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Photovoltaikanlagen erleben derzeit einen regelrechten Boom. Schon gibt es erste Gemeinden, die sogar für bestimmte Neubauprojekte eine Solarstromanlage auf dem Dach vorschreiben. Wirklich Sinn hat das Ganze allerdings erst, wenn du möglichst viel selbst erzeugten Strom für den eigenen Haushalt nutzt und nicht ins öffentliche Netz einspeist. Denn das Geld, das du laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dafür erhältst, ist längst nicht so viel, wie du für gekaufte Energie zahlst. Diese Art der Förderung läuft für die ersten Photovoltaikanlagen zudem Ende 2020 aus.
Wie also kannst du mehr Solarstrom für den Eigenverbrauch nutzen? Ganz einfach durch einen passenden Batteriespeicher. Was das genau ist, wie er funktioniert und wie viel ein Stromspeicher kosten kann, erfährst du hier ganz detailliert.
Von den fast 2 Millionen Photovoltaikanlagen, die derzeit auf Deutschlands Dächern Solarstrom produzieren, sind nur rund 65.000 mit einem zusätzlichen Stromspeicher ausgerüstet. Die Zahl aber wird laut Schätzungen von Experten in näherer Zukunft rasant steigen. Zum einen, weil die Solarbatterien durch die Lithium-Ionen-Technik immer preiswerter und zugleich leistungsfähiger werden (für kleinere Geräte haben sie sich sogar halbiert).
Zum anderen aber auch, weil die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom mehr und mehr wegfällt beziehungsweise sich im Verhältnis zum Stromkauf immer weniger lohnt. Im Durchschnitt hat eine Solarbatterie eine Speicherkapazität von 7 bis 8 Kilowattstunden (kWh). Die Preise für einen Solarspeicher dieser Größenordnung oder leistungsstärker (bis etwa 14 kWh) beginnen netto bei ungefähr 600 Euro pro Kilowattstunde. Hinzu kommen dann noch die Installationskosten von 1.000 bis 3.500 Euro. Kleinere Geräte mit bis zu 6 kWh nutzbarer Speicherkapazität sind allerdings deutlich teurer. Hier kannst du mit Stromspeicher-Kosten von 900 bis 1.900 Euro (pro Kilowattstunde Speicherkapazität) rechnen.
Insgesamt kann dich ein Stromspeicher inklusive Einbau also zwischen 7.000 und 20.000 Euro kosten.
Mit den reinen Anschaffungs- und Installationskosten ist es leider nicht getan. Denn es kommen beim Stromspeicher Kosten hinzu, die du zur vernünftigen Kalkulation mit einberechnen solltest. Und zwar sind das die laufenden Kosten für die Inspektion, Wartung und eine Versicherung. Schließlich willst du ja, dass dir deine Solarbatterie so lange wie möglich erhalten bleibt. Auch hierbei kommt es grundsätzlich auf die Kapazität der Batterie an. Als Rechengrundlage kannst du etwa 2 Prozent der Investitionskosten pro Jahr für alle Arbeiten einkalkulieren, die deinen Stromspeicher lange am Leben erhält. Dabei ist die Versicherung bereits mit eingerechnet.
Wenn du aktiv etwas für den Umweltschutz tun und Ressourcen einsparen willst, lohnt sich die Photovoltaik in Verbindung mit einem Stromspeicher auf alle Fälle. Auch wenn du unabhängig von steigenden Strompreisen und deinem Netzbetreiber sein willst, ist der Batteriespeicher für die Anlage eine lohnende Investition.
Liegt dein Hauptaugenmerk allerdings auf Wirtschaftlichkeit und Gesamtersparnis, heißt es, mit spitzem Bleistift zu rechnen. Grundsätzlich solltest du anstreben, für die erzeugte Kilowattstunde Solarstrom und deren Speicherung weniger zu zahlen als für gekauften Strom. Derzeit kostet die Kilowattstunde Strom vom Erzeuger (Netzbetreiber) in den meisten Gebieten Deutschlands um die 30 Cent. Das heißt also, dass du für deinen eigenen Solarstrom nicht mehr ausgeben darfst.
Um den Preis genauer zu ermitteln, addierst du die Investitionskosten mit den laufenden Betriebskosten für die gesamte Anlage (Photovoltaik plus Speicher). Abziehen kannst du davon die Summe, die du für die gleiche Verbrauchsmenge für gekauften Strom hättest bezahlen müssen.
Ein weiterer wichtiger Faktor zur Berechnung der Rentabilität eines Solarstromspeichers ist auch dessen Lebensdauer. Die Hersteller geben meist eine Betriebsdauer von 10 bis 20 Jahren an. Durch die doch relativ hohen Anfangsinvestitionen sind die meisten Speicher innerhalb dieser Zeit eigentlich nicht rentabel.
Zur Verdeutlichung ein paar Zahlen:
Grundsätzlich ist die Nachrüstung mit einem Stromspeicher bei jeder Photovoltaikanlage möglich. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, wie alt die Solaranlage selbst ist. Denn ältere Modelle erreichen nicht mehr die Leistung wie zu Beginn; ein großer Stromspeicher würde sich dann nicht lohnen.
Auch zu bedenken: Ältere Photovoltaikanlagen profitieren noch von einer höheren Einspeisevergütung. Das Speichern des Stroms wäre von daher nicht wirtschaftlich.
Wichtig: Wird der Stromspeicher an die Wechselstromseite der Anlage angeschlossen oder an die Gleichstromseite? Bei dem einen System ist der Leistungsverlust aufgrund des Wechselrichters das größte Problem. Beim Anschluss auf der Gleichstromseite wiederum arbeitet der Wechselrichter nur in einem engen Spannungsintervall mit maximaler Effizienz.
Was kostet ein 10-kWh-Stromspeicher?
Mit einem Stromspeicher, der 10 Kilowattstunden Energie auf Vorrat halten kann, bist du in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus zunächst auf der sicheren Seite. Alles in allem würde dich eine solche Speicherbatterie etwa 13.000 Euro kosten.
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