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Autarkie – selbstbestimmt und autonom leben

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Immer mehr Menschen wollen sich auf das Wesentliche besinnen und autark leben. Ob Autarkie im Alltag tatsächlich funktioniert und wo du in welchen Lebensbereichen du sie ganz leicht umsetzen kannst, zeigt dieser Artikel.

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Was ist Autarkie?

Wenn es um Wohlstand und Sicherheit geht, liegt Deutschland im weltweiten Ranking ganz weit vorne. Eigentlich müssen wir uns über Lebensmittelknappheit, Strom- und Wärmeversorgung keine Sorgen machen. Nichtsdestotrotz haben die Auswirkungen des Klimawandels in den letzten Jahren gezeigt, dass sich das Blatt auch in Deutschland schnell wenden kann. Hochwasser, Dürren, Trinkwasserknappheit: Selbst hierzulande sind Katastrophen keine Seltenheit und können auf Dauer schnell zu einer Bedrohung werden, die unser Leben auf den Kopf stellen.

In diesem Zusammenhang wird daher immer öfter der Begriff „Autarkie“ genannt. Wenn man sich vor Augen führt, von welchen Dingen wir im Alltag abhängig sind, wird schnell deutlich, was Autarkie für uns bedeuten kann. Viele wollen unabhängig sein, selbstbestimmt leben und dem gewohnten Luxus den Rücken kehren.

Dass immer mehr Menschen weniger und bewusster konsumieren, der Solartechnologie den Vorzug geben und ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen, anstatt es im Supermarkt zu kaufen, zeigt, dass Selbstversorgung längst kein Trend mehr ist. Doch: Was bedeutet Autarkie eigentlich genau?

Der Begriff Autarkie lässt sich mit „Selbstständigkeit“ übersetzen. Das Ziel der Autarkie ist die Abkehr von gewohnten Dingen, Zwängen und Abhängigkeiten, um ohne fremde Hilfe (autark) zu leben und sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Oft wird Autarkie auch als Synonym für die Selbstversorgung genannt. Nachfolgend zeigen wir dir, in welchen Bereichen du autark leben kannst, was es bedeutet, Autarkie erfolgreich umzusetzen und weshalb Autarkie nicht nur auf dem Land im Trend liegt.

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Exkurs: Autarkie von Staaten und in der Volkswirtschaft

Autarkie kann auch von Staaten angestrebt werden. Wenn ein Land wirtschaftlich autark ist, dann besitzt oder erzeugt es selbst alles, was die Bürger darin zum Überleben benötigen. So wird der Außenhandel auf ein Minimum begrenzt und es herrscht keine politische Abhängigkeit von anderen Volkswirtschaften. Im Extremfall findet sogar keinerlei Außenhandel mit anderen Ländern statt und alles wird aus der eigenen Volkswirtschaft bezogen. Umgekehrt kann ein Land auch autark sein, wenn es seinen Bedarf auf das begrenzt, was in dem eigenen Staat an Gütern gewonnen, produziert und abgeworfen wird. Dadurch ist eine Nation nicht mehr wirtschaftlich abhängig von anderen Ländern und muss wirtschaftspolitisch weniger Kompromisse eingehen.

Doch Autarkie funktioniert auch im kleineren Rahmen: Nicht nur ein Staat kann zum Selbstversorger werden, sondern auch du als Einzelperson.

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Warum wollen Menschen autark leben?

Viele Menschen wollen autark(er) leben, weil sie dem Konsum bewusst den Rücken kehren möchten. So ist man nicht beteiligt am volkswirtschaftlichen Kampf rund um Rohstoffe und entzieht sich den Marktgegebenheiten des Außenhandels. So sehen sich viele Menschen in der Verantwortung, zum Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt beizutragen. Autarkie bedeutet, unabhängiger zu leben und auf bestimmte Dinge nicht unbedingt angewiesen zu sein. Mehr Autarkie kann gerade in Krisenzeiten von großem Vorteil sein. Wenn zum Beispiel der Strom und die Heizung ausfallen, kannst du deinen eigenen Strom aus der Gewinnung von Solarenergie beziehen – und wenn es Engpässe bei der Zulieferung von Lebensmitteln gibt, können Selbstversorger auf ihre eigenen Vorräte aus dem Garten zurückgreifen. Das sorgt für mehr Unabhängigkeit. Nicht zu vergessen ist zudem der ökologische Aspekt, der durch mehr Autarkie im Alltag gefördert wird. So musst du nicht auf importierte Rohstoffe zurückgreifen und kannst dafür sorgen, dass der Natur nicht zu viele Rohstoffe entzogen werden.

Indem du autarker lebst, dir über deine Versorgung Gedanken machst, deinen eigenen Strom produzierst und eigene Lebensmittel erntest, lebst du deutlich ruhiger und auch gesünder. Außerdem gestaltest du deinen Alltag unabhängig von Stromanbietern, Supermärkten und Tankstellen. So bewahrst du auch in Krisenzeiten einen klaren Kopf und kannst darüber hinaus jede Menge Geld sparen.

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Autarkie in den verschiedenen Lebensbereichen

Autarkie spielt in verschiedenen Bereichen des Lebens eine Rolle und ist nicht unbedingt abhängig davon, ob du auf dem Land lebst. Nachfolgend stellen wir dir verschiedene Bereiche vor, in denen du durch mehr Unabhängigkeit und Selbstversorgung freier von den Gegebenheiten des Marktes bist und erklären dir, wie du Strom erzeugen und eigene Güter produzieren kannst.

Autarkie beim Wohnen: autarke Wohnungen & Häuser

Gerade im Wohnbereich sind wir von vielen Dingen, wie zum Beispiel Strom, Wasser und der Wärmeversorgung, abhängig. Eine Wohnung und ein Haus, die vollkommen autark funktionieren? Für die meisten von uns kaum vorstellbar. Zugegeben: Ein eigenes Haus kannst du nach deinen eigenen Vorstellungen autark gestalten, jedoch lässt sich das Thema Autarkie auch in einer Mietwohnung realisieren, falls der Vermieter dafür offen ist.

Autarkie lässt sich zum Beispiel in puncto Wasserversorgung umsetzen – immerhin gibt es in Deutschland viele regenreiche Regionen, in denen du das Regenwasser auffangen kannst. Laut Trinkwasserverordnung darfst du es jedoch nur für die Bewässerung deines Gartens nutzen. Die Alternative könnte ein Brunnen sein, um dein eigenes Trinkwasser zu speisen. Der Bau ist zwar etwas kostenaufwendig und bedarf einer Genehmigung, allerdings rechnet sich die Gewinnung des eigenen Trinkwassers auf lange Sicht.

Wenn du ein Haus baust und von Beginn an autark leben möchtest, solltest du in ein Nullenergiehaus investieren, das den Wärme- und Strombedarf selbst decken kann. Noch besser sind Plusenergiehäuser, die mehr Energie produzieren können als sie verbrauchen. Bei einem kleineren Budget könnte gerade auf dem Land ein Tiny House oder ein alter Wohnwagen, den du in ein autarkes Heim umbaust, eine gute Alternative sein. Wer sich kein autarkes Haus oder Energiesparhaus leisten kann (oder möchte), kann auch in einer autarken Gemeinschaft auf einem Bauernhof leben. Dort ist eine gerechte Arbeitsteilung üblich, während alle Bewohner das ganze Jahr über gemeinschaftlich von den Erzeugnissen profitieren.

Autarkie in puncto Stromversorgung

Ohne Strom leben? Für die meisten von uns kaum vorstellbar. Strom ist für uns selbstverständlich, auch wenn uns der Gebrauch meist gar nicht bewusst ist. Angefangen vom Licht über die Nutzung von elektrischen Geräten bis hin zum Aufladen von Handy und Elektroauto: Strom ist aus unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Nichtsdestotrotz lässt sich Autarkie auch hier umsetzen.

Zu Beispiel mit einer Photovoltaikanlage, um seinen eigenen Strom zu produzieren, indem du das Sonnenlicht einspeist. Da die Ausbeute aufgrund des fehlenden Sonnenlichts im Winter etwas spärlicher ausfällt, kannst du zwar nicht vollkommen autark leben, jedoch bist du nicht gänzlich auf einen Stromanbieter angewiesen. Selbst mit kleinen Solarzellen lässt sich Autarkie praktisch umsetzen, indem du zum Beispiel dein Handy durch das Sonnenlicht auflädst oder Solarlampen verwendest. Wem das immer noch nicht ausreicht, kann die Photovoltaikanlage auch mit einem Blockheizkraftwerk kombinieren, dessen Abwärme für die Stromversorgung genutzt werden kann.

Autarkie beim Heizen

Heizen wird immer teurer – vor allem, wenn du noch eine Öl- oder Gasheizung nutzt. Ein Grund mehr, auch in diesem Bereich autark zu leben und deine Wärme selbst zu erzeugen. Am einfachsten geht dies mit einer Solarthermieanlage, um das Sonnenlicht über eine auf dem Dach installierte Solaranlage zu gewinnen und das Wasser mit der gewonnenen Energie aufzuwärmen. Ähnlich wie bei einer Photovoltaikanlage für die Stromgewinnung sind auch hier Grenzen gesetzt, da eine Solarthermieanlage nur bei Sonnenschein genügend Energie gewinnen kann. Eine Alternative können Wärmepumpen sein, die die Energie für die Wärmegewinnung aus der Luft oder dem Boden nutzen. Wird die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, kann der Strom, den sie für den Betrieb brauchen, aus dem Sonnenlicht gespeist werden.

Eine Alternative können Wärmepumpen sein, die die Energie für die Wärmegewinnung aus der Luft oder dem Boden nutzen. Wird die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, kann der Strom, den sie für den Betrieb brauchen, aus dem Sonnenlicht gespeist werden.

Autarkie bei der Versorgung mit Lebensmitteln

Immer mehr Menschen die auf dem Land leben legen sich einen Garten zu, um ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen und werden so zu Selbstversorgern. Auch Permakulturen liegen immer mehr im Trend. Wenn du auf deinem Grundstück viel Fläche zur Verfügung hat, kannst du als Selbstvorger großzügige Beete gestalten, in denen du Gemüse und Kräuter anbaust. In kleineren Gärten können Hochbeete als Nutzfläche herhalten. Solltest du nicht auf dem Land leben und keinen Garten haben, kannst du mit Töpfen, Balkonkästen und dem sogenannten vertikalen Gärtnern auch auf deinem Balkon einiges anbauen und ernten und so zu Deutschlands Selbstversorgungsgrad beitragen. Als Anfänger lohnt es sich, mit einfachen Pflanzen zu beginnen. Hierzu gehören zum Beispiel Radieschen, Beerenobst und Salate, die sich problemlos auf kleinen Flächen züchten lassen. So erntest du das Jahr über wortwörtlich erste Erfolge und bleibst motiviert auf deinem Weg zum Selbstversorger.

Autark konsumieren

„Do it yourself“ ist absolut in, allerdings sind in vielen Bereichen durchaus Grenzen gesetzt. Wenn du autark leben möchtest, gibt es viele Möglichkeiten, Dinge selbst herzustellen, anstatt sie im Supermarkt oder in der Drogerie zu kaufen und somit den eigenen Konsum zu reduzieren. Dies spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt, da du weniger Verpackungen verbrauchst und Energie sparst, die für die Herstellung von Kosmetika und der Wiederverwertung von Verpackungen verbraucht wird.

Im Internet gibt es viele Tipps, wie du Shampoo, Seife und Waschmittel selbst produzieren kannst. Anstatt etwas neu zu erwerben, kannst du alten Möbeln einen neuen Look verleihen (Upcycling) oder defekte Dinge reparieren (lassen). Autarkie bedeutet, nur das zu kaufen, was du wirklich brauchst und dich auf das Nötigste zu beschränken.

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12 Tipps für mehr Autarkie im Alltag

  • Stelle deine Kosmetika und Waschmittel selbst her.
  • Reduziere deinen Abfall. Upcycling kann hier ein wichtiges Thema sein.
  • Eigne dir Wissen an, wie du etwas selbst reparieren oder anbauen kannst.
  • Nutze mobile Lösungen (UMTS & LTE) für das Internet.
  • Kompostiere selbst.
  • Gehe zu Fuß oder fahre Rad, anstatt ständig das Auto zu nehmen.
  • Lade dein Laptop und Handy mit einem Solarpanel auf und leg dir eine Handwaschmaschine zu.
  • Kombiniere die Photovoltaik- und Solarthermieanlage mit einem Stromspeicher.
  • Nutze Förderungen vom Staat (KfW).
  • Mach dich mit den gesetzlichen Vorschriften vor dem Bau eines energieeffizienten Hauses vertraut.
  • Behalte die Kosten für ein autarkes Haus im Blick.
  • Nutze Smart Home.
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Autarkie funktioniert auch in kleinen Schritten

Autarkie ist ein großes Thema, das sich vielseitig umsetzen lässt – nicht nur im volkswirtschaftlichen Sinne, sondern auch im Privaten. Ob mit Solaranlage, Solarthermie, Blockheizkraftwerk oder Wärmepumpe: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dein Leben das ganze Jahr über autark zu gestalten. Selbst in Mietwohnungen lässt sich die Autarkie durch einen eigenen Garten oder Balkon umsetzen. Wer lieber klein anfangen möchte, kann sich ein Solarpanel zulegen und das Handy oder den Laptop über das Sonnenlicht aufladen oder Waschmittel und Kosmetika selbst herstellen.

Durch mehr Autarkie sorgst du dafür, dass Rohstoffe nicht im Übermaß gewonnen werden müssen und die Umwelt geschützt wird – außerdem bleibst du unabhängig und bist so stets für Krisenzeiten gewappnet. Vor allem aber tust du dir, deiner Gesundheit und der Natur etwas Gutes!

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