreichen. Der Speicher füllt sich über den Tag mit dem überschüssigen Strom und kann anschließend abends, nachts oder wann auch immer Bedarf besteht, für die Stromversorgung im Haus herangezogen werden. Einen hundertprozentigen Eigenverbrauch kannst du mit kleineren Anlagen erreichen, durch die kein Stromüberschuss entsteht.
Es gibt verschiedene Tricks und Tipps, um den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom im Haushalt zu erhöhen.
Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, steigert ein Speicher den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom. Stromspeicher nehmen die überschüssige Energie auf, damit sie dann zum Einsatz kommt, sobald sie benötigt wird.
Weiterhin lässt sich die Eigenverbrauchsrate durch Zeitschaltuhren erhöhen. Durch sie kannst du die Einschaltzeiten von Elektrogeräten wie Waschmaschine oder Trockner verschieben und somit zu den Zeiten laufen lassen, in denen ein Photovoltaikstrom-Überschuss besteht.
Mittlerweile gibt es aber auch Energiemanagement-Systeme, mit denen du die Nutzung aller Stromverbraucher im Haushalt je nach Wetterlage und individuellem Stromverbrauch planen und steuern kannst. Die vorhandenen Verbraucher sind per Zwischenstecker an das Energiemanagement-System angebunden und kommunizieren damit. Auf diese Weise lässt sich der selbst erzeugte Solarstrom ideal verbrauchen. Wenn du ein Elektroauto besitzt, kannst du auch dieses über eine Wallbox mit dem Photovoltaikstrom aufladen, um den Eigenverbrauch nochmals zu erhöhen.
Aktuell ist es für Anlagenbesitzer finanziell attraktiver, den Solarstrom selbst zu verbrauchen als zu verkaufen. Das war vor 15 Jahren noch anders. Damals erhielten Betreiber einer PV-Anlage für jede produzierte Kilowattstunde (kWh) noch eine Einspeisevergütung von 54,53 Cent, was damals den Preis für 1 kWh aus dem öffentlichen Stromnetz um fast 50 Prozent überstieg. Mittlerweile liegt dieser Wert jedoch bei unter 11 Cent pro kWh. Beim Eigenverbrauch hingegen hast du – sofern man vom durchschnittlichen Strompreis ausgeht – eine Ersparnis von fast 20 Cent pro kWh, die du nicht ausgeben musst.
Wie berechne ich den Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen?
Eine Berechnung des Eigenverbrauchs der Photovoltaik ist kaum möglich, da sich dein Stromverbrauch ständig ändert. Hier kann man nur von Erfahrungswerten des jährlichen Stromverbrauchs ausgehen und diese bei der Planung der Größe der Anlage miteinbeziehen.
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