
Persönliche Energiewende
Persönliche Energiewende
Ein Elektroauto ist eine saubere Sache – erst recht mit Ökostrom oder Sonnenenergie vom eigenen Dach. Hast du gewusst, dass du den Akku sogar als Stromspeicher nutzen kannst? Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn die Photovoltaikanalage nicht genügend Energie hat, um das Hausstromnetz zu versorgen. Hier erfährst du, wie du dein Elektroauto als Stromspeicher nutzen kannst.
Ein Elektroauto ist ein Fahrzeug, das keinen Verbrennungsmotor, sondern einen Elektromotor hat. Dieser wird von einem Akkumulator mit Strom versorgt. Der Akku, also die Batterie des Autos, leert sich mit der Zeit. Du musst ihn also immer wieder aufladen – entweder unterwegs an einer öffentlichen Ladesäule oder zu Hause mithilfe einer Wallbox, die an das Stromnetz angeschlossen ist.
Rein statistisch gesehen fahren wir mit dem Auto vor allem kurze Strecken. Gleichzeitig stehen Elektrofahrzeuge durchschnittlich 23 Stunden des Tages nur herum. Dann hat der Akku noch reichlich Energie. Warum also nicht genau diese Energie und Zeit sinnvoll nutzen und Lampen, den Kühlschrank und die Stereoanlage im Haus mit elektrischer Energie versorgen? Dies gelingt dir, indem du dein E-Auto als Stromspeicher nutzt.
Damit das funktioniert, muss der Akku aber nicht nur Strom nehmen, sondern auch geben können. Gleichzeitig muss das Auto beim nächsten Start trotzdem wieder voll einsatzfähig sein. Genau das kann die Technik des bidirektionalen Ladens, auch Vehicle-to-Grid (V2G) oder Vehicle-to-Home (V2H) genannt.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es leider noch nicht möglich, jedes Elektroauto als Stromspeicher zu nutzen. Grundsätzlich sollte dein Fahrzeug mit einem CHAdeMO-Stecker ausgerüstet sein, damit das bidirektionale Laden überhaupt funktionieren kann. Diesen Stecker haben fast ausschließlich Fahrzeuge asiatischer Hersteller.
Auch deine Wallbox, mit der du über die Photovoltaikanlage den Akku mit Solarstrom auflädst, muss die Smart-Grid-Technologieunterstützen. Mit dieser Technologie lässt sich das Stromnetzmanagement intelligent steuern. So kann die Wallbox auch mit dem Stromspeicher kommunizieren.
Sind die zuvor beschriebenen Voraussetzungen erfüllt, hast du viele Vorteile:
Rein theoretisch wäre es auch möglich, andere elektrisch betriebene Fahrzeuge wie einen Elektroroller oder ein Elektrofahrrad beziehungsweise Pedelecs als Stromspeicher zu nutzen. Der Haken an der Sache ist die Ladeleistung der Batterien. Der Akku eines Elektroautos kann über den CHAdeMO-Stecker Strom von bis zu 10 kW (Kilowatt) Leistung liefern. Die wesentlich kleineren Akkus von Elektrorollern und vergleichbaren Fahrzeugen sind einfach nicht in der Lage, genügend bidirektionale Kraft aufzubringen. Das heißt aber nicht, dass das in Zukunft so bleibt. Es bräuchte stärkere Batterien in allen Elektrofahrzeugen und einen höheren Windstrom und Solarstromanteil in Deutschland.
Um das Elektroauto als Stromspeicher sinnvoll und effektiv nutzen zu können, muss noch an der Technik gefeilt werden. Dazu ist es erforderlich, dass sämtliche Steckertypen für das bidirektionale Laden geeignet sind. Auch die Preise für entsprechende Wallboxen müssten sinken, damit sie noch attraktiver werden. Des Weiteren ist es sinnvoll, dass öffentliche Ladestationen und Ladesäulen so ausgerüstet werden, dass sie das Vehicle-to-Grid-Verfahren zulassen. Dann steht auch den Stromversorgern jederzeit genügend Energie zur Verfügung, um selbst in Spitzenverbrauchszeiten problemlos liefern zu können.
Wie nutzt man ein Elektroauto als Stromspeicher?
Ein Elektroauto als Stromspeicher kannst du nutzen, wenn du eine Wallbox mit Photovoltaik betreibst und damit den Akku deines Elektroautos auflädst. Liefert die Anlage gerade nicht genügend Energie, kannst du die Energie aus deinem Autoakku verwenden.
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