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Fördermittel für moderne und klimafreundliche Heizungen in der Schweiz
Im Rahmen der Energiestrategie 2050 wird der Ersatz von alten Heizanlagen gegen effiziente Modelle mit erneuerbaren Energien gefördert. Die Förderangebote und -höhen unterscheiden sich je nach Kanton.
Inhalt des Blogartikels
- Förderungen für eine neue Heizung: Welche Zuschüsse gibt es vom Bund und den Kantonen?
- Warum ist es so wichtig, dass der Heizungsersatz öffentlich gefördert wird?
- Bei welchen Voraussetzungen solltest du über eine neue Heizung nachdenken?
- Mit welchen Kosten musst du für deine neue Heizungsanlage rechnen?
- Das Gebäudeprogramm – die Basis der Förderungen beim Heizungsersatz
- In der Regel notwendig: Der GEAK Plus
- Welche Heizungssysteme erhalten Fördergelder?
- Einreichen deines Gesuchs – erfolgreich mit einem Profi!
Förderungen für eine neue Heizung: Welche Zuschüsse gibt es vom Bund und den Kantonen?
Der Austausch von ineffizienten und klimaschädlichen Heizungen hat in vielen Haushalten, nicht nur im Rahmen von Renovationen, bereits begonnen. Mehr und mehr Eigentümer setzen dabei auf erneuerbare Energien, die neben ihrer positiven Wirkung auf den Klimaschutz auch die regelmässigen Betriebs- und Stromkosten senken. Die Anschaffungskosten für eine neue Heizanlage, die mit Holz/Pellets, über eine Wärmepumpe oder mit Solarthermie betrieben wird, sind hoch. Um Anreize zu schaffen und den Einbau von modernen Heizungssystemen auch finanziell zu unterstützen, gibt es vonseiten des Bundes und der Kantone attraktive Förderungen, von denen auch du profitieren kannst.
Welche Möglichkeiten zur Förderung bestehen und wie du an diese finanzielle Unterstützung kommst, klären wir in diesem Beitrag.
Warum ist es so wichtig, dass der Heizungsersatz öffentlich gefördert wird?
Rund 60 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs verbrauchen die Schweizer für die angenehme Temperierung der eigenen vier Wände sowie für das warme Wasser. Grosse Teile der Heiz- und Warmwasseranlagen arbeiten dabei bis anhin mit klimaschädlichen fossilen Brennstoffen, vor allem mit Öl und Gas. Bei der Verbrennung dieser Stoffe entsteht viel CO₂, das sich bekanntermassen negativ auf die Erderwärmung auswirkt. Um diesen grossen Brocken am Gesamtenergieverbrauch zu senken, setzt die Schweiz auf die Förderung von nachhaltigen und klimafreundlichen Heizsystemen.
Dabei gibt es einen Dschungel an Fördermöglichkeiten, die teilweise vom Bund, von den Kantonen und in Einzelfällen auch von den Gemeinden oder privaten Unternehmen offeriert werden. Ein Ziel haben alle Förderungen: den Ausstoss an klimaschädlichen Emissionen zu senken. Ein positiver Nebeneffekt: Moderne Heizungen senken die jährlichen Heiz- und Nebenkosten auf lange Zeit. So freut sich nicht nur das Klima, sondern auch dein eigener Geldbeutel.
Bei welchen Voraussetzungen solltest du über eine neue Heizung nachdenken?
Auf den ersten Blick scheinen die Kosten für die Installation einer neuen Heizung sehr hoch. Zusammen mit der technischen Ausstattung sind vor allem die Arbeitsstunden des Installateurs echte Preistreiber. Durch einen etwas genaueren Blick auf die jährlichen Kosten für Verbrauch und Wartung kann sich eine neue Heizung aber innert einiger Jahre rentieren. Trotz der grossen Investition sinken die jährlichen Kosten und du sparst langfristig gesehen Geld. Dadurch lohnt sich in vielen Fällen auch der Austausch von noch funktionierenden Anlagen. Durch moderne Heizanlagen leistest du deinen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Ein Anhaltspunkt, ob deine alte Heizung noch einigermassen effizient arbeitet oder bereits dringend ausgetauscht werden sollte, kann dir die Energieetikette GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone) liefern. Du kannst auch einen professionellen Energieberater beiziehen, der durch sein Know-how eine ehrliche Abschätzung dazu abgeben kann, ob eine neue Heizung in deinen vier Wänden sinnvoll ist.
Mit welchen Kosten musst du für deine neue Heizungsanlage rechnen?
Eine neue Heizung, professionell eingebaut von einem Installateur und auf maximale Effizienz getrimmt, hat ihren Preis. Neben den Kosten für die Technik fallen auch die in der Schweiz traditionell hohen Arbeitskosten ins Gewicht.
Als Richtwert solltest du – auf Basis eines Einfamilienhauses – ungefähr mit den Kosten in der folgenden Übersicht rechnen. Allerdings unterscheiden sich die Preise je nach technischer Herausforderung, Arbeitszeit und Umfang der Massnahmen teilweise erheblich! Ebenso sind regionale Preisunterschiede üblich.
Wärmepumpe: 17.000 bis 39.000 CHF
Solarthermieanlage: 10.000 bis 20.000 CHF
Pelletheizung/Holzheizung: 20.000 bis 35.000 CHF
Brennstoffzelle: 30.000 bis 50.000 CHF
Das Gebäudeprogramm – die Basis der Förderungen beim Heizungsersatz
Die Grundlage für das Gebäudeprogramm ist das harmonisierte Fördermodell der Kantone von 2015. Dabei ist das Gebäudeprogramm breit aufgestellt, es unterstützt private Haus- und Wohnungsbesitzer mit Fördergeldern in diesen Bereichen:
- Wärmedämmung der Gebäudehülle.
- Ersatz einer mit fossilen Brennstoffen oder konventionell-elektrisch betriebenen Heizung durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch Anschluss an ein Wärmenetz.
- Umfassende energetische Sanierungen (komplett oder in Etappen).
- Neubauten mit Minergie P-Standard.
Im Rahmen dieses breit aufgestellten und für viele Zielgruppen verfügbaren Förderangebots sind grosszügige Zuschüsse verfügbar.
In der Regel notwendig: Der GEAK Plus
In der Schweiz sind die Förderungen und die Entscheidung darüber eine Aufgabe der Kantone. Sie entscheiden und legen fest, welche Massnahmen zu welchen Bedingungen und in welchem Umfang sie fördern. Dabei unterscheiden sich die Vorgaben von Kanton zu Kanton teilweise stark.
In den meisten Kantonen braucht es als ersten Schritt den GEAK Plus. Er ist der Beginn, um Förderungen bei der Sanierung deiner Heizung zu erhalten. Der GEAK Plus ist dabei im Vergleich zum normalen GEAK umfangreicher und enthält einen detaillierten Beratungsbericht. Dieser Bericht enthält bis zu drei Varianten, die einen möglichen Weg zur energetischen Sanierung einer Liegenschaft aufzeigen. Dadurch soll den Eigentümern der Liegenschaft die Entscheidung vereinfacht werden, entsprechend der individuellen Möglichkeiten, Bau- und Sanierungsmassnahmen komplett oder etappiert zu realisieren.
Der GEAK Plus zeigt dir in einer ersten Berechnung auch auf, welche Förderbeträge für dich verfügbar sind. Dadurch kannst du frühzeitig die Gesamtinvestition, abzüglich der Förderungen, für den Ersatz deiner Heizanlage abschätzen. Da der GEAK Plus durch einen Fachmann erstellt wird, ist er in den meisten Kantonen für den Erhalt von Förderungen notwendig. In vielen Kantonen erhältst du für die Erstellung eines GEAK Plus eine Förderung von mehreren Hundert Franken.
Unser Tipp: Die Ausstellung des GEAK Plus kostet je nach Gebäude, Region und Honorar des Fachmanns unterschiedlich viel. Es macht daher Sinn, wenn du mehrere Offerten mit genauem Leistungsbeschrieb einholst. Einen Experten aus deiner Region findest du direkt auf den Seiten des GEAK.
Welche Heizungssysteme erhalten Fördergelder?
Wärmepumpe
In vielen Kantonen gibt es Fördergelder für den Ersatz einer fossilen Heizanlage gegen eine Wärmepumpe, wobei die Anlage in den meisten Fällen eine Zertifizierung gemäss dem Wärmepumpen-System-Modul haben muss. Auch im Rahmen des schweizweiten Förderprogramms Myclimate kannst du je nach Kanton zusätzliche Förderungen von bis zu 2.000 CHF für die Installation einer Wärmepumpe erhalten.
Solarthermie
Je nach Kanton erhältst du für die Nutzung der Sonnenenergie zur Warmwassererwärmung und zur Unterstützung deiner Heizung Förderungen. Dabei unterteilen sich die Fördersummen meist in pauschale Beträge und variable Komponenten, die abhängig von der Gesamtleistung des neuen Heizungssystems sind.
Pellet-/Holzheizung
Der nachwachsende und in der Schweiz ausreichend verfügbare Rohstoff Holz ist ein sparsamer und CO₂-neutraler Brennstoff. Pelletheizungen sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, profitieren aber von relativ günstigen Brennstoffpreisen und sind ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Neben festen Förder-Pauschalbeträgen sind je nach Kanton auch variable Förderbeiträge entsprechend der Leistungsfähigkeit der Heizanlage üblich.
Brennstoffzellen
Einheitliche Förderprogramme für Brennstoffzellen gibt es noch nicht. Allerdings bieten einzelne Gemeinden und Energiewerke verschiedene Fördermöglichkeiten an. Wenn du dich für Brennstoffzellen interessierst und für die Installation einer derartigen Anlage Förderungen beziehen möchtest, hängen die Chancen daher vor allem von deinem Wohnsitz ab.
Einreichen deines Gesuchs – erfolgreich mit einem Profi!
Für Laien ist es praktisch unmöglich, den Förderdschungel beim Austausch von alten Heizungen gegen moderne Systeme zu durchschauen. Je nach Wohnort und Kanton unterscheiden sich die Förderungen teilweise erheblich. Wir empfehlen daher frühzeitig den Rat eines Fachmannes einzuholen. Er kann direkt bei dir vor Ort die Ist-Situation prüfen und bei der Entscheidung zu einer neuen und klimafreundlichen Heizanlage auch das Angebot an Förderungen in deinem Kanton miteinbeziehen.
Um Förderungen zu erhalten, ist in den meisten Kantonen die Beiziehung eines Experten, z. B. eines Energieberaters für die Ausstellung eines GEAK Plus, vorgeschrieben. Dafür erhältst du in den meisten Fällen für diesen Aufwand auch Fördergelder. Alternativ steht auch die Impulsberatung von EnergieSchweiz zur Verfügung. Ein guter Fachmann kennt sein Metier, hat einen Überblick über die Förderangebote und entscheidet dann gemeinsam mit dir, welche klimafreundliche und hocheffiziente Heizung für dich infrage kommt. Er unterstützt dich natürlich auch bei der Gesuchstellung für alle verfügbaren Förderungen.
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