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Strom sparen mit der Wärmepumpe in der Schweiz

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

16.March 2021

Letztes Update

08.12.2021

Inhalt des Blogartikel

So kannst du mit der Wärmepumpe Strom sparen

Im Bereich der Gebäudeheizung gelten erneuerbare Energien wie Wärmepumpen als Schlüsseltechnologien und sind aus Sicht von Politik und Wissenschaft äußerst wichtig für die Energiewende. Wärmepumpen sind umweltfreundlich, benötigen für den Betrieb jedoch auch Strom. Wenn dieser grün ist, heizen sie nahezu klimaneutral. Aktuell liefern jedoch noch größtenteils klimaschädliche Kohlekraftwerke den Strom. Deshalb ist es so wichtig, mit der Wärmepumpe Strom zu sparen.

 

So funktioniert die Wärmepumpe

Von den über 119.000 genehmigten Wohngebäuden im Jahr 2019 wurden 46 Prozent mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Somit zählt das Heizen mit Umweltwärme durch eine Wärmepumpe zu den beliebtesten Systemen im Neubau. Kein Wunder, schließlich zieht sie aus 1 Kilowattstunde (kWh) Strom – für Antrieb und Pumpe – immerhin bis zu 5 Kilowattstunden Heizenergie.

Die Energie dazu holt sie sich aus der im Erdreich, im Grundwasser oder in der Luft gespeicherten Wärme. Vom technischen Prinzip her funktioniert die Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und gibt sie nach außen ab. Die Wärmepumpe entzieht dem Außenbereich Wärme und gibt sie nach innen (an das Haus) ab.

 

Effizienz und Stromverbrauch von Wärmepumpen

Wie bei allen anderen Wärmerzeugern, lassen sich zum Energieverbrauch keine allgemeingültigen Angaben machen. Zu viele Faktoren haben darauf einen Einfluss.

Um den Stromverbrauch und die Effizienz deiner Wärmepumpe zu ermitteln, benötigst du die Jahresarbeitszahl (JAZ). Die Jahresarbeitszahl beschreibt das Verhältnis der von der Wärmepumpe abgegebenen Wärmeenergie zu der dazu aufgenommenen elektrischen Energie – und zwar über den Zeitraum eines Jahres betrachtet. Je höher die JAZ ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe bzw. desto weniger Strom verbraucht sie. Die durchschnittliche Jahresarbeitszahl liegt heute je nach Wärmequelle zwischen 3 und 4,5. 

Übrigens: falls du in den Unterlagen der Hersteller nach der JAZ suchst, wirst du nicht fündig. In den Datenblättern ist nur der Coefficient of Performance (COP) aufgelistet. Das hat auch seinen Grund: Die Jahresarbeitszahl ist ein individueller über den Zeitraum eines Jahres ermittelter Wert. Die Leistungszahl COP wird hingegen unter definierten Idealbedingungen im Labor gemessen. Dadurch lassen sich die Wärmepumpensysteme verschiedener Hersteller hinsichtlich ihrer Leistung miteinander vergleichen.

Der COP und die Heizleistung der Wärmepumpe sind abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen der Wärmenutzung und Wärmequelle (Erdreich, Wasser, Luft). Je höher die Wärmequellentemperatur und je geringer die Vorlauftemperatur ist, desto besser ist die Arbeitszahl. In der Praxis gilt also für beide Leistungszahlen: je höher sie sind, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Eine JAZ bzw. ein COP von 5 bedeutet somit, dass aus einem Teil elektrischer Energie das 5-fache an Wärmeenergie gewonnen werden kann.

Tipp: Auf der Website des Bundesverbandes Wärmepumpe e.V. gibt es einen Rechner zur Ermittlung der JAZ nach VDI 4650 verschiedener Wärmepumpen.

 

Stromkosten einer Wärmepumpe

Leider kennt der Strompreis in Deutschland nur eine Richtung: die nach oben. Im Juli 2020 kostete eine Kilowattstunde Strom durchschnittlich 30,91 Cent. Vor 10 Jahren waren es rund 24 Cent. Für Wärmepumpenstrom zahlst du heute im Durchschnitt rund 22,5 Cent/kWh (Stand 2020). Damit liegen die Stromkosten einer Wärmepumpe höher als die Betriebskosten für Heizöl, Erdgas oder Pellets. Allerdings benötigst du mit einer Wärmepumpe nur 20 bis 25 Prozent Energie, um 100 Prozent Heizwärme zu erhalten. Noch dazu gibt es attraktive Förderungen für Wärmepumpen.

Stromkosten bei einer jährlichen Heizleistung von 10.000 Kilowattstunden

Art der Wärmepumpe

Jährlicher Stromverbrauch

(Kilowattstunde)

Jährliche Stromkosten
(Stromtarif: 0,225 Euro pro Kilowattstunde)

Luftwärmepumpe

3.809 kWh

Circa 857 Euro
(= 3.809 kWh x 0,225)

Sole-Wasser-Wärmepumpe

2.552 kWh

Circa 574 Euro
(= 2.552 kWh x 0,225)

Wasser-Wärmepumpe

2.138 kWh

Circa 481 Euro
(= 2.138 kWh x 0,225)

 

Stromsparen beim Wärmepumpenbetrieb

Wenn dir die Kosten für den Wärmepumpenstrom zu hoch sind, kannst du dich natürlich auch für eine gasbetriebene Wärmepumpe entscheiden. Dies bietet sich beispielsweise dann an, wenn bereits ein Erdgasanschluss vorhanden ist. Allerdings werden die meisten Wärmepumpen elektrisch angetrieben – entsprechend groß ist daher auch das Angebot. Es ist daher ratsam, dass du folgende Tipps beachtest, um mit deiner Wärmepumpe Strom zu sparen.

Wahl der Wärmequelle

Wie die Tabelle weiter oben zeigt, kannst du den Strompreis allein durch die Wahl der Wärmquelle beeinflussen. Allerdings ist die Art der Wärmequelle auch von dem energetischen Standard des Hauses und den örtlichen Gegebenheiten (Fläche, eventuell ist eine Genehmigung erforderlich) abhängig.

Wärmepumpentarife vergleichen

Eine weitere Möglichkeit ist der Tarifvergleich. Viele Vergleichsportale weisen einen Wärmepumpentarif aus, was den Vergleich und einen Wechsel natürlich erheblich vereinfacht. Den Wechsel kannst du direkt online abschließen. Das Vergleichsportal kümmert sich um den Kontakt zum neuen Stromanbieter und dieser um alle weiteren Formalitäten inklusive der Kündigung des alten Vertrags.

Installation einer Hybridheizung

Gerade für Bestandsgebäude kann es aus wirtschaftlicher Sicht günstiger sein, eine neue Heizung zu kaufen und/oder die vorhandene Gas-, Öl- oder auch Pelletheizung durch eine Wärmepumpe zu ergänzen. Hier bietet sich vor allem der Einsatz einer Luftwärmepumpe an, da diese ohne großen baulichen Aufwand und ohne Kosten für die Wärmequellenerschließung auskommt.

Die Wärmepumpe übernimmt die Grundleistung. Die Gas-Brennwertheizung beispielsweise geht nur dann in Betrieb, wenn es draußen ganz besonders kalt ist oder erhöhter Bedarf besteht, zum Beispiel für das Warmwasser. Die Hybridheizung wird automatisch über eine intelligente Steuerung geregelt.

Kombination mit direkter Solarenergie

Bei optimalen Bedingungen und einer guten Planung kann eine Photovoltaikanlage den großen Teil der Stromversorgung übernehmen. Allerdings produziert eine Photovoltaikanlage, wie sie auf Einfamilienhäusern üblich ist, viel zu wenig Solarstrom, um eine Wärmepumpe allein zu betreiben. Denn im Winter, wenn die Wärmepumpe auf Hochtouren läuft, sind die Solarerträge am niedrigsten. Ein Solarspeicher könnte hier helfen. Es stellt sich dann allerdings die Frage, ob das derzeit wirtschaftlich möglich ist.

Wärmedämmung

Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet, muss auch das Umfeld stimmen. Dazu zählen eine gute Wärmedämmung, niedrige Vorlauftemperaturen und möglichst Flächenheizungen wie eine Fußbodenheizung. Im Neubau ist das alles kein Problem. Im Bestand können dadurch hingegen beträchtliche Mehrkosten entstehen.

Grundsätzlich kannst du zusätzlich alle Maßnahmen zur Kostensenkung einsetzen, die auch bei klassischen Heizungen empfohlen werden: Eine optimale Raumtemperatur, richtiges Lüften, eine regelmäßige Heizungswartung und unnötigen Verbrauch vermeiden.

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