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- So kannst du dich in Österreich autark ernähren
Autark ernähren für ein besseres Leben
Lebensmittelrückrufe und vertrocknete Kräuter im Supermarktregal kennt sicher jeder. Nimm die Themen autarke Ernährung und autarkes Leben daher selbst in die Hand.
Inhalt des Blogartikel
- Autark ernähren vs. Supermarkteinkauf
- Durch den eigenen Anbau autark ernähren
- Gehe deine autarke Ernährung planvoll an
- Es lohnt sich, sich autark zu ernähren
Autark ernähren vs. Supermarkteinkauf
Grundsätzlich bedeutet Autarkie, eigenständig und selbstbestimmt zu leben. Dazu zählt auch die Selbstversorgung mit Lebensmitteln. Und das fängt schon im Kleinen an, beispielsweise mit den selbst gezogenen Kräutern auf der Fensterbank. Aber warum in puncto unabhängiges Leben nicht einen Schritt weiter gehen? Sicher hast auch du schon einmal selbst gepflanzte Tomaten von einem Freund oder Nachbarn probiert und erstaunt festgestellt, wie viel Geschmack möglich ist – von der Frische einmal ganz abgesehen. Das ist kein Vergleich zu unter großem Energieaufwand in Treibhäusern gezüchteten Tomaten.
Allein die Lagerung im Supermarkt kann einem die Freude am Kochen und Essen vermiesen. Ein falscher Griff und eine von den in Folie verpackten Paprika ist eingedellt, wird schnell braun und fängt das Faulen an. Und wer keinen Blick in den Eierkarton riskiert, stellt dann zu Hause fest, dass 1 bis 2 Eier angeschlagen sind.
Allerdings bekommst du im Supermarkt auch im Winter beispielsweise Weintrauben und Spargel aus Peru oder Erdbeeren aus Ägypten und Marokko. Aber muss das wirklich sein? Ist es nicht viel schöner, Obst und Gemüse dann zu essen, wenn diese Saison haben? Das gibt der jeweiligen Jahreszeit etwas Besonderes und du hast etwas, worauf du dich freuen kannst. Außerdem kannst du Obst und Gemüse haltbar machen und so sogar über den Winter bringen.
Durch den eigenen Anbau autark ernähren
Je nachdem wie die Wohnverhältnisse sind, kannst du teilweise oder nahezu ganz autark von frischem Obst und Gemüse leben. Für den Anbau kannst du den Garten, die Terrasse oder den Balkon nutzen. Wenn du diese Möglichkeiten nicht hast, bietet es sich an, einen Garten zu pachten oder sich an Gemeinschaftsgärten zu beteiligen.
Gesund ist, wer gesund isst
Wenn du dein Obst und Gemüse selbst anbaust, kannst du sicher sein, dass nur geschmacksintensive und pestizidfreie Lebensmittel auf den Teller kommen. Für den Anfang reicht es für eine gesunde und unabhängige Ernährung vollkommen aus, die Gemüsesorten anzubauen, die du gern isst. Das können in etwa Salate, Kartoffeln, Gurken, Zucchini, Aubergine, Karotten, Radieschen, Bohnen, Tomaten, Paprika, Chili oder die verschiedensten Kohlsorten sein. Zwiebeln und Knoblauch dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Dazu müssen Garten und Balkon nicht allzu groß sein, denn mit Hochbeeten lassen sich zusätzliche Flächen schaffen. Selbst auf Obst musst du im Zuge deines Lebens als Selbstversorger nicht verzichten, da es alle gängigen Obstsorten, zum Beispiel Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche, heutzutage auch als Säulenobst oder Minibaum gibt. Sie gedeihen bei richtiger Pflege und passenden Lichtverhältnissen in Kübeln wunderbar auf Balkon und Terrasse, denn die mehrjährigen Miniobstbäume wachsen gerade einmal 1 bis 1,50 Meter hoch. Die Früchte hingegen sind genauso groß, wie du es gewohnt bist. Und bevor die Früchte zu reifen beginnen, kannst du dich schon an den Blüten erfreuen. Auch die Tierhaltung ist bei der Selbstversorgung bedingt möglich, doch dazu später mehr.
Gehe deine autarke Ernährung planvoll an
Überlege dir im ersten Schritt genau, was und wie viel du anbauen möchtest. Willst du dich komplett autark ernähren oder deinen Speiseplan mit frischen und gesunden Komponenten bereichern? Falls du unsicher bist, ob dir das Gärtnern überhaupt liegt oder du Unterstützung von der Familie erwarten kannst, solltest du die Selbstversorgung langsam und im Kleinen angehen. Wenn du einen eigenen Garten hast, fängst du einfach mit einem Beet an. Solltest du jedoch erst einen Garten pachten oder gar ein passendes Grundstück kaufen müssen, dann solltest du dir über deine Langzeitziele klar werden. Denn schließlich ist das teilweise mit erheblichen Kosten verbunden. Mache dir eine Liste und schreibe auf, was du genau vorhast und wie viel Geld du für die Startphase ausgeben kannst:
- Wie viel Geld kannst du für die Pacht oder den Kauf, die Gartengeräte, Hochbeete, ein Gewächshaus oder einen eigenen Brunnen ausgeben?
- Weißt du bereits, wie du an einen Garten oder ein passendes Grundstück kommst? Falls ja, achte auf die Bodenqualität, auf eine sonnige Lage und berücksichtige auch die Wasserversorgung.
- Wie viele Personen möchtest du autark ernähren?
- Möchtest du neben dem Obst- und Gemüseanbau auch Tiere halten?
- Schaut dir die Familie bei der Gartenarbeit zu oder hilft sie mit?
- Was machst du mit der Ernte? Hast du auch ausreichend Platz, um diese zu lagern?
Unterschätze die Arbeit nicht, die auf dich zukommt, aber auch nicht die Freude, etwas wachsen zu sehen oder den Geschmack, den dir nur frische Lebensmittel bieten können. Ist Gartenarbeit für dich Neuland, solltest du mit wenigen Gemüsesorten anfangen. Das hilft dir, dich an die Gartenarbeit zu gewöhnen und abzuschätzen, ob das auch wirklich etwas für dich ist. Falls nicht: Auf dem Wochenmarkt bekommst du auch gutes, frisches Gemüse.
Welche Flächen benötigst du als Selbstversorger?
Wenn du deine Familie komplett autark mit Obst und Gemüse ernähren möchtest, sollte die Gartenfläche 300 Quadratmeter und mehr betragen. Unter Einsatz von Hochbeeten kommst du auch mit etwa 200 Quadratmeter aus; etwa 50 Quadratmeter pro Person solltest du als Minimum einplanen.
Überhaupt sind Hochbeete ideale Partner für die autarke Versorgung mit Gemüse auf Balkon, Terrasse und im Garten. Verglichen mit normalen Gemüsebeeten sind die Erträge wesentlich größer. Auf einer Gartenfläche von rund 25 Quadratmeter kannst du etwa 40 Kilogramm Karotten ernten. Für ein Hochbeet hingegen reichen bereits 2 Quadratmeter aus, denn du kannst dichter pflanzen. Außerdem (und das ist der wesentliche Vorteil) entwickelt sich im Hochbeet ein günstiges Mikroklima und es entsteht nährstoffreiche Erde. Das ist auch insofern wichtig, weil die Bodenbeschaffenheit im Garten nicht immer für den Gemüseanbau geeignet ist. Manche Böden sind zu dicht oder sehr nährstoffarm. Also hoch mit dem Gemüse und das Problem ist gelöst.
Hegen und pflegen
Pflanzen lieben Licht und Regenwasser. Meist kommen sie aber auch gut mit aufbereitetem Trinkwasser zurecht. Ist kein Wasseranschluss vorhanden, kannst du Regenwasser in Sammelbecken oder Tonnen auffangen. Regenwasser solltest du bevorzugt zum Gießen verwenden, auch dann, wenn es einen Wasseranschluss gibt. Für größere Grundstücke lohnt sich das Bohren eines Brunnens, um Grundwasser zu fördern. Das muss allerdings die Gemeinde genehmigen.
Wasser allein genügt natürlich nicht, auch die Bodenqualität muss stimmen. Hier bietet es sich an, Lebensmittelreste und biologische Abfälle zu kompostieren, um regelmäßig frische, nährstoffreiche Erde zu erhalten – ein weiterer Schritt zu einer autarken Versorgung. Fisch- und Fleischreste haben aber auf dem Kompost nichts zu suchen. Sie locken nur ungebetene Gäste an.
Tierhaltung
Grundsätzlich ist auch die Tierhaltung kein Problem. Mit genügend Platz für Auslauf und Stall ist das durchaus machbar. Aber du musst dich mit der Tierhaltung gut auskennen und auch bereit sein, das Tier zu schlachten.
Vergiss zudem nicht: Tiere können Lärm und Dreck machen. Die stark riechenden Fäkalien musst du sachgerecht entsorgen. Schafe, Schweine und Kühe sind daher eher etwas für die autarke Landwirtschaft. Hühner sind pflegeleichte Tiere, die du auch in begrenzter Anzahl in deinem Garten innerhalb eines Wohngebietes halten darfst. In Schrebergärten hingegen ist die Tierhaltung meist grundsätzlich verboten. Auch das Anlegen eines Fischteichs ist eine Möglichkeit, die autarke Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten.
Konservieren von Obst und Gemüse
Um für den Winter Vorräte anzulegen, gibt es viele Möglichkeiten. Du kannst Obst und Gemüse trocknen, in Öl, Essig oder Salz einlegen, fermentieren oder einmachen. Die Herstellung von Marmelade mit Zucker ist eine weitere Methode der Konservierung. Aber du kannst auch mit den Gemüseresten deine eigene Gemüsebrühe ansetzen und dann für den späteren Gebrauch einfrieren. Aus Tomaten kannst du Saucen und Ketchup herstellen, aus Kräutern ein leckeres Pesto.
Es lohnt sich, sich autark zu ernähren
Meist ist es kein Problem, sich autark zu ernähren. Doch je größer der Garten und je mehr du anbaust, um so zeit- und arbeitsintensiver wird das Ganze und der Selbstversorger kann schnell zum Fulltime-Job werden. Im Gegenzug erhältst du Lebensmittel, die frei von Pestiziden und anderen chemischen Stoffen sind. Du ernährst dich gesund und ausgeglichen. Zudem müssen deine Lebensmittel keine Reise rund um die Welt machen, um auf deinem Tisch zu landen. Und du produzierst keinen Verpackungsmüll. Durch diese Art, sich nachhaltig und unabhängig zu ernähren und zu leben, betreibst du aktiven Umweltschutz und tust gleichzeitig deinem Körper etwas Gutes.
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Wusstest du schon?
Ist die autarke Selbstversorgung mit Lebensmitteln möglich?
Ja, wenn du in etwa eine autarke Landwirtschaft betreibst. Aber du musst nicht alles selbst erwirtschaften. Es genügt bereits, wenn du Gemüse und Kräuter anbaust, Pilze sammelst und Wildkräuter verwendest, um dich selbst zu versorgen.
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