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Photovoltaik-Carport: Dein Elektroauto zuhause laden

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

16.March 2021

Letztes Update

06.12.2021

Inhalt des Blogartikel

Mit einem Photovoltaik-Carport Sonne im eigenen Heim tanken

„Ist mir egal, wie teuer der Sprit ist, ich tanke eh immer nur für 20 Euro.“ Das könntest du schon so machen. Oder du verschwendest gar keine Gedanken mehr an Benzinpreise, weil du die Tankstelle durch das hauseigene Photovoltaik-Carport fürs Elektroauto ersetzt hast. Der moderne Straßenverkehrsteilnehmer weiß ohnehin schon lange, dass die Zukunft den Elektrofahrzeugen gehört.

 

Elektrotankstellen sind gut, aber das eigene Solarcarport ist besser

Das Auto ist und bleibt des Deutschen liebstes Statussymbol. Und wer richtig Eindruck machen will, der beweist dabei auch noch Umweltbewusstsein.

Die Anzahl der Elektroautos wächst rapide. Im Frühjahr 2020 tummelten sich rund 136.600 Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen, das sind stolze 53.000 mehr als im Jahr zuvor.

Einzig die Verfügbarkeit der öffentlichen Ladestationen bereitet so manchem Elektrofahrer noch Bauchschmerzen. Davon sind aktuell nämlich bundesweit nur circa 20.000 vorhanden. Zwar packen die leise surrenden Elektroautos inzwischen eine Reichweite von bis zu 593 Kilometer mit einer vollen Akkuladung, doch gerade in ländlichen Gegenden sollte die Restreichweite niemals aus den Augen verloren werden. Die meisten Ladestationen befinden sich nämlich in Parkhäusern, auf öffentlichen Parkplätzen oder vor Supermärkten.

Genau wegen dieser Problematik entsprang pfiffigen Ingenieuren die Idee der Photovoltaik-Carports. Klar, wenn schon Fernseher, Radio und Warmwasserboiler von den Solarzellen auf dem Dach mit Strom versorgt werden, warum dann nicht auch das Elektroauto?

Der Vorteil ist, dass bei einer Unterstellung für 2 Wagen immerhin eine Fläche von durchschnittlich 36 Quadratmeter für die zusätzliche Photovoltaikanlage zusammenkommt. Das entspricht einer Leistung von 5,5 Kilowatt und ist mehr als ausreichend, um den Akku des Elektroautos über Nacht aufladen zu lassen und am nächsten Morgen mit vollständig erfrischter Reichweite in den Tag zu fahren.

 

Welche Anforderungen müssen für Photovoltaik-Carports erfüllt werden?

Ist bereits ein Carport vorhanden, so bietet es sich an, die Photovoltaikanlage einfach auf dem Dach der Unterstellung zu montieren. Doch Vorsicht! Nicht jedes Carportdach ist geeignet, eine Solaranlage zu tragen.

Um die größtmögliche Menge an Strom zu gewinnen, spielt die Ausrichtung des Carports eine Rolle. Die Module sollten gen Mittagssonne, also Richtung Süden, zeigen und je nach Breitengrad einen Neigungswinkel von 30 bis 45 Grad aufweisen. Ebenfalls zu beachten ist die Stabilität des Carports. Ein Modul hat für gewöhnlich Seitenmaße von 1,5 beziehungsweise 1,65 x 1,00 Meter und wiegt zwischen 17 und 20 Kilogramm. Auf das Dach eines Photovoltaik-Carports für 2 Fahrzeuge (~36 qm Fläche) passen also circa 23 Module. Das ergibt ein Gesamtgewicht von rund 425 Kilogramm. Traditionelle Holzbauten stoßen da schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Daher hat es in vielen Fällen Sinn, den alten Unterstand (falls vorhanden) abzureißen und ein neues, vollwertiges Photovoltaik-Carport aufzubauen. 

Achtung: Hier variiert das Baurecht von Bundesland zu Bundesland. In jedem Fall solltest du nicht einfach so eifrig drauflos bauen. Das zuständige Bauamt liefert zuverlässige Informationen über die kommunale Rechtslage. In manchen Bundesländern musst du sogar eine vollständige Baugenehmigung einholen. Liegt diese nicht vor, so kann das Amt dir auch im Nachhinein noch den Abriss anordnen.

Ist das Solarcarport wind- und wetterfest und sind alle rechtlichen Unterlagen eingeholt und abgezeichnet, so fehlt der hauseigenen Stromtankstelle nur noch die Wallbox. Dieser Wunderkasten bietet nicht nur die physische Verbindungsmöglichkeit zwischen Solarzellen und Elektroauto, sondern überwacht und steuert auch die Solaranlage. Hierdurch wird überschüssiger Strom intelligent verwaltet, gegebenenfalls dem Haushaltsstromnetz hinzugefügt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Folgende Punkte sollten also vor dem autonomen Stromtanken abgesichert sein:

  • In welche Himmelsrichtung zeigt das Carport-Dach?
  • Reicht die Statik bei einem bereits bestehenden Carport für die Zusatzbelastung aus?
  • Harmonieren Bauvorhaben und kommunales Baurecht?
  • Ist die Wallbox solarstromkompatibel?

Darum finanziert sich das Photovoltaik-Carport (fast) selbst

Jetzt wird es ein wenig mathematisch. Wenn wir bei der Beispielrechnung mit einer Dachgröße von 36 Quadratmeter bleiben, so kann die Photovoltaikanlage auf dem Carportdach jährlich circa 5.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Der durchschnittliche Autofahrer schafft jährlich um die 11.888 Kilometer und im Schnitt verbraucht ein Elektroauto circa 15 kWh auf 100 Kilometer. Daraus ergibt sich ein jährlicher Eigenverbrauch von ungefähr 1.800 Kilowattstunden. Die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz bringt dem Solaranlagenbesitzer aktuell 9,8 Cent pro kWh. Die nicht verbrauchten 3.200 kWh füllen die Haushaltkasse also um circa 314 Euro im Jahr – leider vor Abzug der Umsatzsteuer. Um die Rechnung jedoch vollständig zu machen, sind noch die eingesparten 31 Cent (Durchschnittswert) pro Elektroauto-Kilowattstunde zu beachten. Die muss ein Elektrofahrzeug ohne autonome Energieversorgung nämlich aus der Steckdose bezahlen. Und da kommen immerhin 558 Euro zusammen. Diesmal sogar steuerfrei.

Fassen wir zusammen:

  • Ertrag durch die Einspeisung: 314,00 Euro
  • abzüglich der Umsatzsteuer (wir gehen hier von 19 Prozent aus): -59,66 Euro
  • Ersparnis durch Eigenverbrauch: 558,00 Euro
  • ergibt ein jährliches Plus von 812,34 Euro

Die Anschaffungskosten für das Photovoltaik-Carport selbst sind dabei recht überschaubar. Einfache Modelle gibt es bereits ab circa 5.000 Euro. Die Amortisierung erfolgt also in einem absehbaren Zeitraum.

 

Grüne Ampel für grüne Autos mit Solarstrom

Elektroautos bringen jede Menge Vorteile. Die Umwelt geht uns schließlich alle etwas an und alles, was den CO2-Ausstoß senkt, ist gut. Auch die Ausgaben sollten niemanden besorgen, da dank Solarcarports nicht nur die Anschaffungskosten schnell wieder reingeholt sind, sondern sie nach ihrer Amortisation sogar eine deutlich spürbare Ersparnis gegenüber Benzin- oder Dieselfahrzeugen erbringen.

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