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Solarkataster in der Schweiz

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

10.January 2022

Letztes Update

10.01.2022

Solarkataster in der Schweiz: So unterstützt dich das Tool

Bevor du dich für eine Solaranlage entscheidest, musst du klären, ob sich dein Dach oder deine Fassade dafür eignen. Der Solarkataster hilft dir dabei.

Inhalt des Blogartikels

Das Katasterwesen der Schweiz ist hoch entwickelt

Die Schweiz ist genauestens kartiert. Die Oberaufsicht über das Katasterwesen liegt beim Bund. Der einzelne Kanton organisiert die Führung des Katasters. Dabei besteht das schweizerische Katasterwesen aus 3 Pfeilern – der amtlichen Vermessung, dem Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (ÖREB) und dem Grundbuch.

Diese 3 verschiedenen Bestandteile sorgen dafür, dass die Frage des Grundbesitzes sowie vieler weiterer Eigenschaften und Hinweise zu den Parzellen in der Schweiz gespeichert sind und einfach abgerufen werden können. So enthält der ÖREB-Kataster verschiedene Eigentumsbeschränkungen, die der Bund in das digitale System eingepflegt hat. Zusätzliche Eigentumsbeschränkungen kommen vom jeweiligen Kanton dazu und ergänzen den Kataster. Der Abruf der Daten erfolgt entweder dynamisch oder statisch als PDF-Dokument, zum Beispiel für die Erteilung einer Baubewilligung oder eines Hypothekarkredits.

 

Der Solarkataster hat eine wichtige Funktion vor der Installation einer Solaranlage

Ein Solarkataster funktioniert ähnlich: Er übernimmt, heute in der Regel digitalisiert und online am Computer als Karte oder Luftbild direkt bei den Behörden abrufbar, sämtliche Informationen, die zu einem Grundstück und dessen Eignung für die Nutzung der Sonnenkraft vorhanden sind.

Durch die zunehmende Beliebtheit und Bedeutung von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung sowie von Solarthermieanlagen für die Warmwasserversorgung und/oder Heizungsunterstützung ist dieses Tool zu einem wichtigen Hilfsmittel für Planer und Interessierte geworden. Mit wenigen Klicks kannst du in einem gut aufgebauten Solarkataster exakt herausfinden, wie stark sich einzelne Dachflächen eines Gebäudes für die Nutzung der Sonnenenergie eignen. Diese Funktion ist nicht nur für Immobilienbesitzer von grosser Bedeutung, auch Bauherren oder Kaufinteressenten können so frühzeitig erfahren, wie es um die Nutzung der Sonnenkraft an einem Gebäude steht.

 

Die Bedeutung des Solarkatasters in der Schweiz nimmt zu

Erneuerbare Energien übernehmen immer stärker die Funktion von fossilen Energieträgern im Schweizer Gebäudepark. Allerdings herrscht bei vielen Interessen noch Unsicherheit, wo regenerative Energie verfügbar ist und wie sie genutzt werden kann, um langfristig und ohne grosses Kostenrisiko vom Umstieg auf die Solarkraft zu profitieren.

Ein gut entwickelter Solarkataster nimmt dabei gleich mehrere Faktoren in seine Bewertung eines Grundstücks respektive der Dachfläche auf. Dazu zählen die Dachausrichtung zum Stand der Sonne, die Dachneigung, die am Standort vorhandene Globalstrahlung sowie Einflüsse durch die Verschattung, die sich mit den Jahreszeiten erheblich verändern kann.

Mit diesen Werten, die über die Jahre in die immer besser werdenden Solarkataster eingearbeitet wurden, lässt sich heute eine informative Bewertung eines Standorts bereits ohne viel Aufwand ganz einfach online abrufen.

 

So kommst du mit dem Schweizer Solarkataster an alle Informationen, die du brauchst

In der Schweiz steht ein nationaler Solarkataster zur Verfügung. Dieses Geoportal-Tool zur Analyse des Solarpotenzials deckt alle Gemeinden respektive Bebauungen an allen Orten in der Schweiz ab. So kannst du vom Hochhaus bis zur Alphütte eine standortgenaue Abfrage starten und erste Hinweise zur Eignung einer Dachfläche für die Nutzung der Sonnenkraft erhalten.

Der Solarkataster in der Schweiz ist eine Dienstleistungen-Kooperation zwischen dem Bundesamt für Energie BFE, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz und dem Bundesamt für Landestopografie swisstopo. Dieser schweizweite Solarkataster ersetzt die einzelnen Geoportale der Kantone. Teilweise kannst du aber die alten Karten oder Luftbilder der Behörden noch über das Geoportal deines Kantons abrufen und so einen Vergleich durchführen.

 

Das musst du beim Abruf der Informationen beachten

Im Solarkataster der Schweiz kannst du nach Eingabe der Adresse deiner Immobilie oder durch das Zoomen und Anklicken des Daches erste Informationen zur Eignung der Dachfläche für die Nutzung von Photovoltaik respektive Solarthermie bekommen. Die exakte digitale Erfassung erlaubt eine Einteilung in Klassen, die nach den Kriterien Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigung und Verschattung bestimmt werden:

  • hervorragende Eignung
  • sehr gute Eignung
  • gute Eignung
  • mittlere Eignung
  • geringe Eignung

Im weiteren Verlauf erhältst du wichtige Hinweise zur wirtschaftlichen Nutzung deiner Dachflächen. Anhand von Berechnungsbeispielen zeigt dir der Solarkataster das Potenzial für Photovoltaik an. So erhältst du einen ersten Hinweis dazu, welche Möglichkeiten deine Immobilie zur klimafreundlichen und autarken Produktion von Strom mittels Solarmodulen bietet.

Im weiteren Verlauf der Abfrage greift der Solarkataster der Schweiz auch Daten zur Solarthermie auf. Er nennt dir einen ersten Richtwert, mit wie vielen Kilowattsunden an Solarwärme du bei deinem Dach rechnen kannst und wie hoch das Einsparpotenzial bei den Heizkosten ausfällt. Es folgen weitere Kennwerte zur Dachfläche und der mittleren sowie gesamten Sonneneinstrahlung pro Jahr.

Übrigens: Durch Auswählen der Funktion «Fassade» erhältst du auch eine erste Berechnung der Solartauglichkeit deiner Gebäudefassaden. Auch hier kannst du je nach Eignung eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage installieren.

 

Die Solarpotenzialanalyse gibt erste Hinweise: Eine genaue Prüfung ist notwendig

Der Solarkataster dient vor allem dazu, eine erste Möglichkeit zur Analyse der Eignung einer Dachfläche respektive Fassade für die Nutzung der Sonnenenergie zu geben. Allerdings ist eine genaue Beurteilung und individuelle Beratung durch einen Solarprofi notwendig. Er prüft die Situation vor Ort direkt am Gebäude, kennt sich auch mit der Organisation der Baubewilligungspflicht und Baufähigkeit durch die Behörden aus, führt dich durch die Planung und kann dich im besten Fall auch zu den Förderbeiträgen von Bund, Kantonen und Gemeinden beraten.

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