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Maßnahmen für mehr eMobility: Die Elektroauto-Förderung in der Schweiz
In der Schweiz ist die Förderung von Elektroautos vor allem Aufgabe der Kantone. Sie gewähren in einigen Fällen Förderbeiträge oder eine Ermässigung bzw. einen Erlass der Verkehrssteuer.
Inhalt des Blogartikels
- Trotz mässiger Förderung: In der Schweiz boomen die Elektroautos
- Die 3 Ebenen der Förderungen für Elektroautos in der Schweiz
- Ratlos im Förderdschungel? So behältst du den Überblick!
Trotz mäßiger Förderung: In der Schweiz boomen die Elektroautos
In der Schweiz ist die Förderung der Elektromobilität bisher erst zaghaft und in kleinen Schritten angelaufen. Grosse und vor allem einheitliche Fördermassnahmen, die auf dem gesamten Gebiet der Eidgenossenschaft verfügbar wären, gibt es mit einer kleinen Ausnahme noch nicht. Dabei hat der Trend zur Elektromobilität die Schweiz voll erfasst: E-Velos, E-Trotinetts, E-Mofas und Elektroautos prägen neuerdings die Strassen nicht nur in den Städten und Agglomerationen, sondern auch immer mehr auf dem Land und in den Bergregionen.
Die Zahlen des TCS sprechen für sich: 2020 waren 8,2 Prozent der in der Schweiz verkauften Autos elektrisch – ein Wert, der sogar über jenen in den Nachbarländern (Frankreich 6,7 Prozent, Deutschland: 6,6 Prozent, Österreich 6,4 Prozent, Italien 2,4 Prozent) liegt. Und das, obwohl in den Nachbarstaaten Kaufprämien von mehreren tausend Franken und steuerliche Erleichterungen den Umstieg auf klimafreundliche E-Autos auch finanziell besonders reizvoll machen.
Im Gegensatz dazu fallen die Förderbeiträge durch die öffentliche Hand in der Schweiz überschaubar aus. Denn eine einheitliche Förderlandschaft gibt es mit einer kleinen Ausnahme nicht. Vielmehr liegt es in der Kompetenz der Kantone, mit welchen finanziellen Subventionen und Steuererleichterungen sie die Elektromobilität, wenn überhaupt, unterstützen.
Durch die sehr unterschiedlichen Fördermassnahmen und -bedingungen der 26 Kantone würde ein gesamthafter Überblick den Rahmen sprengen. Anhand von exemplarischen Beispielen zeigen wir dir jedoch gern, wie gross die Unterschiede sind. Ebenso erfährst du, wie du schnell und sicher an die richtigen Auskünfte kommst. Denn eines ist gewiss: Mit dem Umstieg von einem klimaschädlichen Verbrenner, der ineffizient die fossilen Treibstoffe wie Benzin oder Diesel nutzt, zu einem klimafreundlichen, mit erneuerbaren Energien angetriebenen E-Auto, leistest du aktiv einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Die 3 Ebenen der Förderungen für Elektroautos in der Schweiz
Eine Besonderheit der Elektroauto-Förderungen ist, dass sie in 3 Kategorien unterteilt werden. Diese sind:
- Nationale Ebene
- Kantonale Ebene
- Kommunale Ebene
Nationale Ebene
Auf nationaler Ebene gibt es in der Schweiz nur eine Art der Förderung für E-Fahrzeuge: die Befreiung von der Automobilsteuer. Für alle aus dem Ausland importierten oder die wenigen in der Schweiz produzierten leichten Nutzfahrzeuge und Personenwagen fällt in der Regel die Automobilsteuer in Höhe von 4 Prozent des Fahrzeugwerts an.
Rein elektrisch angetriebene Autos sind komplett von dieser Steuer befreit. Allerdings obliegt es dem Händler, ob er diese Steuererleichterung an dich weitergibt. Auf jeden Fall lohnt es sich für Interessenten, beim Kauf eines neuen E-Autos den Händler zu fragen oder über einen Rabatt zu verhandeln.
Alle rechtlichen Details zur Automobilsteuer (Richtlinie R-68) findest du bei der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Kantonale Ebene
Ab hier wird es kompliziert: Jeder der 26 Kantone entscheidet selbst, ob und zu welchen Konditionen er die Elektromobilität fördert. Es gibt grosse Unterschiede, in welcher Höhe diese saubere und energieeffiziente Art der Fortbewegung bezuschusst wird. Das Spektrum reicht dabei von grosszügigen Einmalprämien und langfristigen Reduktionen der Motorfahrzeugsteuer bis zu Kantonen, die private Elektromobilität nicht mit einem einzigen Rappen fördern. In seltenen Ausnahmefällen kann es sogar passieren, dass saubere E-Autos höher besteuert werden als Verbrenner-PS-Boliden mit hohem Treibstoffverbrauch und entsprechend schlechten Abgaswerten.
Einige Beispiele:
Der Kanton Schaffhausen fördert neue Elektroautos mit einer einmaligen Prämie von bis zu 2.000 CHF. Es gilt ein maximaler Zuschuss von 25 Prozent der Gesamtinvestition, wobei der Grundpreis des Fahrzeugs nicht mehr als 60.000 CHF betragen darf. Das Gesuch muss digital eingereicht werden.
Ähnliche Regelungen gibt es im Kanton Wallis (Kaufprämie max. 3.000 CHF), im Tessin und im Kanton Thurgau (je max. 2.000 CHF). Teilweise muss allerdings nachgewiesen werden, dass ein Fahrzeug der gleichen Kategorie mit Verbrennungsmotor ausser Verkehr gesetzt wird. Die Nutzung von 100 Prozent erneuerbaren Energien für den Ladevorgang kann ebenfalls eine Förderbedingung sein.
Bei der Berechnung der kantonalen Motorfahrzeugsteuer gibt es grosse Unterschiede. Während es in vielen Kantonen keine Ermässigung oder Steuererleichterung gibt, können Fahrer von E-Autos in anderen Kantonen von Boni oder sogar einer Befreiung von der Verkehrssteuer profitieren. Sie zahlen im besten Fall nichts. Eine Übersicht über die Reglements in deinem Kanton findest du in dieser Tabelle des Bundesamts für Energie BFE.
Ein extremes Beispiel, das die Ungleichheiten in einigen Kantonen aufzeigt: Der Kanton Schwyz gewährt weder eine Kaufprämie noch eine Reduktion der Motorfahrzeugsteuer. Durch die Berechnung der Steuer nach Leergewicht und Leistung fällt diese für ein E-Auto sogar höher aus als für einen Wagen mit Verbrennungsmotor. Während ein zu 100 Prozent elektrisch angetriebener Tesla S 75 mit 1.364 CHF pro Jahr besteuert wird, fallen für einen 180 Gramm CO₂ pro 100 km ausstossenden Porsche 911 Carrera nur 1.132 CHF an. Der Grund dafür liegt im hohen Leergewicht von E-Fahrzeugen durch die schweren Batterien und der hohen Leistung.
Am gegenüberliegenden Ufer des Vierwaldstättersees im Kanton Nidwalden sind E-Autos (Energieetikette A) für 36 Monate ab Inverkehrsetzung von der Verkehrssteuer befreit. Es zeigt sich: Der Wohnort entscheidet.
Kommunale Ebene
Einige Städte und Gemeinden fördern neue E-Autos durch Förderbeiträge für die Anschaffung oder subventionieren die Installation von Ladestationen. Einen ersten Überblick über die Fördermassnahmen der Gemeinden findest du auf.
Ratlos im Förderdschungel? So behältst du den Überblick!
Damit du von den Förderbeiträgen der Kantone und Gemeinden profitieren kannst und die Investition in ein neues E-Auto oder in die Ladeinfrastruktur – so verfügbar – eine Subvention bekommst, raten wir dir den frühzeitigen Kontakt zu deinem Kanton bzw. deiner Gemeinde. Die Förderbeiträge und Konditionen ändern sich schnell. Einen ersten Überblick darüber, welche konkreten Förderungen an deinem Wohnort verfügbar sind, findest du bei Energiefranken.ch.
Übrigens: Viele Versicherungen fördern Fahrer von Elektroautos und bieten einen Rabatt von bis zu 20 Prozent. Auch hier lohnt es sich, die Angebote und Tarife zu vergleichen.
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Wusstest du schon?
Werden Elektroautos staatlich gefördert?
Abgesehen von der Befreiung der Automobilsteuer in Höhe von 4 Prozent bestehen in der Schweiz keine nationalen Fördermassnahmen für Elektroautos. Die Kantone und Gemeinden bieten aber in vielen Fällen Förderbeiträge respektive den Erlass oder Rabatte auf die Motorfahrzeugsteuer.
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