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Österreichs Energiewende: Ziele & Maßnahmen

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

10.June 2021

Letztes Update

10.12.2021

Energiewende in Österreich

Österreich setzt sich bei der Energiewende hohe Ziele. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll das Land bis 2030 zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

Inhalt des Blogartikels

Warum ist die Energiewende notwendig?

Die Energiewende ist ein globales Projekt. Nur wenn alle sich daran beteiligen, kann es noch gelingen, die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels und der Erderwärmung abzuschwächen. Für den Erfolg ausschlaggebend sind dabei viele Ebenen: von internationalen Abkommen bis hin zum Verhalten des Einzelnen. Du fragst dich, wie du aktiv zum Gelingen der Energiewende beitragen kannst?

Der Begriff Energiewende stammt ursprünglich aus der Wissenschaft und Forschung. Nur langsam ist er auch im Sprachgebrauch der Bevölkerung angekommen. Bereits frühzeitig gab es allerdings warnende Stimmen, die vor Entwicklungen wie der Erderwärmung gewarnt und langfristig zu einer Energiewende aufgerufen haben.

Unter dem Begriff Energiewende versteht man den Austausch von fossilen gegen erneuerbare Energieträger, um den Bedarf an Energie zu decken. Dieser Prozess ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Allerdings zeigt sich, dass Österreich schon heute in vielen Bereichen führend ist. So stammten bereits 2020 knapp 80 Prozent der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien – im Vergleich zu den EU-27 mit nur 38 Prozent ein beachtlicher Wert, insbesondere auch durch den kompletten Verzicht auf die Atomkraft.

Bis 2030 soll der Strombedarf in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Vor allem die Tatsache, dass in Österreich bereits sehr früh auf die Wasserkraft gesetzt wurde, trägt zum Erfolg bei. Allerdings ist die Stromversorgung ein Teilbereich: Nur durch Maßnahmen in allen klimarelevanten Bereichen lassen sich die schwerwiegenden Folgen durch die Erderwärmung reduzieren.

 

Die Säulen der Energiewende in Österreich

Neben europäischen Vereinbarungen zählen für Österreichs Weg zu einem nachhaltigen Energiesystem auch die globalen Abkommen, zum Beispiel das Pariser Abkommen von 2015. Mit diesen Verträgen verpflichtete sich das Land, in genau definierten Perioden die Ziele zum Klimaschutz umzusetzen. Ein essenzieller Bestandteil davon ist die Energiewende, die durch Innovationstreiber und Leuchtturmprojekte bereits auf den Weg gebracht wurde.

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) wurden Anfang 2021 auch gesetzlich die Weichen dazu gestellt, den Energiesektor fit für die Zukunft und neutral für das Klima zu machen. Der Zeitraum für die Umsetzung erscheint knapp, aber realistisch: Bis 2030 wird Strom in Österreich zu 100 Prozent aus sauberen Energieträgern stammen. Dabei werden nicht nur die großen Stromproduzenten beachtet. Energiegemeinschaften werden es in Zukunft möglich machen, dass jeder Strom erzeugen, speichern und verbrauchen kann. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist bis 2030 ein jährliches Budget von 1 Milliarde Euro vorgesehen.

Das Ziel ist dabei eindeutig: Österreich will bis ins Jahr 2030 seinen kompletten Strombedarf durch erneuerbare Energien, konkret aus Biomasse, Windkraft, Wasserkraft und Sonnenenergie, decken. Die wichtigste Rolle übernimmt dabei die Wasserkraft, die in Österreich traditionell eine starke Stellung hat.

Herausfordernd wird die Energiewende in den Bereichen der Mobilität und insbesondere auch bei der Wärmeerzeugung für Haushalte. Diese Sektoren sind nach wie vor stark von fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas abhängig. Durch eine Anpassung des Mobilitätsverhaltens sowie die gezielte Sanierung und Umstellung auf andere Energieträger wird auch in diesen Bereichen langfristig ein klimagerechteres Handeln möglich.

 

Smarte Systeme im Bereich der Wärmeversorgung

Im Zuge der Energiewende wird es notwendig sein, die Wärmeproduktion in den einzelnen Haushalten anzupassen. Dezentrale Heizungsanlagen oder Warmwasserspeicher sind häufig effizienter, wenn sie durch regionale Versorgungssysteme ersetzt werden. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Pellets, Solarenergie oder Erdwärme sind nur einige Beispiele.

Eine realistische Chance für die Zukunft, vor allem in Anbetracht der zügig voranschreitenden Entwicklung dieser Technologie, ist die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Sie kann schnell dazugeschaltet werden, wenn auf dem Strommarkt der Bedarf steigt und erneuerbare Energiequellen diesen nicht decken können. Durch Speicheranlagen ist es möglich, in der warmen Jahreszeit Wärme zu speichern und diese dann in den kalten Monaten an die Konsumenten zu liefern. Allerdings wird es noch dauern, bis diese Techniken so ausgereift sind, dass sie sich auch für Privathaushalte eignen.

 

Bauen und Sanieren: Ein wichtiger Bestandteil der Energiewende

Die Energiewende besteht aus vielen verschiedenen Bausteinen, die nur gemeinsam den Weg zum Erfolg ebnen. Um auch im Wohnsektor bessere Ziele zu erreichen, setzt die Bundesregierung auf eine Förderpolitik, von der auch Privathaushalte profitieren. Dabei werden unter anderem die Bereiche Photovoltaik, Solaranlagen, E-Mobilität und auch die thermische Sanierung von Gebäuden unterstützt.

Der Grund dafür: Maßnahmen und Anreize zur Reduzierung des Energiebedarfs helfen signifikant dabei, die Ziele der Energiewende schneller zu erreichen und den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu reduzieren. Noch gibt es hier viele offene Baustellen: Insbesondere Altbauten sind schlecht gedämmt, verfügen über ineffiziente Heizungsanlagen und eine energieintensive Warmwasseraufbereitung. Meistens wird dabei auch noch auf die fossilen Brennstoffe Öl und Gas gesetzt. Auch scheuen viele Eigentümer die anfangs hohen Kosten, die sich erst langfristig amortisieren. Schwierig ist die energetische Sanierung im Bereich von Immobilien, die unter Denkmalschutz stehen, da insbesondere Anpassungen an der Außenhaut eines Gebäudes das Erscheinungsbild verändern. Das Bundesdenkmalamt zeigt sich aber gesprächsbereit.

 

Dein Beitrag als Privatperson: 5 effiziente Tipps

Das Prinzip ist einfach: Nur wenn jeder Einzelne seinen Beitrag zur Energiewende leistet, wird sie auch erfolgreich sein und die Gefahren durch den Klimawandel werden reduziert. Dein Stromverbrauch und weitere Maßnahmen in deinem Lebensumfeld tragen dazu bei, deinen persönlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

  1. Finde die Stromfresser in deinem Haushalt
  2. Erneuerbare Energien unterstützen
  3. Vermeide Wärmeverluste
  4. Energiebewusstes Verhalten
  5. Dreh die Heizung zurück

Vor allem alte Elektrogeräte benötigen richtig viel Strom. Frage dich, ob du sie wirklich brauchst oder gegen neue Geräte ersetzen kannst. Auch der Stand-by-Betrieb frisst häufig unverhältnismäßig viel Strom im Vergleich zum Komfortgewinn.

Prüfe die Herkunft deines Stroms und wechsle zu einem Ökostrom-Tarif.

Heizungsrohre verkleiden oder das Haus dämmen – beides kann dabei helfen, Wärmeverluste zu reduzieren.

Stoßlüften statt Kippen und ein korrekt eingestelltes Heizungsthermostat sparen Energie.

Wenn du nicht zu Hause bist, brauchst du es nicht so warm. Programmierbare Heizkörperthermostate helfen dabei.

Sondertipp: Heizen ist sehr energieintensiv! Moderne Heizungsanlagen bieten ein hohes Einsparpotenzial.

 

Mit mehreren Maßnahmen zum Erfolg

Neben vielen einfachen Maßnahmen, durch die du selbst in deinem Alltag deinen Beitrag leisten kannst, sind größere Projekte wie die energetische Sanierung oder der Einbau von Photovoltaik oder Solarthermie etwas komplizierter. Kompetente Energieberater und attraktive Förderprogramme helfen dir aber dabei, auch die großen Projekte in deinen vier Wänden anzugehen. Welche Förderungen aktuell verfügbar sind, findest du auf Österreich.gv.at.

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