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Eine Wallbox in Österreich selber bauen

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

16.March 2021

Letztes Update

17.01.2022

Inhalt des Blogartikel

Wallbox selber bauen: Hierfür braucht es Expertise!

Bei Preisen zwischen 500 und 2.000 Euro für den Kauf einer Ladestation würde so mancher versierte Heimwerker am liebsten seine Wallbox selber bauen, um eine Menge Geld einzusparen. Mit ein bisschen Fachwissen und Geschick ist das auch gar kein so großes Problem. Zumindest nicht für jemanden, der wirklich Ahnung davon hat. Für alle anderen gilt: Finger weg vom Projekt „Wallbox selber bauen“!

 

Das brauchst du, wenn du eine Wallbox bauen möchtest

Zum einen natürlich ein profundes Fachwissen, was Elektronik und Elektrotechnik betrifft. Zum anderen auch ganz praktische Teile, die in jede Wallbox gehören und sozusagen das Innenleben der Ladestation darstellen. Genau die muss man unbedingt kennen, wenn man seine Ladesäule selber bauen will. Eine „Mindestausrüstung“ für die Wallbox besteht aus folgenden Teilen, die nicht nur den Akku des Elektroautos sauber laden, sondern auch noch für ein Höchstmaß an Sicherheit sorgen:

  • FI Schutzschalter: Hier kommt der Strom aus dem Hausnetz zuerst an. Der Fehlerstromschutzschalter (FI) hat die Aufgabe, Fehlerströme zu registrieren und bei Störungen aus Sicherheitsgründen gegebenenfalls die Stromzufuhr abzuschalten.
  • Installationsschutz: Das ist im Grunde ein Schalter, der nach Bedarf den Stromfluss ein- oder ausschaltet.
  • Phasenstromerkennung: Moderne Stromnetze in einem Gebäude bestehen aus drei Phasen. Diese stellen sicher, dass keine einzelne Phase überlastet wird und dadurch für eine Instabilität des Stromnetzes sorgt. Die Phasenstromerkennung in der Wallbox misst, ob das Auto bzw. der Stecker möglicherweise zu viel Strom aus einer einzelnen Phase beziehen. Ist das der Fall, wird ein entsprechender Befehl ans Installationsschütz gegeben und das Laden abgebrochen.
  • DC-Fehlerstrommodul: Da normaler Haushaltsstrom stets Wechselstrom (AC) ist, muss er für Akkus von Elektroautos zunächst in Gleichstrom (DC) umgewandelt werden. Dieser Vorgang geschieht im Fahrzeug. Wer seine Wallbox selber bauen will, muss darin das DC-Fehlerstrommodul einbauen, um Fehlerströme abzusichern, die vom Auto selbst verursacht werden.
  • Energiezähler: Er misst die Strommenge, die beim Laden verbraucht wurde.
  • Notfallkondensator: Fällt der Strom aus, wenn die Ladestation gerade in Betrieb ist, bleibt die Steckerverriegelung aktiv. Das heißt, dass dann das Ladekabel nicht entfernt werden kann. Der Notfallkondensator leitet in diesem Fall die Entriegelung ein.
  • EVCC: Der „Electric Vehicle Charge Controller“ sollte jedem Bastler bekannt sein, der zu Hause seine Ladestation selber bauen möchte. Dieses Bauteil ist für die Kommunikation zwischen Phasenstromerkennung und DC-Fehlerstrommodul zuständig. Wenn das System problemlos arbeitet, schaltet er den Ladevorgang über das Installationsschütz frei.

Alternative 1 zum Wallbox selber bauen: Bausätze

Wenn es dir zu aufwendig ist, alle notwendigen Ersatzteile zusammenzusuchen und einzeln zu kaufen, kannst du auch auf einen kompletten Bausatz zurückgreifen. Diese sind ab rund 150 Euro im Fachhandel zu haben. Je nach Ausführung enthalten sie sämtliche Komponenten, die zum Wallbox selber bauen nötig sind. Der Anschluss selbst muss dennoch über einen Fachbetrieb erfolgen. Dieser sorgt unter anderem auch dafür, dass das Stromnetz des Hauses für die Ladesäule geeignet ist.

Wichtig: Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 11 kW müssen beim zuständigen Energieversorger angemeldet werden. Hat die Wallbox eine höhere Ladeleistung, von beispielsweise 22 kW, ist eine zusätzliche Genehmigung notwendig.

Alternative 2 zum Wallbox selber bauen: mobile Wallbox

Als Fahrer eines Elektroautos hat man ja auch immer ein bisschen die Sorge, keine geeignete Ladestation unterwegs zu finden. Da nützt dir auch die beste Idee zum E-Tankstelle selber bauen für zu Hause leider nichts. Was aber hilft, ist eine mobile Wallbox, die man überall hin mitnehmen kann und sich an jede Haushaltssteckdose anschließen lässt. Sie kosten je nach Modell und Ausführung zwischen 600 und 1.200 Euro. Anders als das sogenannte „Notfall-Kabel Mode 2“, lässt sich eine mobile Ladestation auch an ein- und dreiphasige CEE Industrie-Steckdosen anschließen. Sie ermöglicht sogar einen schnellen Ladevorgang mit bis zu 22 kW. So lässt sich mit dem entsprechenden Zubehör unterwegs jede Steckdose nutzen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Leitung überhitzt.

 

Fazit

Um es noch einmal klar zu sagen: Der Bau einer Wallbox sollte aus Sicherheitsgründen ausnahmslos einer fachkundigen Person überlassen werden! Vor der Inbetriebnahme der Ladestation muss der Fachmann zumindest Stecker, Steckdose und Ladekabel checken und die Ladeleistung überprüfen. Die Gefahr durch Stromschlag, Brand oder enormen Schaden am Fahrzeug ist sonst zu groß.

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